Namensgravuren?

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Linceo
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Namensgravuren?

Beitrag von Linceo »

... nachdem ich heute ein ganz frühes Pelikan 400 Schildpatt-Set aus Füllhalter und Druckbleistift bekam, das ich erfreulich günstig erwerben konnte, dessen Füller die Namensgravur (von der ich nichts wusste) der Vorbesitzerin auf der Kappe trägt, stellt sich mir eine Frage.

Nein, nicht, ob und wie man die Gravur entfernen kann, sondern ob ich mich daran störe, grundsätzlich, in diesem speziellen Fall usw.

Wie haltet Ihr es mit Gravuren? Hält Euch eine Gravur vom Erwerb eines Oldies ab? Unter welchen Umständen akzeptiert Ihr sie?

Mich stören Gravuren eigentlich nur dann, wenn es sich um aufdringliche Werbeschriftzüge handelt. Der Name eines Vorbesitzers stört mich bei historischen Schreibgeräten eigentlich selten - auf einem Safari Lime allerdings schon...

Noch ein Fall, wo ich es hingenommen habe, war ein rot gestreifter, neuwertiger M600, den ich für 100 Euro erworben habe.

Also, wie geht's Euch mit Gravuren?

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tzizt
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von tzizt »

Hallo Donate,

also ich angle in der Bucht hauptsächlich alte bis sehr alte MBs, die mitunter auch mal eine Gravur haben. Da ich diese selten als "Hauptfüllhalter" verwende, stören mich Gravuren, ob Werbung oder Name, nicht.
Wenn ich ständig mit einem Füllhalter schreibe, er also einer meiner Lieblinge ist, wäre das schon etwas anderes, wenn es sich vermeiden lässt, dann sollten sie keine Gravur haben.
Viele Grüße,
Christian
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von fountainpen.de »

Gravuren stören mich immer .... insbesondere Namen mag ich gar nicht.

Mit Firmengravuren habe ich aber weniger "Probleme".

Aber insgesamt geht's mir wie Dir ... wenn ein Schreibgerät eine Gravur hat, dann muss der Preis niedriger sein ...

Naja... bei seltenen Schreibgeräten akzeptiere ich auch Gravuren, aber letztlich bleibt einem da ja nichts anderes übrig.

Gravuren haben einen extremen Einfluss auf den Wert. ich hatte mal einen Solid-Gold Montblanc Füllhalter aus den 50ern ... mit Gravur ... allein durch die Gravur war er nur noch 1/4 von dem wert, was ein identisches Schreibgerät ohne Gravur gekostet hätte.
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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Andi36
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von Andi36 »

Namensgravuren können einem Füllhalter Identität geben.

So habe ich z.B. einen FH. der wohl einem englischen Grossindustriellen gehört hat. Der endgültige Nachweis ist zwar nicht erbracht aber es macht ihn doch interessant. Von einem anderen hat mir der Verkäufer die Geschichte der Eigentümerin erzählt - wenn man nun diese Details mit den Daten des Füllhalter mappt - dann gibt es ein schlüssiges Bild einer Schulabgängerin, die Anfang der 40er einen schönen Schreibset von Ihren Liebsten geschenkt bekommen hat. Für mich nicht nur ein gebrauchter Füller, sondern ein Schreibgerät mit Geschichte.

Ob's einen stört oder nicht....

... wie auch immer - wenn der FH nicht gerade Dwight D. Eisenhower gehört hat, mindert sich der Wert des Schreibgerätes. Deswegen muss eine Gravur in der Beschreibung angegeben sein. Falls nicht - geht er zurück.

Gruß,
Andreas
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Reformator
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von Reformator »

Hallo,

Namensgravuren eines Vorbesitzers sind für mich bei entsprechend geringerem Preis schon o.k.
Was bei mir gar nicht geht, sind Firmengravuren. Ich komme mir dann wie eine Litfaßsäule vor; ähnlich wie bei Kleidungsstücken mit dem Firmenlabel in Plakatgröße.

Bis demnächst...
Helge
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Andi36
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von Andi36 »

Reformator hat geschrieben:Hallo,

Namensgravuren eines Vorbesitzers sind für mich bei entsprechend geringerem Preis schon o.k.
Was bei mir gar nicht geht, sind Firmengravuren. Ich komme mir dann wie eine Litfaßsäule vor; ähnlich wie bei Kleidungsstücken mit dem Firmenlabel in Plakatgröße.

Bis demnächst...
Helge
auf die Firmengravuren bin ich gar nicht eingegangen, aber ich teile die Meinung von Helge - das ist mir einfach zu blöd.

Andreas
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cosmo
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von cosmo »

Ich habe die Namensgravur bei meinem Pelikan 400 irgendwann entfernen lassen, weil sie mich dann doch gestört hat. Ich fand es komisch immer einen Namen zu lesen, zu dem man so gar keinen Bezug hat (der Füller stammt aus eBay, und ich habe leider nicht nach der Herkunft gefragt - hätte ich vielleicht mal machen sollen). Anders wäre es z.B. bei einem Erbstück, da würde ich die Gravur natürlich beibehalten.
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Linceo
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von Linceo »

Andi36 hat geschrieben:Namensgravuren können einem Füllhalter Identität geben...
So sehe ich das auch, zumindest bei alten Füllern. Wenn es sich ergibt, frage ich auch gern den Vorbesitzer nach der Geschichte des Schreibgerätes und notiere die Infos in meinem "Sammeltagebuch", in dem ich alle Neuzugänge nebst Preis, "Fundort" und Name des Vorbesitzers festhalte.
Auch bei Füllhaltern ohne Gravur frage ich hin und wieder nach der "Geschichte", weil sie für mich dazugehört wie die Patina eines alten Füllers.

Schade finde ich bei einer stetig wachsenden Sammlung, dass man nicht mehr zu jedem Stück eine solche Beziehung aufbauen kann wie zu den Stiften, mit denen alles mal angefangen hat und die einen schon lange begleiten.

Was ich übrigens noch viel schlimmer finde als Gravuren sind die Spuren stümperhafter Entfernungsversuche...

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Tenryu
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von Tenryu »

Ich besitze eine alten Pelikan-Füller mit Namensgravur. Die Gravur ist aber relativ klein, so daß ich einfach den Clip darüber geschoben habe, der sie komplett verdeckt. Nun ist sie unsichtbar. Nur wenn ich bei gutem Licht schräg unter den Clip schaue, ist sie zu erahnen.

Meine neu gekauften Füller lasse ich nicht gravieren. Das liegt nicht zuletzt auch daran, daß ich sie fast ausschließlich zu Hause verwende.
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YETI
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von YETI »

Hallo zusammen

Ich habe in meiner Sammlung bisher nur einen Füller mit Namensgravur. Es ist ausgerechnet der wichtigste, nämlich der, der an meiner Sammelleidenschaft Schuld ist:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... =18&t=9023
Ich würde diesen Schriftzug niemals entfernen lassen, da mich nicht der Preis, sondern der Wert eines Füllers interessiert.
Und entweder der Füller war dem Besitzer den Mehraufwand einer Gravur wert, oder es war ein Geschenk und die Gravur ist ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Beschenkten.
Eine Namensgravur macht enen Füller zu einem Einzelstück mt einer eigenen Geschichte, auch wenn diese nicht mehr bekannt ist.
Eine Werbegravur degradiert dagegen jeden Füller, auch den edelsten und teuersten, für mich zum billigen Massenartikel, ähnlich einem Werbekuli.
Solche Schriftzüge entferne ich nach Möglichkeit.
Soviel zu meiner Meinung.

Schöne Grüße

Andreas
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pejole
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von pejole »

Hallo zusammen,

ich besitze glaube ich drei Füller mit Gravur, entweder Namens- oder Firmengravur, habe mal einen davon fotografiert, einen wunderschön schreibenden alten Montblanc 264 mit flexibler OM-Feder, der Vorbesitzer hat diesen Füller nach 10-jähriger Firmenzugehörigkeit als Dank bekommen. Den Füller habe ich aus der Bucht gefischt, ich kenne die Geschichte dieses Füllers und wurde von der Verkäuferin gebeten diesen Füller nach Möglichkeit in Ehren zu halten, er gehörte wohl ihrem verstorbenen Ehemann, also so einen Füller hätte ich wohl eher nicht verkauft. Die Gravur stört mich absolut nicht da sie nicht weiß oder goldfarben ausgefüllt ist, die Umrisse werden nur durch die Lampe, die etwa 15 cm von dem Füller entfernt war sichtbar und reflektieren, wer den Füller zum ersten Mal sieht bemerkt die Gravur überhaupt nicht da sie vollkommen schwarz ist.

Die Firmengravur des Geha in dem zweiten Foto finde ich persönlich schon etwas störender, die ist schon auffällig, aber vom Werk angebracht.

Einen Füller mit so einer auffälligen Namensgravur, möglichst noch mit Vor- und langem Familiennamen würde ich dann doch wohl eher links liegen lassen.

Gruß, pejole
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stefan-w-
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von stefan-w- »

guten morgen liebe leute,

danke donate für diesen interessanten beitrag.

nun, die frage mit den gravuren ist nicht so einfach zu beantworten.

einerseits habe ich zwei füllhalter mit gravuren (initialen), dabei handelt es sich jedoch um die meinen. ich hab´ die beiden füllhalter in meiner jugend zu weihnachten geschenkt bekommen. damals durfte ich mir die beiden selber beim weidler am graben aussuchen, und diese wurden dann noch graviert. zwei stücke mit erinnerungswert die mich jetzt schon lange begleiten.

wenn ich jetzt allerdings auf der suche nach neuen füllhaltern bin, versuche ich nach möglichkeit, exemplare ohne gravur zu bekommen, da man schlichtweg kaum einen bezug dazu hat (außer man hat die möglichkeit, die vorgeschichte zu erfahren).
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.
kerstin61
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Re: Namensgravuren?

Beitrag von kerstin61 »

Tja, es ist immer so eine ambivalente Sache mit den Gravuren ...
In meinem noch sehr bescheidenen Bestand gibt es zwei gravierte Exemplare, zu deren Vorbesitzern ich keinen Bezug habe. Einer davon ist ein sehr alter Mercedes-Füller mit einer tollen flexiblen Feder. Diesem Stück, das ich sehr günstig erwerben konnte, sieht man an, dass es wirklich gebraucht wurde, es hat sozusagen eine Patina, zu der diese Gravur für mich sehr gut passt. Irgendwie beschwört mein inneres Auge immer ein Bild dieser unbekannten Frau herauf, wenn ich diesen Namen sehe. Die Gravur ist hier ein Stück seiner Geschichte.
Des weiteren trägt ein MB 342 eine Gravur. Dieser Schreiber ist auch äußerlich in recht gutem Zustand, hier stellt sich der Patina-Effekt bei mir nicht ein, und die Gravur läuft eher unter "Na ja, stört nicht weiter."
Es scheint bei mir also schon etwas mit dem absoluten Alter der Füller zu tun zu haben, da kommt mein Interesse an Alltagsgeschichte wieder zum Vorschein (habe im früheren Leben einmal Geschichte studiert und fand diesen Aspekt immer am interessantesten). Neue oder moderne Füller kommen mir nur ohne Gravur ins Haus - nicht ganz logisch, aber das trifft ja auf viele Aspekte der Füllersammelei zu :D
Leider hat der einzige Füller, den ich aus meiner Familie geerbt habe, keine Gravur - hier würde ich mir eine solche wünschen ...

Kerstin
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