Die "königsblaueste" königsblaue Tinte?

[benelauer]

Hallo!

Ich suche nach einer möglichst dunklen Tinte.
Da ich weiß, dass andere Farben als Königsblau anscheinend nicht zu killern sind, brauche ich also eine möglichst dunkle blaue Tinte (im Tintenfass).
Habe als Referenz die Parker Quink in königsblau. Gibt es bei diesem Blau überhaupt krasse Unterschiede?

Danke und viele Grüße!

[bella]

Hallo und herzlich willkommen ....

Blauschwarz heisst vermutlich die Lösung

Mir fielen da ein: Pelikan Edelstein Tanzanite
Montblanc Midnightblue

Beide sind auch recht einfach zu beschaffen

[Strombomboli]

Noodler's La couleur royale ist ein königliches dunkles Blau.

[Cepasaccus]

Hallo Bene,
verstehe ich es richtig, dass Du eine killerbare Tinte suchst, diese aber moeglichst dunkel sein soll?
Cepasaccus

[benelauer]

Ja genau, sie soll killerbar sein (deshalb königsblau), aber einfach die dunkelste in diesem Bereich.
Deshalb habe ich es auch so verstanden, dass schwarzblau zB nicht in Frage kommt, weil da schon wieder Farbstoffe drin sind, die sich nicht richtig killern lassen.

[meinauda]

Ich habe mal einige von meinen Blauen (die Dunkelsten ) ausprobiert.
Killerbar sind n u r
Mont Blanc Royal Blue
Montegrappa Blue
Aurora Blue.

Die Aurora lässt sich am schnellsten wegkillen.

image.jpg (150.57 KiB) 6026 mal betrachtet

[YETI]

Jetzt mal nicht lachen.
Wenn man alte Patronen benutzt, die schon halb eingetrocknet sind, kommt ein schönes dunkles Blau heraus. Vielleicht kann man ein offenes Tintenfass ein paar Tage auf der Heizung stehen lassen, damit die Tinte ein wenig "dicker" wird.
Ein Füller mit einem satten Tintenfluss sollte auch hilfreich sein.

Gruß

Andreas

[wilfhh]

Vielleicht gibt es hier ja einfach ein Missverständnis: Die Tatsache, dass ein Hersteller seine Tinte königsblau, royal blue, bleu royal oder majestic oder sonstwie nennt, heißt ja wohl nicht, dass die in jedem Fall "killerbar" ist (wiewohl sich das ja früher bei Majestäten mal so verhalten hat ) - oder gibt es etwa eine Norm, die sowas vorschreibt?
Ich brauche diese Eigenschaft einer Tinte nicht, meine aber, dass in der Tat unter den Pelikan-Tinten die königsblaue als einzige löschbar ist. Ob das auch bei anderen Herstellern zutrifft, wage ich zu bezweifeln!
Ich würde mich jedenfalls nie auf den Namen verlassen und es immer erstmal ausprobieren!
Grüßle,
Wilfried

[YETI]

Also bei Pelikan, Lamy, Online und den ganzen Wühltischpatronen kann ich die Löschbarkeit bestätigen.
Es wäre vielleich mal sinnvoll, die löschbaren Tinten zu sammeln und im Wiki besonders zu kennzeichnen. Das ist ja für Schüler ein wichtiger Kaufgrund.

Gruß

Andreas

[wilfhh]

Okay, die Schülerzeit ist bei mir zum Glück seeeehr lange her (und Titenkiller gab's natürlich noch nicht...). Aber ist es nicht so, dass das Löschen schwieriger wird bei dunkleren Tinten? Vielleicht aber ja auch nicht, ist schließlich Chemie.
Vielleicht kann ja einer unserer Berufschemiker bei Gelegenheit mal erklären, was da eigentlich passiert - auch für blutige Laien wie mich verständlich, bitte! Interessieren tät's mich schon...
Nebenbei möchte ich nochmal mein derzeitiges Lieblingsblau in die Debatte werfen, Kobaltblau von Faber-Castell - so feine Schattierungen, faszinierend. Leider wohl eher nicht killerbar, fürchte ich.
Grüßle,
Wilfried

[Cepasaccus]

Da ist z.B. eine Beschreibung:
http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/09_03.htm

Kurz fuer Laien hoffentlich verstaendlich zusammengefasst: Damit ein organischer Farbstoff im sichtbaren Licht absorbieren kann und damit farbig wird, braucht es im Molekuel ein weitraeumig ausgedehntes und ununterbrochenes Elektronensystem, das in dem blauen Farbstoft ueber die drei Ringe und das C in der Mitte geht. Das Sulfit im Tintenkiller, das auch in Wein gekippt wird, veraendert das zentrale C und zerbricht das grosse Elektronensystem in drei kleinere.

Cepasaccus

[wilfhh]

Mensch, Cepasaccus, vielen Dank, das hast Du wirklich ganz toll erklärt!
Leider hab ich kein Wort verstanden, liegt aber wohl an mir - vor allem daran, dass ich Chemie schon mit Ende von Klasse 10 abgegeben und in den letzten drei Jahren vor'm Abi dann wirklich alles wieder komplett vergessen hab'. Und das nun immerhin alles ziemlich genau 40 Jahre her ist
Gut, ich geb' dem Thema trotzdem eine zweite Chance und versuche, den Artikel hinter Deinem Link bis zum Ende zu lesen. Falls ich das schaffe und dann irgendwie den Vorgang verstanden habe, schreibe ich ihn nochmal so auf, dass ich ihn gleich verstanden hätte. Aber ob das was wird...?
Also nochmals danke, mit einem Deppen wie mir konntest Du nicht rechnen
Grüßle,
Wilfried

[benelauer]

Ich sehe, das hier ist schon ziemlich wissenschaftlich geworden...
Ich schreibe noch Klausuren in meinem Studium, da möchte ich gerne wegkillern können.

Ich glaube nicht, dass die Bezeichnung "königsblau" zwingend Killerbarkeit heißt, oder dass umgekehrt nicht so bezeichnete Farben NICHT killerbar sind.
Aber zumindest ist bei den großen Herstellern (Lamy, Pelikan etc.) anscheinend klar, dass es so ist. Dort gibt es immer (königs-)blau (killerbar) und dann irgendwas dunkleres, zB "schwarzblau" oder so (nicht killerbar).

Das mit der "Blau-Probe" ist schon ein sehr guter Anhaltspunkt, danke! Ich befürchte aber schon, dass der Unterschied zwischen den Killerbaren aus irgendwelchen chemischen Gründen nicht groß sein wird. Da scheint es bezüglich des Farbstoffes Grenzen zu geben.

Dass angetrocknete Tinte dunkler ist, erklärt sich doch bestimmt aus verdunstetem Wasser ergo höhere Farbstoffdichte, oder?

[Thom]

Cepasaccus hat das so gut erklärt, dass sogar ich das verstanden habe. Das "blaue" Molekül ist "flach" (planar) und die Elektronen sind deshalb lustig unterwegs. Der Tintenkiller "faltet" das Molekül und dann ist Schluß mit lustig. Das funktioniert aber nur bei bestimmten Farbstofftypen. Die blaue Referenztinte für Cepasaccus ist so eine. Man kann den Farbstoffgehalt aber nicht unbegrenzt weiter erhöhen, weil die Tinte dann "kupfert".

V.G.
Thomas

[wilfhh]

Ich sach' doch es liecht an mir...