Wie versprochen, das Abenteuer von der Familie Vospen und die mächtige Reise via Akkermanland zum Gipfeltreff in Kölle.
Weil wir anfangs Jahr so fleissig in Einkaufslaune waren, stapelten sich die holländischen Lieferungen bei meiner Mutter. Irgendwann kam ihrerseits mal die scheue Frage ob sie jemals wieder die Verfügung haben könnte über ihr einziges Gästezimmer. Da Katharina gerade einen Systemabsturz hatte (mit ihr ist alles in Ordnung, nur ihr Laptop hat sich unsere Angewohnheiten angepasst und fing auch an zu Rauchen), und mir 4 Wochen Semesterferien bevor stand, kam es zum Dilemma zwischen ‚Computer neu aufsetzen‘ und ‚Ausflug nach Holland und Köln‘. Wobei ich schon früh im Jahr mein einziges jährliche Veto verbraucht habe, und nur Dank des Argumentes ‚Akkerman‘ überzeugen konnte.
Ja meine Frau findet alles unter 25°C kalt, und Holland ist nicht sehr bekannt für sein Subtropisches Klima. Obwohl mein Bruder immer noch behauptet, dass über Holland 11 Monaten im Jahr der nasse Monsun herrscht, nur ohne die angenehmeren Temperaturen…
Wohlgemerkt, der Besuch am Kölner Treff war von Katharina schon fest geplant. Das war schon Generalstabsmässig festgehalten, mit sämtlichen Eventualitäten. Wenn ich nicht mitkommen würde, gibt’s einen Flug. Wenn die Flieger streiken, gibt’s die Bahn. Auch die Telefonnummer der Schifffahrtsgesellschaft Basel-Köln wurde schon mal gespeichert, Kanuverleih und Anhalterzentrale in Augenschau genommen.
Die meisten von euch sind schon mal Auto gefahren, also spare ich mir die Streckenbeschreibung.
So kamen wir am Sonntagabend in Holland an, und nach den ersten Begrüssungen und das obligatorische Essen, konnte Chilli es sich auf dem Sofa bequem machen, ich mich um den mobilen Internetverbindung kümmern, und Katharina in Ruhe erstmal die Einkäufe auspacken und begutachten. Darunter waren der supersized Waterman (Holländer sind nun mal etwas grösser), und ein paar Unions (Füllfedern aus holländische Herstellung).
Am Montag ging es dann auf der Suche nach Verpackungsmaterial. Die Tinten sollten ja allesamt heile ankommen. Nach ein paar Ladenbesuchen ging es mir nicht mehr so gut, und die nächsten zwei Tage musste ich in direkte Nähe eines WCs verbringen.
Danach blieben uns nur noch 2 Tage um alles zu erledigen was wir uns vorgenommen hatten, inklusive Akkermanbesuch.
Auf der Fahrt nach Akkerman Den Haag war ich doch froh, mit dem kleinsten Fahrzeug unseres Fuhrparks unterwegs zu sein. Stadtfahrten in Deutschland sind unter Umstände zwar schwierig mit dem Grossen, in Den Haag wäre das gar nicht erst möglich gewesen. Auch wenn der Navi eine ‚normale Strasse‘ angibt, wäre ich wahrscheinlich beidseitig mit den Rädern über den Bürgersteig gefahren. An parkieren wäre gar nicht zu denken, sogar in Scheveningen hätte ich 3 Parkfelder gebraucht…
Jetzt aber lotste mein Navi uns schön in ein Parkhaus, auf Laufdistanz von Akkerman. Akkerman hat als Adresse die ‚Passage‘. In meiner Tintenerklärung steht: Die Passage nur eine Einkaufsstrasse zu nennen, wäre wie ein Berliner den Ku‘damm als Freiluft Flohmarktplatz darzustellen, obwohl der Eingangsbereich anders vermuten lässt (Die Bilder sind allesamt nicht der Hit und es wurde hier schon Abhilfe in Form einer neuen Sony A58 mit 4 Objektiven geschaffen).
Aber wie das Sprichwort schon sagt über Bücher und dessen Umschlag, drinnen sieht es dann ganz anders aus.
Ein Laden wäre noch zu haben...
Die Passage läuft nicht geradeaus, sondern folgt die alte Strasse um die Ecke.
Das Bauwerk ist in der nationalen UNESCO-Liste der 100 historischen Bauwerke, und so prestigieus, es hat seine eigene Feuerwehr.
Lange suchen nach Akkerman mussten wir nicht, der Übergrosse Duofold an der Fassade gab ein guter Hinweis.
Ein gutes Bild vom Schaufenster war schlicht unmöglich, Passanten interessiert es schlichtweg nicht ob man ein Foto nehmen will oder nicht. Nach etwa 6 Bildern war das hier das Beste…
Aber wir waren ja nicht hier um draussen zu stehen, es gab Wichtigeres! Und da hat es uns beide ein wenig die Sprache verschlagen (deshalb ging es auch eine Weile bis zum Reisebericht)… Da kommt jeder ins Schwärmen, sogar ein eingefleischter IT-ler wie ich.
Nachdem wir angegeben hatten, wer wir sind, kam auch gleich Paul selber aus dem hinteren Lagerraum, um uns die Bestellung mitnahmefertig zu machen. Erst nachdem alle Bestellungen (es gab 4 Sammelbestellungen) zweifach kontrolliert worden waren, wurde diese in zwei grosse Schachteln sicher verstaut. In der Zwischenzeit hat sich Katharina hinter ihrem Handy versteckt und fleissig Bilder gemacht.
Nach einem kurzer Ausflug nach Scheveningen (für etwas zum Essen und Trinken ist immer Zeit),
fragte ich Katharina auf einer Anhöhe (gibt es in Holland auch

) um ein Übersichtsbild vom Scheveninger Strand.
Wieder Zuhause angekommen, ging es zuerst ums versandfertig machen von ein paar Bestellungen. Ein wenig Schaumstoff, ein paar Süssigkeiten und ein kleiner Stapel von 12 Paketen standen parat. Da kam ich auf die glorreiche Idee, diesen schon vor Abfahrt nach Köln (also am Freitag) in Emmerich auf der Post auf zu geben. Somit hätten wir in Köln weniger Fahrerei und Zeitdruck, immerhin mussten wir noch unseren Hund unterbringen, ins Hotel einchecken, frischmachen um dann rechtzeitig im Leonardo aufzukreuzen.
Kurzer Prozess: Google suche nach ‚DHL‘ und ‚Emmerich‘ und fanden einen Blumenladen mit DHL-Schalter. Auf der Adresse angekommen, sahen wir nur das hier:
Gut, ein Kaffee auf den Schrecken genommen (lustig, ich konnte mich auf Holländisch unterhalten, während Katharina mit dem gleichen Person fliessend Deutsch sprach) und weiter zum Postamt. Beim Postamt haben wir dann schnell bemerkt, dass die von uns anvisierte Versandart nicht so das Wahre war, und schnell wurde umdisponiert auf unseren ‚normale Versandweg‘, gut versichert und mit Trackingnummer. Da ansonsten Emmerich alles andere ist als eine Weltmetropole (trotz Dualsprachigkeit der lokalen Bevölkerung), machten wir uns wieder auf dem Weg zurück nach Holland. Mit ein paar PN’s wurden dann die sehnsüchtig wartenden Forumsmitglieder von der kleinen Änderung in den Portokosten in Kenntnis gestellt.
Jetzt gab es nur noch Köln zu bewältigen. Das Hotel war schon gebucht, die Unterbringung vom Hundilein auch, und so blieben nur noch die schöne Aufgabe der Tintenübergabe, das persönliche Kennenlernen einiger Forumsmitglieder und das Beschnuppern der Ausstellertische übrig. Wir hatten uns zur besseren Erkennbarkeit noch etwas einfallen lassen: mit taktischer Weste, bestückt mit jeweils einem Haufen Füllfedern (Katharina’s Tauschmittel) oder Werkzeug (kam mir vor wie ihr Werkzeugkasten…), beide versehen mit vorne selbstgestalteter Badge und hintendrauf F.P.I. Fountain Pen Investigation (Sie recherchiert nun mal gerne, und wenn schon mal der Fernseher lauft, gibt es CSI oder Ähnliches).
Zuerst war es mal notwendig das ganze Gepäck irgendwo unter zu bringen. Mit vollen Taschen und einem Rollkoffer, in Vollmontur ist es nicht leicht an den Tischen vorbei zu kommen. Aber beim Dirk hatten wir ja schon ein Plätzchen unter dem Tisch reserviert. Es dauerte dann auch nicht lange und wir wurden entdeckt. Nach und nach kamen Patta, Yeti, Pejole, meinauda und einige andere zusammen. Und irgendwann schnappten wir uns halt einen leeren Tisch und machten es uns hier gemütlich. Und gemütlich wars!
Diese Gemütlichkeit haben wir denn, wie geplant, in einer kleinen Runde weiter fortgesetzt im Restaurant vom Leonardo. Spätestens hier kann ich eventuelle Neulingen die Angst wegnehmen: Nein, sie beissen wirklich nicht (oder nicht wirklich). Sogar als einer wo mit Füller eigentlich gar nichts zu tun hat, kann ich sagen dass mir die Gespräche gut gefallen haben, und ich kam mir zu keiner Zeit als Aussenseiter oder unbeholfen vor!
Nach dem feinen Nachtessen gingen wir zufrieden und gesättigt, von sowohl das Essen als auch von allen Eindrücken, wieder Richtung Ruhestätte. Da nahmen wir in der Hotelbar noch einen Gute-Nacht-Kaffee (wir trinken halt keinen Alkohol, aber dafür Unmengen an Kaffee), und liessen den Tag genauso gemütlich wie er war ausklingen.