meinte mein grosser Sohn genervt, als er die Scherben einer kleinen Glasflasche vom Boden kehren musste. Ich hatte sie als Reisetintenfass vorgesehen und etwas ungünstig zum Trocknen abgestellt.
Von Reisetintenfässern, Eyedroppern oder auch nur Tintenleitern hatte ich bis vor einem Jahr noch nie etwas gehört. Damals war ich auf der Suche nach einer verbesserten Schreibhaltung. Seitdem lese ich hier regelmäßig mit. So hat sich nicht nur mein Wissensstand etwas, sondern auch mein Bestand an Füllern und Tinte erheblich vergrößert.
Nun finde ich es an der Zeit, mich oder zumindest ein paar meiner Füller vorzustellen:
Mein allererster Füller war ein roter Pelikan mit silberner Kappe. Gab es zu dieser Zeit eigentlich andere Schulfüller als die von Pelikan und Geha? Sein würdiger Nachfolger ist ein schwarzer Pelikan M 205. Optisch war er für mich lange der Inbegriff eines Füllers, sein klassisches Aussehen liebe ich nach wie vor.
Ein schwarzer Lamy Logo mit schwarzer Feder ist mein dienstältester Füller. Erstaunlich robust und inzwischen durch zwei silberne Kollegen in anderen Federbreiten unterstützt.
Mein Lieblingsfüller ist ein schwarzer Lamy 2000. Der Langstreckenschreiber ist nach einem Sturz schon einmal gen Heidelberg gereist. Seitdem nutze ich ihn bewusster, aber leider auch etwas weniger.
Ein Montblanc 144 ist leider ein Schubladenfüller geblieben. Obwohl er gut schreibt und als Geschenk Erinnerungswert hat, kann ich mich für schwarz-goldene Füller einfach nicht begeistern.
Ein quietschgrüner Pilot Prera ist mein neuester Füller. Er ist mit dem Altgoldgrün von Rohrer und Klinger gefüllt und die Kappe klackt beim Schließen so schön.
Meine farbenfrohesten Füller sind neben dem Prera drei kleine Kawecos in gelb, orange und rot. Sie sind die Folgen der Berichte und Fotos über ihre Verwendung als Eyedropper hier im Forum. Als solche machen sie sich mit bunter Tinte ganz wunderbar.
Erst seit kurzem nutze ich zwei silberne Pilot MR als Alltagsfüller. Optisch finde ich sie gar nicht so überzeugend, aber die Schreibeigenschaften zu dem Preis machen sie für den sorglosen Alltagsgebrauch unschlagbar.
Ich schreibe überwiegend in gedämpften oder gedunkelten Blautönen. Meine Lieblingstinte ist die Salix von Rohrer und Klinger. Für eine fließfreudigere Tinte ist inzwischen die Iroshizuku shin-kai hinzugekommen.
In den farbigen Füllern verwende ich meist farblich passende Tinte, bislang überwiegend von R&K oder Herbin.
Dass es all die schönen Farben kaum in Patronen gibt, dafür kann ich nun wirklich nichts. Doch kann ich ganz gut damit leben, in dieser Hinsicht nicht ganz normal zu sein. Ich hoffe, dass ich mich damit hier in passender Gesellschaft befinde.

Ein freundliches „Hallo!“ an alle Füllerforisten,
Anja