Ach guck mal an!
Unser guter, lieber Freund Hugo ist yoda. Das ist aber eine Überraschung.
Da hast Du Dich aber gut und lange hinter verstecken können.
ich weiß, glaub´ ich, worum Du Sorge trägst. Bevor ich mich entschlossen habe, die Sachen selber in die Hand zu nehmen (bzw. sie in andere Hände als in die der Firma abzugeben), habe ich auch gebibbert und gebangt um meinen Service dort, wie beim FC zehn Minuten vor dem Abpfiff. Und diese Sorge ist berechtigt, ich ziehe das gar nicht ins Lächerliche. Ich möchte aber etwas spaßhaft und mit einem Augenzwinkern auch mal die „dark side of the moon“ beleuchten. Das mit dem Sanford-Service sehe ich nämlich inzwischen bereits etwas ambivalenter. Folgendes Szenario.
Der geneigte Kunde kommt mit ernsthaften, durchaus keiner Einbildung entsprungenen und nicht von ihm verursachten Problemen hin (bzw. schickt seine Babies). Statt sich jetzt hinzustellen und zu sagen: „Bitteschön. Da sind wir. Wir haben Scheiße gebaut. Es ist kein Wunder, daß Ihr Liaison nicht schreibt oder daß der Abschlußring an Ihrem Man abblättert. Sie sind beileibe nicht der Einzige mit diesem Problem!“ nehmen die sich (bei real existierendem Garantieanspruch!) „ausnahmsweise“ und „völlig außer der Reihe“ „noch einmal“ des „ungewöhnlichen Vorkommnisses“ voller Selbstverleugnung an! Der Kunde geht nach Hause (oder sieht sein rückgesandtes Päckchen) und denkt sich: „Gott, sind die nett!“
Herrschaften! Es mag ja sein, daß anderswo auch noch ganz anderes verbockt wird. Aber wenn es eben mit den Hauserzeugnissen so viele (zumindest bestimmte) Probleme gibt, dann ist die Reparaturabteilung doch wohl dazu da, sie einer gewissen Lösung zuzuführen, oder wie!
Ich habe aber, und das sage ich (wieder mit mehr Ernst) ebenso gerne, ganz genauso Grund, dem Service für durchaus unübliche Leistungen dankbar zu sein, wie sie in diesem Forum auch schon mehrfach erwähnt wurden. Ich meine ja auch nur, es ist halt zweischneidig. „Haßliebe“ ist als Wort dafür zu stark. Doch manchmal geht es in die Richtung…
Lieber Dieter, ich werde – hoffentlich bald – ein neues Thema aufmachen und darin einmal anfangen, die Produktentwicklung der vergangenen Jahrzehnte bei Waterman, wie ich sie wahrnehme, zu besprechen. Nix Dickes, aber ich hoffe auf Deine Beiträge und Ergänzungen und natürlich die vieler anderer, die ebenfalls nicht die Finger lassen können von dem ulkigen Schreibgerätehersteller, der sich von den Franzosen hat kaufen lassen.
Nur eines vielleicht noch. Kann mir irgendjemand, oder Dieter, Du, einmal auseinandersetzen, was „lifetime warranty“ bei Waterman bedeuten könnte? Zwei Jahre, bis in die Grube, oder was? Die Meinungen, sie gehen auseinander. Auch dort im Werk, wie ich erleben mußte.
Mit lieben Grüßen und verbraucht nicht unnötig viel Tinte, denkt an den Klimaschutz!
Alex.
[Noch einmal: Ich teile Dieters Ansicht völlig, den Service nicht unnötig zu strapazieren. Mein Beitrag soll das überhaupt nicht unterminieren, nur auf vielleicht berechtigte Zweitgedanken zu dem Thema wollte ich verweisen]
zum Glück bin ich bei Waterman gut behandelt worden und man gab die füllerspezifischen Probleme auch bereitwillig zu. Ich bekam auch meine Rüffel für meine Fehler: Schwarze Tinte oder Pelikan Brilliantbraun im Man 100. Mit Waterman Havannabraun geht es seither klasse - Herr Schilling hatte recht!
Ich bezog mich vor allem auf die Problematik, dass durch uns (auch mich) Namen von Mitarbeitern weltweit bekannt und dann vielleicht auch angerufen werden und wollte vor allem darum bitten, dass diese Leute nicht jetzt, wo sie bekannt wurden, durch zu viele kleine Probleme von Ihrer Arbeit abgehalten werden.
Ich kenne das Problem aus einem Sonderbereich meines Behördenjobs, bei dem aus gutem Grund nur eine Geheimnummer existiert, die nur der Polizei und ausgesuchten Einrichtungen bekannt ist. Würden alle möglichen Betroffenen den Weg zu mir kennen, würde das System komplett zusammen brechen.
Zur Garantie:
Bisher hatte ich bei Waterman keine Zweifel an einer langen Garantiezeit, soweit es für neuere Klassiker wie den Man 100 gilt - die richtig alten Modelle habe ich nicht. Allerdings gab es auch schon Lieferprobleme bei dem Man 200 und einem Sondermodell des L´Etalon.
Lebenslang ist - glaube ich - in vielen Staaten und auch Deutschland in einer wörtlichen Umsetzung nicht zulässig. Ich hörte mal etwas von 30 Jahren als mögliche Interpretation.
Allerdings gilt es auch zwischen Gewährleistung - das ist der Anspruch aus dem BGB über 6 Monate und 2 Jahre - und Garantie - diese legt der Hersteller nach eigenem Gutdünken fest - zu unterscheiden.
Der Zyniker würde eine lebenslange Garantie auf etwas Unzerstörbares wie die Aussprache des Namens legen und damit (und der Erklärung dazu im gaaaanz Kleingedruckten) werben.
Was Waterman garantiert, habe ich nie hinterfragt, weil bei zunehmender Länge einer Garantie auch zunehmend die Nutzungsfolgen zu betrachten sind. Die Gewährleistung richtet sich ja auch nur gegen Mängel, die letztlich von Anfang an im Gerät waren und nicht gegen Verschleiß - daher auch die zeitliche Staffelung und die Begrenzung per Gesetz.
Und das muss auch für Garantien gelten, wenn sie nicht den Verschleiß komplett als unmöglich ausschließen - aber wer macht das schon? Wer will ernsthaft über einen Mangel mit dem Hersteller diskutieren, wenn das Gerät bereits 30 Jahre benutzt wurde?
Ein zweites Problem gerade für Sammler ist die Teile-Vorhanden-Garantie. Wenn die Mängel juristisch korrekt beseitigt werden, so kann dieses ja auch durch Schadensersatz (z.B. anderes neues Modell) erfolgen. Wenn ich zu Hause jedoch den Man 100, den Liason und den MB 323 sehe, so werden diese auch bei völliger Zerstörung nie einem vollständigen Austausch beim Hersteller anheim fallen, weil sie großen persönlichen Wert für mich haben. Der MB (mein Einziger) ist aus der Jugend meines Vaters und bekommt immer mehr Risse, aber eine Austauschreparatur (bei MB? huahuahua) würde ihn zu irgend einem MB machen - also wird er jetzt wohl in der Schublade liegen bleiben und mich immer wieder zu romantischen Minuten treiben. Schreiben können auch andere Füller für mich!
Wenn mir der Hersteller also keine Lagerhaltung garantiert, so kann er mich von finanziellen Schäden schützen, aber nicht vor ideellen. Daher ignoriere ich Lifetime-Warranties als unumstößlichen Anspruch, aber ich genieße es, wenn man mir auch nach 5 Jahren noch kostenfrei hilft. Und makaber finde ich es, wenn man bei Cross einen defekten Füller 4 Monate nach dem Kauf auf Kulanz repariert - auch wenn es genauso kostenlos ist wie die Gewährleistung, die es richtiger Weise gewesen wäre.
Danke, Dieter, für Deine interessanten, lustigen und auch ein wenig persönlichen Einblicke in das, was "Garantien" bedeuten könnten.
Du hast sehr recht, das mit der Namensnennung von Servicemitarbeitern und möglichen Folgeproblemen hatte ich nicht gut durchdacht. Hier sind zwar schon oft Namen aufgetaucht und jeder, der mit Reparaturleistungen zu tun bekommt, erfährt sie natürlich auch. Aber wir sollten das schon pflegen, daß da überhaupt noch jemand ist und hilft und mit sich reden läßt. Das soll nun wirklich auch so bleiben.
Klar ist es problematisch wenn in Foren die Namen und Telefon-Nummern von Servicemitarbeitern dir Runde machen. Aber zu einem guten Service gehört nunmal ein Ansprechpartner mit Namen, Anschrift, Telefon-Nummer und E-Mail-Adresse. Wichtig dabei ist, daß der Kunde relativ schnell und präzise eine Antwort bekommt.
Meine Erfahrungen mit dem Service von Pelikan und Lamy sind sehr gut. Und auch Sheaffer hat mir schnell und unbürokratisch geholfen.
Über die Auslegung von "Lebenslanger Garantie" kann man natürlich streiten. Vor allem sind beinahe alle Hersteller mit dieser lebenslangen Garantie auf die 25-jährige oder 30-jährige Garantie übergegangen.
Eine solche lange Garantie gibt jedoch dem Kunden das Gefühl, daß er mit dem Produkt keinen Wegwerfartikel gekauft hat, sondern einen Artikel, der auch noch nach Jahren repariert werden kann. Und sollte dies mal nicht möglich sein, so spricht dies für eine Firma wenn sie dem Kunden dann kostengünstig ein anderes Modell oder Lösung anbietet.
Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!
Die Beschränkung auf 30 Jahre ist eine deutsche Besonderheit, zu der die Hersteller durch das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) gezwungen werden.