Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

Antworten
Benutzeravatar
reduziert
Beiträge: 2694
Registriert: 19.10.2012 16:17
Wohnort: Tauberbischofsheim

Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von reduziert »

Liebe Forengemeinde,

durch Volkers Abverkauf der Leopold 1st Generation kam ich in den Besitz eines solchen Ebonit-Boliden. Mag ihn gerne ansehen, und auch damit schreiben, aber der Konverter ist schon ein arg wackeliger Zeitgenosse und der Tintenfluss durch eben ihn eine schmale Sache, noch dazu wird eine F-Feder bedient (die mitgelieferte M ist noch nicht installiert).... daher würde ich mir fast vornehmen wollen, ihn mittels beigelegter Pipette als Eyedropper zu befüllen.

Wäre mein erster "Getropfter". Einfach Silikonfett ans Gewinde und dann ab dafür? Habt ihr Erfahrungen mit dem Poldi als Eyedropper?!

Danke schon jetzt für hilfreiche Antworten.

Nebel-sonnige Grüße
Thorsten
Benutzeravatar
Tombstone
Beiträge: 2742
Registriert: 03.01.2012 19:02

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von Tombstone »

Moin Thorsten,

der im Testpaket war doch Augentropfen, oder? Insofern würde ich sagen:

- gehen tut es bestimmt
- Silikonfett geht immer

Ist übrigens ein guter Hinweis, ich muss irgendwo noch so eine Tube von Liqui Moly rumstehen haben, ich muss das auch mal antesten...
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
Benutzeravatar
YETI
Beiträge: 1555
Registriert: 28.12.2013 14:44
Wohnort: Solingen

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von YETI »

Hallo Thorsten,
der Konverter ist bei mir direkt in die Bastelkiste gekommen. Danach habe ich mit gedippter Feder probiert, welche der beiden besser schreibt. Die andere durfte den Konverter besuchen. :D
Dann habe ich das Schaftgewinde so mit Silikonfett eingeschmiert, daß die Gewindegänge eben gefüllt waren - nicht mehr. Danach mit Pelikan Braun bis im Schaft ans Gewinde aufgefüllt, zugeschraubt und fertig.
Seitdem schreibt er sehr fein und mit angemessenem Tintenfluss, genau wie ich es mag.
Er hat auch noch nicht gekleckst, nicht einmal beim Polieren. Dabei ist er doch ziemlich warm geworden und auch geschüttelt worden. Wenn er dabei keine Sauerei gemacht hat, sollte er eigentlich auch im normalen Alltagsgebrauch halbwegs sicher sein.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Benutzeravatar
reduziert
Beiträge: 2694
Registriert: 19.10.2012 16:17
Wohnort: Tauberbischofsheim

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von reduziert »

Mit dem neu erworbenen Leopold hatte ich leider zuerst Probleme, wollte er doch mit dem gelieferten Konverter nicht richtig schreiben. Auch die feine F-Feder war ein wenig ein Hemmschuh. Also beherzt die mitgelieferte M-Feder eingebaut, die Gewindeteile mit Silikonfett geschmiert, den Korpus mittels Pipette, die mitgeliefert wurde, voll mit Tinte gefüllt. Und: Der Leopold schreibt wie die Wucht in Tüten. Mal sehen, wie dicht er bleibt :-)
Benutzeravatar
YETI
Beiträge: 1555
Registriert: 28.12.2013 14:44
Wohnort: Solingen

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von YETI »

Ein kurzer Zwischenbericht vom Leopold als Eyedropper.
Wie ich schon schrieb, habe ich den Füller mit Pelikan Braun bis zum Anschlag vollgetankt. Seitdem habe ich rund 60 Seiten damit geschrieben und er ist immer noch nicht leer. Die ersten 30 - 35 Seiten schrieb er vollkommen unauffällig, wie jeder andere moderne Füller. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich ihn nicht mehr einfach nehmen und losschreiben, sonst hätte er gekleckst. Aber wenn er vor dem Schreiben in der Hand oder der Innentasche meiner Jacke aufgewärmt wurde, schrieb er tadellos weiter. Den Tintenfluss würde ich als mittel mit leichter Tendenz in den trockeneren Bereich nennen. Ich habe mir vorgenommen, den Tank bis zum letzten Strich leerzuschreiben, auch wenn ich den Füller dann immer erst "vorglühen" muß. Ich bin einfach neugierig, wie er sich zu Ende hin verhält und wie weit ich komme.
Später in der Praxis werde ich lieber zwischendurch mal nachfüllen und muss mich dann nicht mit den typischen Eigenheiten eines Eyedroppers herumschlagen.
Wenn die erste Tankfüllung verbraucht ist, melde ich mich wieder.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Benutzeravatar
reduziert
Beiträge: 2694
Registriert: 19.10.2012 16:17
Wohnort: Tauberbischofsheim

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von reduziert »

Andreas, sofern du ihn nicht "vorglühst", kommt dann sofort beim Aufsetzen der Feder ein Klecks, oder wie muss ich mir das vorstellen? Ich habe meinen Leopold nur ca. 1/2 bis 3/4 gefüllt und er schreibt anstandslos.

Augentropfende Grüße
Thorsten
Benutzeravatar
YETI
Beiträge: 1555
Registriert: 28.12.2013 14:44
Wohnort: Solingen

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von YETI »

Hallo Thorsten,
Wenn ich mit halb leerem Tank einfach losschreibe, ist anfangs alles normal. Nach ein paar Zeilen merkt man den stärker werdenden Tintenfluss sehr deutlich. Ich habe es bisher immer geschafft, den Füller rechtzeitig umzudrehen, damit er nicht tropft. Wenn ich dann genau hinschaue, sehe ich , daß die Lamellen des Tintenleiters komplett geflutet sind. Ich schraube dann den Füller auf (immer Freder nach oben!); die überschüssige Tinte wird dabei wieder in das Griffstück gesaugt.
Das Problem ist einfach die eingeschlossene Luft, die sich bei Erwärmung (Handwärme) ausdehnt. Wenn dabei die Feder nach oben zeigt, kann diese Luft durch das Luftloch der Feder entweichen. Wenn das aber während des Schreibens passiert, schiebt der Überdruck die Tinte vor sich her.
Falls du deinen Füller aber in einer sehr warmen Umgebung benutzt, kann es sogar sein, daß du dieses Problem nie hast.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Benutzeravatar
reduziert
Beiträge: 2694
Registriert: 19.10.2012 16:17
Wohnort: Tauberbischofsheim

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von reduziert »

Andreas, vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Das werde ich mal beobachten.

Schöne Grüße
Thorsten
Mr.Eyedropper

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Ich trage dazu meine Eyedropper in der Hemdentasche oder Jackettinnentasche. Dadurch stehen sie aufrecht und mit der Feder nach oben. Vor allem sind sie dadurch immer warm.
Benutzeravatar
YETI
Beiträge: 1555
Registriert: 28.12.2013 14:44
Wohnort: Solingen

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von YETI »

So, die erste Tankfüllung ist verbraucht.
Wie versprochen hier ein kleiner Erfahrungsbericht.
Um zu testen, was der Leopold als Eyedropper wirklich kann, hatte ich ihn mit Pelikan Braun bis zum Gewinde gefüllt. Abgedichtet mit etwas Silikonfett hat er zu keinem Zeitpunkt irgenwo Tinte rausgelassen, wo er nicht sollte. Anfangs schrieb er genau wie jeder andere moderne Füller auch. Kein Klecksen, keine Aussetzer, keine Anschreibschwäche - besser geht es nicht.
Ab 30 - 35 geschriebenen Seiten ging es los mit einem zu starken Tintenfluss, jedesmal nachdem ich mit dem Schreiben begonnen hatte. Das ist typisch für Eyedropper und lässt sich durch Anwärmen vor dem Schreiben verhindern. So konnte ich an den folgenden Tagen ohne größere Probleme weiterschreiben, wenn ich vorher angewärmt hatte.
Zwischendurch versiegte mal der Tintenfluss. Die Kontrolle mit einer starken Lupe ergab, daß sich Papierfasern im Federspalt angesammelt und festgesetzt hatten. Das liegt aber nicht am Füller, sondern an meinem No Name Papier, das ich zur Zeit aufbrauche. Mit anderen Füllern hatte ich das auch schon. Zur Reinigung zog ich eine Kunststofffolie durch den Federspalt; danach lief wieder alles wie es soll.
Ich konnte schreiben, schreiben, sch....- wie in der VW-Käfer Werbung.
Erst nach 82! Seiten kam keine Tinte mehr. Man sollte sich also gut überlegen, welche Tinte man einfüllt. Es kann sehr leicht langweilig werden.
Dieser Test zeigt aber auch, daß man mit ein wenig Sorgfalt - entgegen allen Gerüchten - den ganzen Tank eines Eyedroppers leerschreiben kann.
Ich hoffe, ich habe niemanden gelangweilt.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Mr.Eyedropper

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von Mr.Eyedropper »

YETI hat geschrieben:Dieser Test zeigt aber auch, daß man mit ein wenig Sorgfalt - entgegen allen Gerüchten - den ganzen Tank eines Eyedroppers leerschreiben kann.
Das ist auch meine Erfahrung. Ich trage meine Schreiber vornehmlich aufrecht in der Jackett-Innentasche oder wenn es nicht anders geht, auch mal in der Hemdtasche. Damit sind sie auch im Winter stets gut vorgewärmt.
Ex Libris
Beiträge: 2335
Registriert: 10.02.2010 22:43
Wohnort: Konstanz

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Andreas,

vielen Dank für diesen sehr informativen Erfahrungsbericht. 82 Seiten mit einer Tankfüllung ist nun wirklich eine ganze Menge. Wie ich mich aber kenne, würde ich wahrscheinlich an dem scheitern, was Du als die 'Langeweile der immergleichen Farbe' bezeichnet hattest. Da lobe ich mir doch meine ganz normalen Füllmengen, so dass ich nach rund drei oder vier die Farbe wieder mal wechseln kann. :mrgreen:

Viele Grüße,
Florian
Mr.Eyedropper

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Man kann es auch anders sehen - ich habe für mich ein Blau gefunden, das es schafft, mich seit Monaten immer wieder neu zu begeistern. Gleiches gilt für das wunderbare "Butterblumengelb" in meinem Textmarker, das ich nun schon seit deutlich über zwei Jahren verwende.

Das Tolle an Eyedroppern ist aber, dass man sich gerade als Vielschreiber keine Sorge um den Füllstand machen muss. Es gibt Tage, da brauche ich mit meinem Capless zwei Füllungen - da ist schon toll, wenn man mit einem Vista-Eyedropper eine Woche durchhält :)
Benutzeravatar
YETI
Beiträge: 1555
Registriert: 28.12.2013 14:44
Wohnort: Solingen

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von YETI »

Und Sonntag Abend lässt man das Wochenende ausklingen, während man seine Füller nachtankt. Dann ist man für die nächste Woche wieder gut versorgt. :)

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Mr.Eyedropper

Re: Leopold - Konverter oder Eyedropper?

Beitrag von Mr.Eyedropper »

YETI hat geschrieben:Und Sonntag Abend lässt man das Wochenende ausklingen, während man seine Füller nachtankt. Dann ist man für die nächste Woche wieder gut versorgt. :)
Also eins kann man definitiv festhalten: Für diejenigen, für das Betanken eines Füllhalters ein heiliges Ritual ist, ist ein Eyedropper genau das richtige. :)
Antworten

Zurück zu „Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow“