Ausrüstung für den Start

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MCA
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Ausrüstung für den Start

Beitrag von MCA »

Hallo erstmal,

ich spiele inzwischen mit dem Gedanken ein bisschen mit Kalligraphie, oder wenigstens schönem Schreiben für Karten oder Ähnlichem anzufangen.

Jetzt ist die große Frage, was braucht man denn für den Anfang unbedingt, was eher gar nicht und worauf muss ich achten?

Kalligraphiefüller (Joy/Artpen/o.Ä.) oder eher ein Set aus Halter und Federn?
Besonders bei den Füllern, sollte das eine gangbare Anfangslösung sein, ist die Frage welcher besser ist. Gibt auch so ein Set von Online, da ist der Halter aus Holz (Online Newood), habe aber gar keine Ahnung ob das taugt. Hatte vor gut und gerne 14 Jahren mal einen Joy, denke nicht dass ich den nochmal finde :P

Für den Anfang tuts dann ja auch ganz einfache Tinte, oder brauchts dann gleich noch Tusche?
Kann jemand auch günstiges Papier zum Üben empfehlen? Kopierpapier wird von der Oberfläche her eher nichts sein nehme ich an?

Fragen über Fragen, aber bevor ich irgendwas kaufe, was die Händler als "Starter-Set" suggerieren, zapfe ich lieber mal diesen Quell des Wissens an ;)

Bin dankbar für jeden Tipp.

PS: Habe mal dieses Unterforum durchgeschaut und kein Thema gefunden, wo so wirklich alle meine Fragen geklärt wurden...
Grüße,
Manuel
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osh
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von osh »

Hallo Manuel,

"Kalligraphie" ist ein weites Feld.
Welche Schriftarten schweben Dir denn vor? (Die Techniken und damit ggfs. auch die Werkzeuge unterscheiden sich recht stark)

Vielleicht möchtest Du zum Einstieg mal hier ein wenig stöbern:
Webseite 1
Webseite 2

Die günstigste Art ist ein Federhalter (ca. 2 Euro) und ein paar Tauchfedern (je nach angezielter Schriftart dann die passende Federart, ca. 1,50 Euro pro Stück) und ein Gläschen Tusche (so ca. 5,- Euro).
Für manche Schriftarten eignen sich auch die Pilot Parallel Pens recht gut.
Für andere Schriftarten kommst Du um eine Tauch-Spitzfeder nicht drum herum.
Wie schon geschrieben: es hängt davon ab, welche Art von Kalligraphie Du betreiben willst.
Bild
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Neu: the ink guru's book of fountain pen inks
MCA
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von MCA »

Also an Schriften habe ich mich so 100% noch nicht festgelegt, muss mich da erstmal ausprobieren.

Ich habe mir bei meiner letzten Bestellung einfach mal ein Buch mitbestellt (Die Kunst des Schreibens - Eine Anleitung zur Kalligraphie) und da sind ja ein paar Alphabete drin.

Was bisher recht interessant ist, sind diverse gotische Schriften (Textura, Fraktur, Bâtarde etc.) und die Copperplate, aber auch mal Zierbuchstaben wie Lombardische Versalien wollte ich mal versuchen. Eventuell wollte ich, sollte ich irgendwie brauchbares zu Papier bringen können, mal kleinere Texte wie bspw. Märchen in solchen Schriften abschreiben.

Ansonsten will ich wie gesagt gerne etwas am "Schönschreiben", also jetzt in dem Zusammenhang nicht meiner Alltagsschrift, arbeiten, damit ich auch mal in Grußkarten oder Gästebücher etc. schreiben kann und nicht immer meine Freundin :P

Bei Feder+Halter war glaube ich auch der Vorteil, dass die Reinigung nach Nutzung etwas einfacher ist. Beim Füller müsste ich dann ja schon immer recht gründlich spülen, je nachdem wie oft er dann zum Einsatz kommt.

Von Tauchfedern habe ich aber nun wirklich gar keine Ahnung. Habe nur zwischendrin mal gelesen, dass es da immer wieder mal zum Tropfen oder ähnlichem kommt. Aber denke da ist auch Übung gefragt damit das reibungslos klappt.

Das Einzige, was ich mittlerweile weiß ist, dass sich die Größe der Buchstaben meist in Federbreiten bemisst, ich also mit einer 2.8er Italic wesentlich größer schreiben muss als mit einer 1.1er. Aber braucht es für manche Schriften zwingend breitere Federn, oder geht es da zumeist nur um die Art der Feder?

Ansonsten tendiere ich irgendwie zu einer Mischlösung. Soll heißen, ich nutze Feder+Halter zum bewussten Üben und für schöne Stücke - sollte es dann dazu kommnen - und würde mir evtl einfach nochmal eine Feder vom Joy oder direkt einen Joy holen für wenn ich mal unterwegs etwas verfassen müsste (bspw. auf einer Taufe - da käme es seltsam fürs Buch mal eben eine "Werkbank" aufzubauen mit Federn und Tusche).

Macht das Sinn? :P
Grüße,
Manuel
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YETI
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von YETI »

Hallo Manuel,
die einfachste und billigste Lösung ist tatsächlich ein Lamy mit einer Kalligrafiefeder. Den Folgenden Text habe ich mit einem Vista Eyedropper und einer 1,9mm Feder geschrieben.

Gruß

Andreas
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P1010506a.jpg
P1010506a.jpg (354.25 KiB) 7964 mal betrachtet
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
MCA
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von MCA »

Jetzt kann ich mich wieder irren, aber gibt es die Federn für den Joy so nicht nur in Stärke 0.9, 1.1 und 1.5?

Eine 1.9er oder andere Maße wüsste ich so jetzt nicht wie man dran käme, ausser eine ganz andere Feder nehmen oder eben eine andere vom Joy selber schleifen...
Grüße,
Manuel
pejole
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von pejole »

Hallo Manuel,

als erstes würde ich dir mal dazu raten wenn du anfangen willst zu schreiben mit einer nicht zu dünnen Feder anzufangen, je feiner die Feder desto schwieriger, also unter 1,5mm würde ich für den Anfang mal ausschließen, nach Möglichkeit 1,9 bis 2,3mm, da bieten sich die Rotring Artpens an,

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?_ ... %201%2C9mm

mit Pelikan Patronen bestückt lassen die sich hervorragend schreiben, und von Tusche lass mal die Finger, Tusche verklebt die Feder und ist für Kalligraphiefüller absolut nicht geeignet, und dann kannst du ruhig auf billigem Kopierpapier üben, du wirst merken dass da einiges an Papier verbraucht wird, da brauchst du kein teures Papier für anschaffen, genau so habe ich früher auch mal angefangen.

Und dann solltest du dich mal auf eine Schrift festlegen und vorerst bei dieser Schrift bleiben und nix anderes versuchen, du hast ja schon ein Buch mit Schriftbeispielen, versuche einfach mal mit der Humanistischen Kursiven anzufangen, in dem Buch wird wohl auch beschrieben sein in welcher Größe du die Klein- und Großbuchstaben zu schreiben hast,wenn nicht: Kleinbuchstaben in 5 facher Federgröße und Großbuchstaben in 8facher Größe, danach machst du dir ein Linienblatt oder druckst dir eines aus dem Internet aus und dann legst du einfach mal los.

Besser wäre natürlich wenn du irgendwo auf einer Volkshochschule einen Kalligraphiekurs belegen könntest, es gibt auch private Anbieter, da erfährst du dann mehr über Schriften und Besonderheiten und kriegst mehr Anregungen und Tipps zur Schrift. Schreiben in Gemeinschaft macht mehr Spaß und von den Eigenheiten und Fehlern der anderen profitierst du auch noch, du lernst einfach mehr.

Wenn du irgendwo ein Herlitz Kalligraphieset entdeckst, die Finger davon lassen, taugt nix, versuche es mit den Rotring Artpens oder dem Lamy Joy, allerdings weiß ich nicht ob es den in den vorgeschlagenen Größen gibt.

Mit losen Federn und Federhalter würde ich auch nicht anfangen, da musst du schon genau wissen wie und wieviel du die Feder befüllst damit sie anfangs nicht schmiert, und Parallel Pens sind für den Anfang auch ungeeignet, die musst du schon passgenau aufsetzen, kannst du dir später immer noch kaufen, und eine Spitzfeder für Copperplate ist für den Anfang auch nicht so ideal, Spitzfedern haben schon so ihre Eigenheiten.

Also: einen Rotring oder Joy in 1,9 oder 2,3mm, Tintenpatronen, Kopierpapier und das reicht für den Anfang vollends, wenn du dann merkst dass du Spaß am Schreiben hast kannst du dir immer noch ein Arsenal an Haltern, Stiften und Federn und Papier zulegen.

Gruß, Martin
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YETI
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von YETI »

So, jetzt habe ich mehr Zeit.
Wie Martin mittlerweile geschrieben hat, ist am Anfang wirklich kein großer Aufwand nötig. Ein Rotring oder Lamy Kalligrafiefüller mit einer möglichst breiten Feder reicht für die ersten Versuche.
Mir persönlich gefallen die Lamys besser, weil man auf fast jeden Füller die Feder setzen kann, die man grade braucht. Einen alten Safari haben viele noch in der Schublade herumfliegen. Mit einer Feder für 5 €uro ist man dann schon dabei.
Wichtiger als das Werkzeug ist dann die Übung. Um sich nicht zu verzetteln, ist EINE Schrift für den Anfang genug. Die humanistische Kursive ist zu empfehlen, weil sie leicht zu lernen ist und später viele Variationen zulässt.
Und bevor man anfängt zu schreiben muß man sich erst noch an das Werkzeug gewöhnen. Dazu kann man sehr gut die Grundformen nehmen, also senkrechte Linien, Bögen und Kreise. Die Anleitung dazu wirst du wohl in deinem Buch finden. Erst wenn das klappt, geht es langsam mit den Buchstaben los.
Auch wenn es abgedroschen klingt: Ohne Fleiß kein Preis.
Mein Bildbeispiel sollte dir nur zeigen, daß man mit einem ganz normalen Füller auch aufwändigere Sachen machen kann. Das ist tatsächlich mit einem einfachen Lamy entstanden.

Gruß

Andreas
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Tenryu
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von Tenryu »

Gerade vom Safari würde ich abraten. Das ist ein Schulfüller mit pädagogischer Griffzone, der eine genau definierte Fingerstellung erfordert (um nicht zu sagen erzwingt).
Ich kann mit dem Teil überhaupt nicht schreiben, weil meine Finger nie genau auf den Grifflächen liegen, sondern immer auf den Kanten. Wenn ich ihn so halte wie vorgesehen, verkrampfen meine Finger und ich bekomme schon nach wenigen Minuten Schmerzen. Also lieber einen Füller mit rundem Griffstück nehmen, oder den Safari unbedingt im Geschäft vorher probeschreiben!

Ich würde zur Anschaffung eines Kalligraphie-Füller-Sets raten. Da bekommt man in der Regel 3 unterschiedlich breite Italic-Federn, mit denen man schon sehr viel anfangen kann. Das von dir erwähnte Online-Set ist durchaus brauchbar, auch von Pilot gibt es ein Set, von Rotring ebenfalls. (Das Online Newood-Set ist die Luxus-Version. Es gibt auch schon ein Set ab ca. 7 € :arrow: Online Best Writer)
Für Schriften wie Copperplate brauchst du eine flexible Spitzfeder. Es gibt durchaus auch Füllhalter, die damit ausgestattet sind, aber die sind schwer zu bekommen.
Da würde ich eher zu klassischen Schreibfedern mit Halter raten. Diese sind nicht teuer. Es gibt eine große Auswahl, und du kannst sie nach Belieben mit Tinte oder Tusche verwenden.

Allgemeint gilt: mit Füllhaltern kann man komfortabel und sauber arbeiten. Aber Profis verwenden Tauchfedern. Da gibt es einfach die viel größere Auswahl und günstiger ist es in der Regel auch.
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Pennino
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von Pennino »

Tenryu hat geschrieben: Für Schriften wie Copperplate brauchst du eine flexible Spitzfeder. Es gibt durchaus auch Füllhalter, die damit ausgestattet sind, aber die sind schwer zu bekommen ......
Ciao Tenryu,

einen Füllfederhalter mit flexibler Spitzfeder, so wie die flexiblen Spitzfedern im Federhalter, ist mir noch nicht untergekommen.
Oder habe ich da etwas falsch verstanden ?
Könntest Du bitte Beispiele von solchen Füllhaltern nennen ?

Viele Grüße,
Pennino
" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
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Tenryu
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von Tenryu »

Da habe ich mich vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt.
Füllhalter mit flexiblen Federn gibt es einige. Technisch gesehen sind es keine echten Spitzfedern, aber mit Federstärke F kommt es vom Schriftbild dem einer echten Spitzfeder nahe. (Vermutlich könnte man das Schreibkorn problemlos wegschleifen und eine echte Spitzfeder draus machen.)
Für Kalligraphie-Anfänger ist so ein Füller ausreichend und vermutlich besser, weil durch das Schreibkorn besser zu führen. Eine echte Spitzfeder ist schwer zu führen. Entweder bleibt sie im Papier stecken und kratzt und spritzt die Tinte umher, oder man drückt zu stark und der Tintenfluß reist schlagartig ab...

Der Pilot Custom 742 mit Falcon nib wäre so eine flexible Feder.
Noodler soll auch einige sehr flexible Federn im Angebot haben (die deutlich billiger sind als der Pilot).
pejole
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von pejole »

Tenryu hat geschrieben: Für Kalligraphie-Anfänger ist so ein Füller ausreichend und vermutlich besser, weil durch das Schreibkorn besser zu führen. Eine echte Spitzfeder ist schwer zu führen. Entweder bleibt sie im Papier stecken und kratzt und spritzt die Tinte umher, oder man drückt zu stark und der Tintenfluß reist schlagartig ab...

.

Das sehe ich aber ganz anders,

gerade weil der Anfänger bei falsch gehaltener oder zuviel Druck mit der Spitzfeder im Papier stecken bleibt lernt er doch wie er die Feder halten und führen muss damit dies nicht passiert, aus diesen Fehlern lernt man doch, das muss passieren um diese Fehler zu vermeiden, oder auch um zu erfahren dass er mit Spitzfeder auf dafür nicht geeignetem Papier schreibt, wenn ein Anfänger mit einer etwas sagen wir mal sanfteren Spitzfeder wie z.B. der Gillot 404 anfängt wird er schnell lernen wie diese zu führen ist und mit seinen ersten Schreibergebnissen auch einigermaßen zufrieden sein, einen Füller mit einer F oder auch EF Feder wird er bei falscher Handhaltung hingegen durch fette Schwellzüge schnell ruinieren, das ist dann wohl erheblich ärgerlicher.

Und wenn der Tintenfluss abreißt weiß man doch dass man an der Elastizitätsgrenze der Feder angekommen ist, macht jeder Füller mit Flex-Feder auch.

Gruß, Martin
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osh
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von osh »

Füllhalter mit flexiblen Federn gibt es einige.
Das wäre schön. :roll: Die Realität ist die, dass Alles, was heute als flexible Feder vertrieben wird im besten Fall semi-flex ist.
Natürlich kann man z.B. einer Falcon Feder noch einen Spencerian grind von Mottishaw verpasen lassen, nur: Das Resultat (das tatsächlich vom Schriftbild her an eine Tauch-Spitzfeder heranreicht) ist derart fragil, dass es bei der kleinsten Fehlbenutzung beschädigt werden wird. Und dann sprechen wir nicht von 1,90 für eine neue Tauch-Spitzfeder, sondern von erheblich mehr Geld.

Eine normale semi-flex Feder, die vielleicht F bis B schafft, dafür aber erheblichen Druck benötigt, ist ungeeignet, um damit Kalligrafie zu erlernen. Nicht die eher geringe Linienvariation ist dabei das Problem, sondern vielmehr der hohe Druck, der auf die Feder ausgeübt werden muss, bis sie beginnt zu "flexen" und ferner oftmals eine mangelnde Elastizität.

Mit ein wenig Übung sind Tauch-Spitzfedern eine tolle Sache und erheblicher einfacher zu nutzen, als Viele denken. Wichtig sind aus meiner Sicht nur zwei Dinge:
1.) Die Feder vor der Erstbenutzung gründlich mit einer alten Zahnbürste und Spülmittel abschrubben. Die Feder hat eine Schutzschicht, die sie vor Korrosion schützen soll. Die muss runter, sonst wird die Tinte nicht haften und man hat quasi immer noch eine unbenetzte Feder nach dem Eintauchen in die Tinte.
2.) Kalligraphie-Tusche oder zumindest Eisengallus-Tinte benutzen. Die meisten Füllertinten eignen sich nur für eine "eingefahrene" Tauchfeder, also eine, die bereits eine Weile in Benutzung ist.
Der letzte Satz deutet bereits darauf hin: Tauchfedern brauchen manchmal eine kleine Weile, bis sie richtig gut funktionieren. Erst Tintenrückstände und leichte Korrosion bilden eine Oberfläche, an der die Tinte gut haften kann.
Beachtet man diese zwei Tipps, erzielt man schnell Ergebnisse, die wirklich toll aussehen können. Der Rest ist dann nur noch fleissiges Üben.

Ich stimme pejole zu, dass es sicher besser ist, gerade zu Beginn zu einer korrekten Federführung gezwungen zu werden, damit sich Fehler gar nicht erst einschleifen können. Es braucht eben nur ein wenig mehr "Biss" trotzdem dran zu bleiben und die Flinte nicht frühzeitig ins Korn zu werfen.

Gruß,
Oliver
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pejole
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Re: Ausrüstung für den Start

Beitrag von pejole »

Und wozu ich noch dringend rate, immer ein Blatt Papier unter die Schreibhand legen damit das zu beschreibende Blatt nicht mit Hautfett und Schweiß in Kontakt kommt, denn so einige Spitzfedern verweigern dann abrupt ihren Dienst, da kann man sich auf den Kopf stellen, die schreiben absolut nicht mehr auf dem Papier, sollte eigentlich auch bei Bandzugfedern gemacht werden.

Spitzfedern habe ich bisher vor dem ersten Gebrauch immer kurz abgeflämmt, geht auch, bin aber mittlerweile auch zu einem kurzen Abwaschen mit Spüli o.ä. gekommen, man weiß nie wie sich die Spitze durch die Hitze der Flamme verändert.

Gruß, Martin
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