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Hallo zusammen,
ohne großen Plan, aber in Urlaubsstimmung habe ich in der Galeria Kaufhof in Fulda nach diesem Füllhalter gefragt. Zu sehen war er nicht, aber die Verkäuferin holte mir „den letzten“ aus der Vitrine.
Die Verpackung macht was her. Umkarton, dann eine wertig aussehende Schatulle. Schade, es geht ja eigentlich um das Schreibgerät. Den Aufwand könnte man woanders besser unterbringen. Weich gebettet mit einem Band festgehalten, liegt nun der M 605 vor mir.
Er ist blau. Und das beschreibt ihn umfassend. Besser als die Fotowiedergabe. Blau. Einfach Blau. Nur der Vogel auf dem Kappenkopf nistet auf schwarzem Bett. Für 129,99 € sagt mein Bauch: ja.
Runde vier Wochen nach Erwerb hier ein kurzer Bericht:
Es ist Plastik. Es sieht aus wie Plastik. Es fühlt sich an wie Plastik. Es ist leicht wie Plastik. Sehr leicht. Aber nicht unangenehm. Im Gegenteil, der M 605 fühlt sich gut an. Mit dem Leichtgewicht muß man/frau aber zurechtkommen, ich bevorzuge da eher handfestes.
Für meine Pfote ist die Länge ausgesprochen passend. In einer Pranke würde er wohl verschwinden.
Die Erstbefüllung per Kolbenmechanik gelingt ohne Schwierigkeit. Das Sichtfenster - eine Erinnerung an die Gymnasialzeit dämmert auf - zeigt wenig. Auch nicht gegen Licht. Das Blau des Korpus schluckt mögliche Kontraste weg. Egal, wenn der Tank wirklich gegen Ende geht, wird sich wohl Licht am Ende des Tunnels zeigen.
Die Feder schreibt sehr weich. Das macht Freude. Mir jedenfalls. Ein völlig unproblematisches Gleiten. Die Federbreite „M“ hingegen hätte strenge Diät nötig. Sie walzt einen dicken Strich auf das Papier und würde wohl eher als „B“ durchgehen. Federwechsel ? Wird kostenlos angeboten. Aber ob dieses gleitende Schreibgefühl auch danach noch vorhanden ist ? Ich lasse es lieber, wie es ist. Mein Conklin mit der „M“ kommt ja ausreichend schmal daher.
Die Schraubkappe hat ein sehr kurzes Gewinde. Das will sorgfältig festgezogen werden. Sonst wackelt die Kappe auf dem Füller. Einmal hat sie sich auch ganz gelöst und Füller und Kappe waren getrennte Wege gegangen. Wobei das sorgfältige Verschrauben der Kappe ein leicht mulmiges Gefühl aufkommen lässt. Es ist halt Plastik. Die Vorstellung, es knackt bei zu starkem Anziehen des Gewindes ist schon da. Weil solches Knacken dem Füller auch das Ende seiner irdischen Laufbahn bescheren würde. Auch da, muß ich sagen, bin ich von meinem Conklin Stylograph verwöhnt. Da hat man richtige Metallgewinde. Sturm- und sturzerprobt. Preislich spielen beide in derselben Liga. So wird dann doch deutlich, daß Pelikan ein deutsches Produkt ist. Anspruch und Wirklichkeit sind da eben zwei Welten. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob die Stresemänner da hochwertiger sind.
Fazit: der M 605 hat einen attraktiven Preis. Den Anspruch, ein Füllhalter für den robusten Alltagsgebrauch zu sein, kann er nicht erfüllen. Sein weicher Federstrich sichert ihm gleichwohl einen festen Platz auf meinem Schreibtisch.
Gruß,
Horst