Überraschung auf dem Dachboden

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Kayoyo
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Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von Kayoyo »

Liebe Füllerfreunde,

durch einen eigentlich traurigen Anlass habe ich wieder zum Füllerschreiben gefunden. Ich habe hier fleißig passiv mitgelesen, irgendwann einen Lamy Studio gekauft und nun aus Interesse mal den Dachboden meiner Eltern durchwühlt. Und tatsächlich: Neben zwei desolaten Montblancs (344 u. M 12) einen oberflächlich perfekt erhaltenen Pelikan gefunden.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute es handelt sich um einen 100N, vielleicht weiß jemand genaueres?

Der Kolben ließ sich nur schwerfällig drehen und ich habe ihn dann fleißig gewässert und gespült. Nachdem ich dann etwas Tinte hineingezogen habe, hat sich hinter dem Kolben Tinte gesammelt, welches dann nach mehrmaligem Drehen auch über die Hinterseite am Finger verflüchtigte.

Ist das ein bekanntes Problem bzw. kann ich das selber wieder in Gang bringen oder sollte ich den Füller an Pelikan schicken?

Vielen Dank vorab,

Liebe Grüße,

Franz

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MCA
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von MCA »

Erstmal herzlich willkommen ;)

Zum Pelikan:

Auch wenn ich nicht genau sagen kann ob es ein 100N ist, schaut er doch sehr nach einem Modell aus der Reihe aus.
Was den Kolben angeht, so müsste hier noch ein Kolben mit Korkdichtung verbaut sein. Diese wird einfach undicht/kaputt sein.

Es lässt sich restaurieren, indem man den Mechanismus ausbaut und die Dichtung durch O-Ringe ersetzt. Ob du das kannst, hängt eher von dir ab, aber wenn du sowas noch nie gemacht hast, bzw. gar nicht erst weißt was hier los sein könnte, würde ich das lieber lassen.
Einige Forenmitglieder haben mehrere Füller gleichen Alters oder auch aus der Modellreihe vermeintlich wieder restauriert, die können das bestimmt noch näher einschätzen.
Grüße,
Manuel
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Cepasaccus
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von Cepasaccus »

Fuer einen 100N gibt es hier Dichtungsringe: http://www.vintagepens.com/catill_nibs_parts.shtml

Preis und Versandkosten sind so gering, dass eine Kleinbestellung aus Amerika und Zoll kein Problem sind.

Cepasaccus
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Zollinger
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von Zollinger »

Dieser 100N hat keine Korkdichtung. O-Ringe funktionieren deshalb nicht.
Tom Westerich von penboard.de verkauft zu diesem Füller passende Dichtungen
Z.

PS: Vintagepens.com verkauft dieselben sehe ich gerade...
Beitrag in schwarz: Zollinger als Sammler - Beitrag in grün: Zollinger als Moderator
PeterHotzan

Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von PeterHotzan »

Hallo Franz,

herzlich willkommen.

Je nachdem wie Du gewässert hast, könnte es auch sein, dass von unten Wasser in den Füller gelangt ist und dort eingetrocknete Tinte gelöst hat. Wenn Du dann den Kolben zu drehst, entweicht die Tinte halt auch nach unten. Ob der Füller wirklich undicht ist prüfe ich z.B. indem ich den Kolben komplett öffne, in Wasser tauche und oben reinpuste (also Druck aufbaue). Ich drehe dann den Kolben unter Wasser zu während ich weiter Puste. Wenn unten dann über den gesamten Weg des Kolbens keine Lufrtbläschen kommen, ist er dicht. In Deinem Fall sollte er dann aber sicherlich noch weiter gewässert werden.

Falls der Füller undicht ist, dann braucht er natürlich eine neue Dichtung.
Wenn Du Dich mit den Dichtungen nicht auskennst, gib das ganze lieber an einen Profi. Inklusive Versand sind die Kosten sicherlich erträglich. Ich selbst hab das schon ein paar Mal für je 22 EUR + Versand (hin und zurück) gemacht und war mit dem Ergebnis immer sehr zufrieden.

Viele Grüße
Peter
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stift
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von stift »

Hallo
Füller mit der Spitze in das Wasser und warten, dann das Federaggregat raus drehen und Wasser in den Tank von vorne befüllen.
Und wieder Warten bis sich der Kolben bewegt,und jetzt kann man mit dem auswaschen des Tanks beginnen.
Wenn dann doch hinter dem Kolben Feuchtigkeit ist gehört der Kolben erneuert.
Aber meistens sind die noch bei den 100N und 400er usw. noch intakt.Ich hatte in den letzten Jahren zwei oder drei die nicht mehr dicht waren,ansonsten nur Auswaschen und geht schon wieder. :D
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
Kayoyo
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von Kayoyo »

Vielen Dank für Eure Hilfe. Nach langem Wässern, konnte ich den Füller leicht komplett auseinandernehmen und reinigen. Leider ist er immer noch nicht dicht und ich habe eine geschrumpfte Kolbendichtung in Verdacht, was für einige Modelle aus der Reihe wohl ein bekanntes Problem ist.

Werde ihn jetzt zu Pelikan einschicken und hoffen, dass er sich zu einem vertretbaren Preis wieder in Schuss bringen lässt, denn die Feder ist wirklich hervorragend im Vergleich zu meinem Lamy.
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osh
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von osh »

Ich hab noch ein paar dieser Dichtungen bei mir rumliegen. Hatte mal 5 oder 6 aus den USA bestellt. Falls Du Bedarf hast, melde Dich mal per PN.
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Meine gewerbliche Seite: Tintenproben online: http://www.tintenprobe.de
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Neu: the ink guru's book of fountain pen inks
Kayoyo
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von Kayoyo »

Kurzes Update:

Habe den Füller vor genau 4 Wochen eingeschickt und heute den Kostenvoranschlag bekommen.

51€ insgesamt, da auch noch ein Riss in der Drehkappe vom Kolben dabei war. Hart an meiner Schmerzgrenze, aber da es ein Erbstück ist und die Feder eine schöne Flexibilität hat, werde ich das machen.
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patta
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von patta »

Franz, die 51 € hast du in kurzer Zeit vergessen, doch die Freude an diesem schönen Stift und die Erinnerungen an deine Eltern bleiben dir ein Leben lang, genau wie die Freude beim Schreiben.
Gut gemacht!

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Kayoyo
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von Kayoyo »

Ja, das seh ich eigentlich ähnlich. Ist von meinem Großvater der Stift, mein Vater hat mit Geha geschrieben und das nur sehr ungerne.
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toni
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Re: Überraschung auf dem Dachboden

Beitrag von toni »

51 Euro? Die hast Du sofort vergessen, ich hätte für solch ein Erbstück auf ein vielfaches gezahlt. Ich wünsche Dir viel Freude damit, in Erinnerung an Deine Großeltern.
Viele Grüße
Toni
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