Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

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Conandoyle
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Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Conandoyle »

Nachdem ich sehr viel zum Tomoe River papier gelesen habe, musste ich es einfach selbst ausprobieren da ich den Lob noch nicht ganz glauben konnte. Bei Rakuten die A5 bloecke bestellt die ziemlich schnell geliefert wurden. Ausserdem habe ich durch den langen Thread zu duennem Papier auch selber weiter gesucht und bin auf das Clairmail 60g/m2 Druckerpapier von Clairefontaine gestossen und dieses auch bestellt.

Fazit: von beiden Papieren begeistert!
Zum Tomoe River: wunderschoen weich zu beschreiben, fuehlt sich ganz toll an, jeder Fueller egal wie duenn gleitet auf diesem Papier, Tinten sehen wirklich toll aus mit schoenen Schattierungen. Ueberhaupt kein durchbluten oder ausfransen erkennbar allerdings scheint die Schrift schon durch, ein bisschen wie Moleskine Papier. Dies stoert mich nicht so sehr aber eventuell kann man es nur 1seitig benutzen. Nachteil ist auch der Preis und die Verfuegbarkeit. Fuer 5 Notizbloecke/-Hefte habe ich ca. 25 Euro mit Versand bezahlt. Allerdings wenn ich bedenke dass Briefpapier wie z.B. G.Lalo teurer ist, ist es eigentlich fair. Bei groesserem Einkauf bzw. reinem A4 papier wird es bestimmt auch guenstiger.

Zum Clairmail 60g/m2: schoen dunn, sehr gut beschreibbar, etwas mehr Feedback/Rauhigkeit als das bekannte CF Papier z.B aus deren Agebag-Heften, kein Ausfransen, kein Durchbluten oder ausfransen und es laesst sich auch noch sehr gut bedrucken. Im Vergleich zum Tomoe River ist es etwas schwerer aber dadurch auch fester und unempfindlicher. Die Schrift scheint deutlich weniger durch. Grosser Vorteil ist auch der Preis: ca. 6Euro pro 500Blatt A4.

Ich habe zuerst gedacht es wuerde ein Gewinner in diesem Duell geben aber fuer mich haben beide Papiere ihren Nutzen. Tomoe River vor allem fuer Briefe, schoene Notizen und einfach fuer den Spass am Schreiben! Das Clairefontaine werde ich eher fuer Alltagsaufgaben nutzen. Z.B. stelle ich mir meine eigenen Notizhefte her indem ich Punkte drucke und ein Buendel falte und zusammentackere. Ausserdem drucke ich nun auch sonstige Sachen darauf aus die ich laenger mit mir rumtragen muss zum lesen. Spart fuer mich deutlich an Platz und Gewicht und ich habe meine Wunschlineatur beim Schreiben.

Anbei noch ein paar schlechte Fotos damit ihr euch ein Bild machen koennt ueber diese Papiere. Einmal mit und ohne Blitz
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Einmal die Rueckseite fotografiert:
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Nachtrag: das Clairmail ist eindeutig weiss waehrend das Tomoe River eine leichte cremige Farbe hat obwohl weiss bestellt.

Ich hoffe euch gefaellt mein erster Versuch eines Tests :)
Ich bin jedenfalls begeistert von beiden Papieren und ueberlege sogar alle meine anderen Papiersorten nur noch gelegentlich zu nutzen!!
Conandoyle
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Conandoyle »

Habt ihr schonmal Clairmail ausprobiert? Konnte dazu nichts hier finden. Interessant wäre noch das Clairmail 50g/m2 dass ich allerdings nicht gekauft habe da ich dachte dass wäre dann doch zu dünn!
Schuttwegraeumer
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Würde mich auch interessieren.
Laut
http://www.clairefontaine.eu/Bas-grammage-28-01
gibts das SMART in 50, 60 und 70 g/m².

Das 50 g/m² soll schon arg drurchscheinend sein, kann von Nachteil sein.
Aber wenn ich mal wieder was bestelle dann kommt das vieleicht mit auf die Einkaufsliste.
Allerdings hält sich mein Bedarf von einzelnen Blättern, auch von Briefpapier derzeit in engen Grenzen, leider.
SimDreams
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von SimDreams »

Ich kann die Erfahrungen aus dem Eingangspost alle bestätigen. Das P/L Verhältnis des Clairmail Papiers ist ausgesprochen gut. Wir sprechen von 6,- Euro zu 90,- Euro für 500 Blatt! Selbst mein Sorgenkind, das bisher nur auf dem Tomoe River ohne Aussetzer schrieb (Rhodia machte keinen Spaß), liefert darauf ab. Ich habe mir zwei Pakete für den füllertauglichen Druck gekauft (mein letztes "Office" Papierpaket war noch übler als das X17 Papier) und nutze es in Zukunft auch als preisgünstige Einlage für das X17.

Jeweils vorne das Tomoe River, dann das Clairmail 60g

Grüße, Uwe
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Biedermeier
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Biedermeier »

Hallo Uwe,

Danke für den Test!
Zwei Fragen: ist das Clairemail 60g Papier genauso durchsichtig wie das Tomoe River (also wenn man es zum Beispiel vor einen Bildschirm hält), oder mehr oder weniger?
Und: hast Du mal das 50g von Clairefontaine gestestet?

Viele Grüße,
Peter
SimDreams
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von SimDreams »

Hallo Peter, sie sind sehr ähnlich, ich kann nur schwer einen Unterschied ausmachen. Das 50er kenne ich noch nicht.

Grüße, Uwe
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Holunderbeere
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Holunderbeere »

Moin moin,

Ihr habt es geschafft, nun musste ich auch einen Packen bestellen. :-D

Viele Grüße und danke für Eure schönen Berichte!
Barbara
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. :)
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Wie glatt ist das clairemail eigentlich?
"Normales" Druckerpapier ist ja doch relativ rauh.
Sind die "Dots" selber draufgedruckt?
SimDreams
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von SimDreams »

Moin,

yep, die Punkte sind von mir.

Da ich dein Druckerpapier nicht kenne und Schätzungen immer ziemlich subjektiv sind - die "Bendtsen Roughness" http://www.smitherspira.com/services/ma ... nd-smoothn ist in den Datenblättern angegeben 220 ml/min für 50 und 60 g/sqm

Grüße, Uwe
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Schuttwegraeumer
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ich habe jetzt Tomoe River, Clairmail 50 und Clairmail 60 hier liegen.
Das TR ist sehr glatt und es lässt sich sehr gut beschreiben.
Die Clairmail sind spürbar rauher aber immer noch gut beschreibbar, vor allem wenn man eine Feder benutzt die leicht gleitet.
Tintenfest sind alle 3 wunderbar.
Mir war als ob Clairmail leicht unterscheidliche Vorder- und Rückseiten hätte.
Muss ich noch mal genauer testen denn der Unterscheid ist nicht sehr groß.
Ex Libris
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Ex Libris »

Hallo an Alle,

das ist ja interessant. Ich habe zwar auch das Clairmail 60g hier bei mir zu Hause, um mehr bedruckte Blätter in einem Ordner unterzubringen - aber irgendwie bin ich noch nie daraufgekommen, es mal mit einem Füller zu beschreiben :roll: . Ich denke, ich werde da morgen mal ein paar Versuche starten und sehen, was dabei herauskommt.

Viele Grüße,
Florian
Ex Libris
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Ex Libris »

Hallo,

es ist morgen und ich habe ein paar Versuche gestartet. Ich muss sagen, mich hat überrascht, dass alle meine Versuchsfüller ohne größere Probleme auf meinem Clairemail 60g geschrieben haben, sogar die beiden Diven. Und das nächste, was mich sehr positiv gestimmt hat, war der Umstand, dass ich bei keiner Feder und keiner Tinte, weder bei feiner noch breiter, weder bei trockenerem noch sehr nasser, irgendwelches Fransen oder Durchschlagen erzeugen konnte. Noch nicht einmal bei einer grünen Tinte von De Atramentis, wo wir ja wissen, dass grüne Tinten von Haus aus heikler sind und die Jansentinten zudem eher kräftig gesättigt sind. Aber nichts. Ich habe damit feststellen dürfen, dass dieses Papier für mich eine echte Alternative zum Beschreiben ist.

Es stimmt übrigens, das Clairemail ist merklich rauer als das Tomoe River, das ich mal auf ein paar Bogen ausprobieren durfte - es hat mir übrigens gar nicht gefallen. Mich stört beim Tomoe neben dem übertriebenen Preis auch diese extreme Glätte, bei der ich das Gefühl habe, dass die Tinte überhaupt nicht eindringen kann. Zudem mochten auch nicht alle meine Federn dieses Papier, so ähnlich wie es mir auch schon mit dem 'normalen' Velouté-Papier von Clairefontaine gegangen ist: Mindestens ein Drittel meiner Füller mag solches glatte Papier nicht. Daher finde ich das Feedback, dass ich vom Clairemail bekomme, sehr angenehm. Allerdings würde ich auch hier, wie bei den meisten Papieren, die Rückseite nicht beschreiben. Zwar schlägt keine Tinte durch das Clairemail, aber die Schrift scheint durch - was mich nicht stört, mich aber davon abhält, auf die Rückseite zu schreiben, da ich dann auf beiden Seiten die Spuren der umseitigen Schrift ignorieren müsste.

Alles in allem: ein überraschend gutes Papier, das sich ausgezeichnet verhält.

Viele Grüße,
Florian
josi
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von josi »

Ich habe jetzt das Clairmail auch getestet.

Positiv ist, dass trotz dünnen Papiers nichts durchschlägt. Das war's dann aber auch schon: Spaß macht mir das Schreiben so nicht. Das Papier ist für meinen Geschmack viel viel zu rau. Im Grunde fast egal, welche Feder (EF - F - M - B - BB - Stub) mit welcher Tinte und welchem Tintenfluss zum Einsatz kommt. Ich habe so 20 verschiedene Kombinationen getestet. Für Füllfederhalter halte ich es für wenig geeignet, aber das ist natürlich Geschmacksache, denn Tomoe River finde ich dagegen ausgesprochen gut. Auch das hier vielfach geschmähte X17 (A5 und A4+) gehört zu meinen Lieblingspapieren (gleitet wunderbar, bei meinen (!) Heften keinerlei Durchschlag, wobei das auch katastrophal ausfallen kann, wie ich jetzt gesehen habe, wenn man schlechtes X17 erwischt; die Erfahrung habe ich bei Leuchtturm/A4 und Paperblanks/A5 blanko allerdings auch mal gemacht).
Gruß, Martin
Ex Libris
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Josi,

da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Eindrück ausfallen, wenn ich mir Deinen vorangegangenen Beitrag im Vergleich zu meinem eigenen davor so ansehe.

Viele Grüße,
Florian
Schuttwegraeumer
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Re: Tomoe River versus Clairmail 60g/m2

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Dass nicht jedem sehr glattes Papier gefällt wurde in diesem Forum schon mehrfach bemerkt.
Es soll ja Leute geben denen Clairefontaine zu glatt ist, ich meine das "normale" mit 90 g/m².
Jeder wie er will.
Wer mit dem Clairmail zurecht kommt hat auf jeden Fall den Preisvorteil gegenüber den Tomoe River.
Gerade gesehen dass der Versender bei dem ich mein TR gekauft habe das nur kurz hatte und die nächstbillige Quelle statt gute 20€ fast 35€ haben will.
Wenn da nicht ein massiver Preisverfall einsetzt werde ich wohl das TR Papier sparsam verwenden und ansonst leichter bekommbares Papier einsetzen.
josi hat geschrieben:Ich habe jetzt das Clairmail auch getestet.

Positiv ist, dass trotz dünnen Papiers nichts durchschlägt. Das war's dann aber auch schon: Spaß macht mir das Schreiben so nicht. Das Papier ist für meinen Geschmack viel viel zu rau. Im Grunde fast egal, welche Feder (EF - F - M - B - BB - Stub) mit welcher Tinte und welchem Tintenfluss zum Einsatz kommt. Ich habe so 20 verschiedene Kombinationen getestet. Für Füllfederhalter halte ich es für wenig geeignet, aber das ist natürlich Geschmacksache, denn Tomoe River finde ich dagegen ausgesprochen gut. Auch das hier vielfach geschmähte X17 (A5 und A4+) gehört zu meinen Lieblingspapieren (gleitet wunderbar, bei meinen (!) Heften keinerlei Durchschlag, wobei das auch katastrophal ausfallen kann, wie ich jetzt gesehen habe, wenn man schlechtes X17 erwischt; die Erfahrung habe ich bei Leuchtturm/A4 und Paperblanks/A5 blanko allerdings auch mal gemacht).
Ich nehme an es war das 60er.
Versuche mal das 50er wenn du es bekommst.
Ich habe das subjektive Gefühl dass das 50er nicht nur durchscheinender ist sondern auch glatter.
Kann aber täuschen.
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