Moin,
mittlerweile sammle ich sehr bewusst, mit sehr vielen fixen Vorgaben (aus leidvollen Erfahrungen gesammelt: keine Metallgriffstücke, auch wenn die Feder noch so traumhaft und der Preis noch so gut ist, etc. pp.), aber eigentlich ohne sehr spezifischen Fokus.
Angefangen hat alles mit alten Füllern, die ich selbst wieder flott gemacht habe. Da war die Freude der Jagd, des günstigen Schießens in der Bucht, der Aufarbeitung und schließlich des Schreibens.
Dann lernte ich durch ein alteingesessenes Schreibwarengeschäft bei mir die Vorzüge und Verlockungen von NOS Schreibgeräten kennen: Ladenhüter, die mittlerweile nicht mehr produziert wurden, aber so viel bunter und spannender waren als die Vintages. Vorteil auch: Wenn bei den neu gekauften Alten was war, hatte man Garantieansprüche. So sammelten sich in der Zeit maßgeblich Italiener (Visconti, Delta, Aurora, Montegrappa, Omas) an. Maßgeblich, weil sich viele günstige Gelegenheiten boten. Irgendwann wurde es dann im wahrsten Sinne des Wortes zu bunt in meiner Kiste und was mich an den italienischen Füllern letztlich wirklich gestört hat, waren die häufigen Probleme: Echt viele mussten zum Service und gerade in Italien dauert das echt richtig lange - teils auch nur mit mäßigem Erfolg.
Aus einem gewissen Protest heraus kam dann eine Phase der Japaner, weil die immer, aber auch wirklich immer schrieben wie sie sollten und im Preisleistungsverhältnis auch wirklich fair waren. Also erstmals aktuelle Modelle. Allerdings sind gerade die günstigeren häufig einfach irgendwie langweilig im Design und muten leicht billig an (ein Sailor Pro Gear Slim hat halt immer dieser blöden erhabenen Nähte des Spritzgussverfahrens - Pelikan baut die Traditions auch so, aber da ist das wesentlich hübscher gemacht und ab Souverän ja überhaupt nicht mehr sichtbar).
Über die Zeit hat sich dann so einiges angesammelt, neben den großen Phasen immer auch durchsetzt von irgendwelchen Schnäppchen, ein paar Tauschgeschäften, etc.
Ich verordnete mir eine Schlankheitskur und trennte mich tatsächlich peu-à-peu von etwas mehr als 60 Füllern. Und war bis zur Kölner Börse runter auf 5 Füller - vielleicht ist Florians Vorschlag von 10 Füllern aber auch eine ganz vernünftige Kiste

Was habe ich noch? Ausschließlich perfekt schreibende Federn. Maßgeblich Japaner. Eher kleine und leichte Stifte. Maßgeblich Füller, die man nicht allzu häufig sieht, aber dennoch günstig zu bekommen waren. Immer Schnäppchen, denn das ist nach wie vor ein großer Teil der Freude an meinen Schreibgeräten.
Frage dann: Sammle ich überhaupt?... Hm... wohl eher nicht mehr. Ich habe mal gesammelt und mir sehr vieles angeschaut - derzeit benutze ich eigentlich nur noch. Aber wo die Reise hingeht, keine Ahung
