Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

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Krazy Kat
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Krazy Kat »

rorro hat geschrieben:
Krazy Kat hat geschrieben:Jagdtrieb und innere Leere füllen - so würde ich es für mich zusammenkochen.
Das eine hat mit dem anderen (außer wenn innen ein leerer Magen gemeint ist) erst einmal wenig miteinander zu tun.
Weiss nicht. Der Jagdtrieb ist einer unserer archaischen Instinkte (könnte man das so nennen?) und das Andere der Sinn nach dem Ganzem (unserem Leben hier in der 3D Realität). Kann man sich nun streiten, ob dies ein Instinkt ist oder nicht, als archaisch würde ich die Sinnsuche schon bezeichnen. Beides halte ich für tief in uns verankert. Ist jetzt aber aus der Lameng :wink:

Vielleicht sollten wir doch mal lieber innehalten bzw. einen neuen Thread aufmachen, falls das Bedürfniss besteht, dieses Thema weiter zu diskutieren :D .
Thou art so like a fountain penne my love; Mine eyes gaze rapt upon thy flexy tines. Thy nibbe is smoother far than silk'n glove. And naught may match the boldeness of thy lynes.
W.S.
Tintenfinger
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Tintenfinger »

Mr.Eyedropper hat geschrieben: Gerade dieses Forum zeigt aber meiner Meinung nach mehr als deutlich, wieviel Kreativität und Produktivität im Konsumieren liegen kann. Darum finde ich den dargestellten Dualismus aus bösem Konsum und tiefgehendem Sport/sozialer Interaktion/Meditation nicht richtig. Vielmehr steht alles in einer reziproken Beziehung miteinander.
Dem stimme ich zu. Der sozialen Interaktion tut es gut, ein gemeinsames Thema zu haben, und sei es ein Sammelhobby. Es tut andererseits auch gut, sich mit mal was anderem beschäftigen zu können als mit Klatsch, Tratsch und 24/7 anderen Leuten auf der Pelle zu hängen, das kann Beziehungen aller Art sehr entspannen. Und die Motivation für Kreativität jeder Art wird durch gutes Handwerkszeug/ inspirierendes Spielzeug immens gesteigert, bei mir zumindest. Ausserdem finde ich immer noch, man darf auch mal böse konsumieren, wenn es gerade gut tut. Nobody's perfect. Insgesamt finde ich halt wichtig, manchmal innezuhalten und sich zu überlegen, was nun Zweck ist und was Mittel und wiso man das alles tut. Aber ich glaube genau das meinst du oder? Andererseits, wenn jetzt aber wer sagt 'ich schreibe nur gelegentlich damit ich Füller sammeln kann weil halt der Name Montblanc so phantastisch klingt' und er steht dazu, auch gut. Jedem das Seine.

Edit: Grüsse von Susi
Mr.Eyedropper

Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Liebe Susi,

bitte entschuldige, dass ich Dich vermännlicht habe. Vermutlich war ich ein unaufmerksamer Leser und habe das übersehen.

Zum Thema:

Vor längerer Zeit habe ich ja schonmal geschrieben, dass ich den vielleicht spannendsten Aspekt an diesem Forum finde, dass man hier sehr gut sehen kann, wie über Füller geschrieben wird. Also was hier wie in Bezug auf unseren Besitz und uns selbst inszeniert wird (und ich selbst nehme mich da überhaupt nicht aus). Etwas über Füller zu erzählen ist die zweite kreative Leistung dieses Forums und seiner Mitglieder. Das steuert natürlich auch, wie wir unsere Füller kaufen, um schnell nochmal den Bogen zum Threadthema zu erneuern. :)

Wir leben ja von mannigfaltigen Illusionen. Für viele von uns ist der Füllhalter ein Kulturgut, das seinen Höhepunkt in vergangener Zeit hatte und Kulis sind für viele böse Artefakte der Gegenwart, Niedergang der Schreibkultur usw. Jeder erkennt hier eine Variation der laudatio temporis acti. Hinzu kommt, dass der Füllhalter für viele von uns mit einem Höhepunkt der Schreibkultur verbunden ist, wenn man sich hier im Forum aber mal umschaut, werden damit überwiegend keine hochkulturellen Produkte erzeugt, sondern Schriftstücke, die überwiegend sehr banal sind: Tintenkärtchen, Schriftproben, Notizen aus dem Büroalltag, Unimitschriften, Mitschriften, von denen wir vielleicht glauben, dass die Nachwelt sich mal dafür interessiert. Also eigentlich ist nix mit Höhepunkt der Schreibkultur, wieder so eine Illusion. Einerseits wird Konsum verurteilt, andererseits haben wir die wenigsten Füller geschenkt bekommen und der "Zeigt her eure neuen Füller"-Thread ist eigentlich ein Thread, der auf Anerkennung unserer Person wegen unserer getätigten Einkäufe abzielt (das trifft übrigens genauso auf meine eigenen Threads im Lamy-Bereich zu). Wir sind selbst die Konsumenten, die wir doof finden oder um ein altes Sprichwort zu adaptieren: Wir wollen nicht Mitglied in einem Club sein, dem wir längst angehören.

Ich will die Illusion gar nicht verteufeln, aber sie ist dort problematisch, wo sie mit dem Realen in Friktion gerät. Das kann sehr produktiv sein, wie man hier im Forum sehr schön sehen kann, das kann aber genauso schnell ins Negative umkippen. Besonders eben dann, wenn die eigene Persönlichkeitskonstruktion auf Illusionen beruht. Wenn die Illusion wankt und ich ihr nichts entgegenzusetzen habe, dann kommen wir schnell in die Krise. Darum finde ichs wichtig und spannend, die Illusionen wahrzunehmen, mit denen wir uns selbst umgeben.
Flügelfeder

Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Flügelfeder »

Moin,

wo wir schon beim Thema sind - und ein bisschen auch, um die spannende derzeitige Diskussion in Richtung Ausgangsthema zurückzubiegen:
Ich verstehe, dass Konsumzwang nicht gut ist. Ich verstehe, dass 'blinder' Konsum als Kompensationsstrategie vielleicht nicht das beste Mittel der Wahl ist. Aber ich verstehe nicht, wie man das pauschalisieren oder gar an das weitgehend unbekannte Verhalten weitgehend unbekannter Personen hier rückbinden könnte (nicht als Affront gemeint, sondern eine ernsthafte Verständnisfrage).
Ich beispielsweise kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich als Kompensationsstrategie, wenn's im Leben mal nicht so läuft munter zwischen diversen Strategien wechsle; da gäbe es Fluchtverhalten in Berieselung bspw. durch Fernsehen oder Kino, Flucht in Entspannung bspw. durch Musik, Paroli-Bieten durch Sport wie Joggen, Flucht in Ablenkung wie Schreiben/Zeichnen, Flucht in Gesellschaft, Flucht in Essen (gerne zusammen mit Flucht in Gesellschaft) und natürlich auch Flucht in Konsum und hier vor allem in Füllerkauf. Ob die eine Strategie besser ist als die andere, keine Ahnung. Meiner persönlichen Erfahrung nach würde ich sagen: alles nur kurzzeitige Kompensationen. Aber einen interessanten und bisher wenig bedachten Unterschied sehe ich bspw. zwischen der eher gelobten Flucht in Sport vs. der eher gescholtenen Flucht in Konsum. Sport ist etwas, was mir persönlich gut tut und zugute kommt. Pur egoistisch sozusagen. Füllerkäufe als Fluchtstrategie laufen bei mir hingegen nicht ventilmäßig, um Frust aktiv abzubauen, sondern als Ausgleich, also aktives Sich-selbst-etwas-Gutes-Tun (hier scheint mir ein Unterschied zu liegen: Sport gegen Frust bedeutet aktiv etwas loswerden zu wollen - Ausgleich hingegen eher der Versuch, aktiv auf andere Bereiche zu fokussieren und diese zu Stärken... aber was weiß ich schon). Jedenfalls sind solche Käufe ausschließlich 'Kleinigkeiten' im überschaubaren finanziellen Rahmen. Und ich freue mich riesig darüber, ich benutze sie, ich komme dadurch zumeist wieder in kreative Tätigkeiten und - der langen Rede kurzer Sinn - wenn ich mir bspw. einen neuen Kaweco Sport Plastik in neuer Farbe gekauft habe, verschenke ich ihn meist, sobald die Strategie funktioniert hat und die Talfahrt überwunden ist. Und dieser Akt des Verschenkens und anderen eine Freude Bereitens ist etwas, das mir sehr wichtig ist. Wohlbemerkt die altruistische Seite daran. Insofern schätze ich meine Problembewältigungsstrategie und möchte sie eigentlich nicht missen, da ich mich hier mehrfach freue und dies auf unterschiedlichen Ebenen - anders als bei Sport und den anderen Fluchtmöglichkeiten (außer vielleicht bei gemeinsamem Kochen).

Die Brücke zum ursprünglichen Thema wäre dann: Kaufkriterium bei 'Frustkäufen' wäre bei mir tatsächlich soetwas wie Weiterverschenkbarkeit.
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hessi
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von hessi »

Mr.Eyedropper hat geschrieben:Einerseits wird Konsum verurteilt, andererseits haben wir die wenigsten Füller geschenkt bekommen und der "Zeigt her eure neuen Füller"-Thread ist eigentlich ein Thread, der auf Anerkennung unserer Person wegen unserer getätigten Einkäufe abzielt (das trifft übrigens genauso auf meine eigenen Threads im Lamy-Bereich zu). Wir sind selbst die Konsumenten, die wir doof finden oder um ein altes Sprichwort zu adaptieren: Wir wollen nicht Mitglied in einem Club sein, dem wir längst angehören.
Gut zusammengefasst - ich fühle mich ertappt und korrekt beschrieben. Möchte mir aber zugutehalten, dass ich sowohl mit dem Montblanc Zigarrenclub da drüben als auch mit dem Nakaya Minimalistenclub hier vorne nix zu tun haben möchte! ;-)
Gruß hessi
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glucydur
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von glucydur »

Mr.Eyedropper hat geschrieben:Ich finde das etwas verklärend und sehe das (wieder einmal) anders.
glucydur hat geschrieben:Kaufen als Kompensation für negative Gefühle ist […] nur kurzfristig und nicht besonders tiefgehend.
Das ist doch das Prinzip, das dieses Forum am Laufen hält. Sammeln, der ständige Füller- und Tintenkauf funktioniert doch nur, weil es das negative Gefühl der Unvollständigkeit gibt, das das Begehren durch Konsum zu beseitigen oder zu kompensieren sucht. Blöderweise sucht sich das Begehren umgehend ein neues Objekt, nachdem es befriedigt ist. Money makes the world go around. Das gilt auch für dieses Forum. Man kann sich natürlich fragen, woher dieses negative Gefühl kommt, das uns alle hier vereint. Insofern sind wir alle Tintenfinger. Vielleicht ist Tintenfinger auch sehr viel weiter als wir, weil er den entscheidenden Schritt gemacht hat. Er ist derjenige, der sich keine Illusionen macht und in der Realität angekommen ist. Wir hingegen leben noch in einer Welt, in der wir uns was vormachen, in der wir irgendwas auf Füller projizieren und dabei nicht wahr haben wollen, dass uns was entscheidendes fehlt.
glucydur hat geschrieben:Insofern sind andere Kompensationsformen (z.B. soziale Interaktion, Kontemplation, sportliche Aktivität etc.) dem Frustkauf deutlich vorzuziehen...
Konsequenterweise müsste man also dazu aufrufen: Macht das Forum dicht und sucht euch Freunde, meditiert oder macht Sport!

Gerade dieses Forum zeigt aber meiner Meinung nach mehr als deutlich, wieviel Kreativität und Produktivität im Konsumieren liegen kann. Darum finde ich den dargestellten Dualismus aus bösem Konsum und tiefgehendem Sport/sozialer Interaktion/Meditation nicht richtig. Vielmehr steht alles in einer reziproken Beziehung miteinander.

Ich will aber nur zur Sicherheit nochmal betonen, dass ich nur eine andere Sicht in den Ring werfen und keineswegs stänkern will.

Wäre ich Dein Doktorvater, dann würde ich Dir für Deine Zitierweise eine glatte 6 geben. :D

Hier mein Beitrag:
glucydur hat geschrieben:Kaufen als Kompensation für negative Gefühle ist ein sehr verbreitetes Verhalten in unserer konsumorientierten Gesellschaft. Es ist eine mögliche Kompensationsform, allerdings aus meiner Sicht eine wenig adäquate. In der Regel führt dieses Verhalten nicht zu einer Steigerung des Glücks bzw. Wohlbefindens. Und wenn, dann nur kurzfristig und nicht besonders tiefgehend. Insofern sind andere Kompensationsformen (z.B. soziale Interaktion, Kontemplation, sportliche Aktivität etc.) dem Frustkauf deutlich vorzuziehen...
Du hast meine Beitrag erstens aus dem Kontext gerissen und zweitens durch Zusammenziehung verschiedener Textbausteine sinnhaft entstellt, um Deine recht wacklige Argumentationskette aufzubauen. Ich habe mal alles kursiv markiert, was Du weggelassen hast.

1. Aus dem Kontext der vorherigen Beiträge zu meinem Beitrag konnte man erkennen, dass die von mir gewählte Formulierung "negativen Gefühle" sich eindeutig auf den Kauf aus Frust bezieht und nicht auf das von Dir formulierte Konstrukt der "Unvollständigkeit".

2. Ich habe geschrieben, dass Konsum eine mögliche Form der Kompensation für Frust ist, ich diese aber für nicht adäquat halte, weil sie das Glück/ Wohlbefinden nicht nachhaltig, sondern allenfalls kurzfristig steigert. Diese Aussage ist durchaus erfahrungsbasiert und entspricht leider der Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Du hast die Aussage bisher nicht argumentativ entkräften können. Über mögliche Alternativen der Kompensation zum Frustkauf kann man natürlich trefflich streiten. Jeder muss für sich herausfinden, was für ihn das richtige ist.

3. Deine Schlussfolgerung, dass man das Forum aufgrund der von mir vorgeschlagenen Alternativen zum Frustkauf dicht machen könne, geht absolut ins Leere, weil ich genau eine Kompensationsform genannt habe, die existenzbegründend für dieses Forum ist: das Bedürfnis nach sozialer Interaktion. Nichts anderes als soziale Interaktion ist das, was wir hier machen, auf unterschiedlichen Ebenen.

VG

Alexander
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Killerturnschuh
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Killerturnschuh »

An dieser Stelle würde ich ganz gerne zum Thema dieses Thrads zurückkehren, bitte schön. :evil:

Meine Absicht bestand nicht darin das Kaufverhalten anderer Leute zu kritisieren oder zu beurteilen, sondern darin dass die Leute hier andere daran Anteil haben lassen können welche Kauf- oder Sammelkriterien für sie entscheidend sind.

Irgendwie haut es hier mit subtilen Hinweisen nicht hin....
Salve

Angi

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desas
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von desas »

Ich kaufe einen Füller, wenn er mir gefällt.

Vielleicht gefällt mir auch mal einer gerade dann besonders gut, wenn es mir nicht so gut geht, damit es mir danach wieder besser geht. Kann sein. Dann hab ich halt beim Füllerkaufen auch mal einen an der Waffel.

Wenn diese Form der Kompensation dann dazu führt, mich hier mit Gleichgesinnten (die selbstverständlich im Unterschied zu mir alle keinen an der Waffel haben), auf einem gehobenen Niveau über Schreibegeräte und passendes Zubehör und alle möglichen anderen Themen austauschen zu können, dann bin ich wirklich froh, dass ich zwischendurch auch mal einen an der Waffel habe.

Soziale Interaktion als Folge eines Ungleichgewichts des Serotonin- oder Dopaminhaushalts meines Gehirns.
Wenn sich daraus kein krankhafter Kaufzwang entwickelt, hat es sich gelohnt.
Hier treffe ich virtuell nette Menschen und manchmal auch real.

Vielleicht sorgt diese soziale Interaktion tasächlich dafür, das mir das erstgenannte seltener oder gar nicht mehr passiert.

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Killerturnschuh
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Killerturnschuh »

desas hat geschrieben:
Wenn diese Form der Kompensation dann dazu führt, mich hier mit Gleichgesinnten (die selbstverständlich im Unterschied zu mir alle keinen an der Waffel haben), auf einem gehobenen Niveau über Schreibegeräte und passendes Zubehör und alle möglichen anderen Themen austauschen zu können, dann bin ich wirklich froh, dass ich zwischendurch auch mal einen an der Waffel habe.

Desas

Das hast du aber jetzt sehr schön formuliert.
Ich fürchte aber hier haben alle einen an der Waffel - und das ist gut so ! :mrgreen:
Salve

Angi

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hessi
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von hessi »

Ich kaufe, wie viele andere auch, was mir gefällt. Kleinere Sammelleidenschaften zeigen sich gelegentlich, so z.B. bei den M20x Demonstratoren, den 580AL Farben oder auch den Stipula Etruria Rainbow Editionen, wo ich auf Vollständigkeit aus bin. Ansonsten habe ich ein Interesse an Demonstratoren, besonderen Federn und speziellen Füllsystemen.

Eine "Besonderheit", die ich bisher hier noch nicht gesehen habe, ist meine Spinnerei auf limitierte Editionen. Dem uralten Marketingtrick, einem Modell ein neues Kleid anzuziehen und es in kleiner Stückzahl auf den Markt zu werfen, gehe ich sehenden Auges dutzende Male auf den Leim. So finden auch häufiger mal Kawecos in speziellen Farben den Weg in meine Sammlung, genau wie das jährliche Pelikan Sondermodell oder auch die Lamys. Damit wird auch erfolgreich verhindert, dass ich die Anzahl meiner Füllerkäufe zurückfahre - wenn ich ein Sondermodell verpasse, ärgere ich mich viel zu sehr.
Gruß hessi
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Pelle13
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Pelle13 »

Hallo hessi,

ich denke nicht, dass Du mit Deiner "Besonderheit" alleine stehst. Geht es denn nicht irgendwie jedem Sammler (moderner Füller) so, dass er auf Vollständigkeit in seinem Sammelgebiet wert legt? Ist nicht immer eine neue Farbe, ein neuer Zierring oder sogar nur ein verändertes Kappenlogo ein echter Kaufanreiz?

Zumindest ich muss zugeben, dass jedes neue Muster in dem der Pelikan M215 auf den Markt kommen könnte, sofort meine volle Aufmerksamkeit hätte, dass ich unbedingt alle Farben des Kaweco AL Sport haben "muss" und dass mich von den jährlich neu erscheinenden M205 auch nur eine Tatsache abhält - ich sammle (zumindest derzeit) keine Demonstratoren...

Klar ist das ein genialer Marketingtrick, doch egal - ich sammle gerne, ich erfreue mich jedes mal, wenn ich schreibe, an meinen schmucken Vögeln und ich kann beim Auswählen der Tinten, beim Betanken der Füller und beim anschließenden Schreiben einfach herrlich entspannen ... Vielleicht ist das alles ja nur eine schöne Illusion (Ersatzbefriedigung), aber es funktioniert und das nun schon seit 3 Jahren. :D :lol: :D

Gruß, Pelle
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Axel63
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Axel63 »

hallo an Alle und auch aus Frankfurt Bornheim wird hier mal etwas Senf dazu gegeben: :P

Beim Erwerb eines Füllers spielen folgende Aspekte bei mir eine wesentliche Rolle, wobei die Nummerierung auch den Grad der Wichtigkeit widerspiegelt:

1. Aussehen (Form, Farbe des Stiftes in geschlossenem oder geöffneten Zustand mit aufgesteckter Kappe und ohne aufgesteckte Kappe)
2. Die Feder muss gänzlich sichtbar sein (verdeckte oder teilverdeckte Federn widersprechen meinem persönlichen Geschmack)
2. Material des Schaftes und der Kappe (Metall und Lack schlagen dabei eindeutig Harz, Zelluloid, Holz, Plastik und Co.)
3. Haptik und Gewicht (muss sich sowohl geschlossen als Handschmeichler als auch zum Schreiben geöffnet in meiner Schreibhand stimmig anfühlen)
4. das Gefühl des schreibbereiten Stiftes in meiner Hand - IMMER OHNE aufgesteckte Kappe - wenn ich ihn aufs Papier aufsetze und einfach mal eine Weile wirken lasse, noch gänzlich ohne zu schreiben
5. Betankung (Füller für Patronen und Konverter mit internationalem Standard, evtl. noch PARKER, alles Andere geht schon in Richtung KO-Kriterium, weil ich keinen Bock habe, 'zig verschiedene Sorten an Patronen und Konvertern daheim zu bunkern), Kolbenfüller geht gar nicht!!!
6. das Schreibgefühl: Es müssen sich mühelos größere Bögen aus dem Handgelenk schwingen lassen, die ohne Aussetzer aufs Papier kommen
7. der Tintenfluß muss IMMER rund und satt sein, egal ob F, M oder B Feder
8. Eine Reparatur durch den Hersteller soll möglich sein

Aufgrund dieser persönlichen Merkmale habe ich bei der letzten Füllermesse in Köln einen "Jinhao 159" von unserem Forumsmitglied "Lamynator" beurteilen dürfen.

Ergebnis: Der "Jinhao 159" hat die persönlichen Kriterien von 1 - 7 sauber bestanden.
Da bei einem Preis von ca. 5,- Euro pro Füller ein Versand nach China zur Reparatur wohl eher ein KO-Kriterium ist, hat der Füller in diesem Punkt einen "Exoten-Bonus" bekommen.

Ich habe mir dann erlaubt 3 Stück im Internet zu ordern :P

Bin gespannt, ob die Modelle, die bei mir landen die gleiche Qualitätsgüte aufweisen, wie das von "Lamynator".

Gruß

Axel
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Axel63 »

desas hat geschrieben: Soziale Interaktion als Folge eines Ungleichgewichts des Serotonin- oder Dopaminhaushalts meines Gehirns.
Wenn sich daraus kein krankhafter Kaufzwang entwickelt, hat es sich gelohnt.
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Desas


Ach Desas :D :D :D :D :D :D , ich schmeiss' mich grad vor Lachen in die Ecke !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Der Spruch ist so geil, den schlage ich meiner Psychiaterin zur Aufnahme in das IDC-Manual vor!!
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Killerturnschuh »

Ähm Axel,

mal ne blöde Frage: Was um alles in der Welt will man bei einem Füller um 5 € reparieren lassen, selbst wenn die Versandkosten im CentBereich liegen würden ? :mrgreen:
Salve

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Axel63
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Re: Wie kauft ihr euere Füller - welche Kaufriterien sind ausschlaggebend?

Beitrag von Axel63 »

Tja Angi, da wir hier mehr oder weniger ALLE einen Kleinen an der Waffel haben, bin ICH derjenige, der einen Füller im Wert von 5,- Euro zur Reparatur einschicken würde, weil z.B. der Clip an der Kappe abgebrochen ist.

Vorausgesetzt, das Teil liegt mir wirklich am Herzen.
Da ist dann der Preis nebensächlich!

Aber um noch mal auf den Thread zurück zu kommen:

Ich möchte 2 dieser Jinhaos benutzen, um darin gute Federn anderer Anbieter auszuprobieren.
Ich habe auf youtube gesehen, wie leicht die Federn auszutauschen sind und wie einfach man so einen Füller "pimpen" kann.

Mir schwebt da z.B. eine Italic B Feder von Franklin + Christoph vor, die man, neben anderen Federn wahlweise in Stahl oder Gold, direkt bei F+C online bestellen kann.

"Senior forscht!" :D
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