Hallo,
danke an alle für die Tipps und das Mutmachen! Die meisten Krümel sind raus.
Nachdem ich diese Feder nun schon ein paar Tage lang bade und spüle, hatte ich jetzt doch nicht mehr die Geduld, länger zu warten (und mir doch noch vorher ein Ultraschallgerät zu kaufen - ich habe nämlich leider keines, obwohl das offenbar ein unverzichtbares Utensil jedes Füllfederbesitzers ist...).
Als (kläglichen) Ersatz für einen Ultraschallreiniger habe ich den Stift mit der Federseite in einen wassergefüllten Joghurtbecher gehalten und dann möglichst schnell so hin und her pendeln lassen, dass er dabei gegen die Innenwände schlägt. Das Plastik schien mir weich genug, dass da nichts beschädigt werden kann - außer der Dreckschicht natürlich. Und ich habe auch mal wärmeres Wasser verwendet als ich mich vorher getraut hatte.
Immerhin hat das provisorische Verfahren schon gereicht, um aus den Ritzen bei der Feder noch erschreckend viele schwarze Krümel herausrieseln zu lassen, obwohl beim Spülen schon lange nichts mehr kam.
Zwischendurch habe ich immer mal wieder vorsichtig an der Feder gerüttelt und abwechselnd zu Drehen und Ziehen versucht (was jeweils weitere Krümel beim folgenden Becherpendeln produziert hat). Die energischeren Drehversuche haben zwar mal ein Knacken erzeugt, aber das war bloß die Feder, die auf dem Tintenleiter ein ganz klein wenig verrutscht war, sich aber wieder zurechtrücken liess (dabei habe ich mich wirklich bemüht, genau von oben und unten festzuhalten).
Beim Ziehen habe ich dann plötzlich gesehen, dass zwischen dem Griff und dem angelaufenen Bereich der Feder ein goldglänzender Streifen erschien. Dadurch ermutigt, habe ich etwas energischer gezogen und einen weiteren halben Millimeter gewonnen - und dann bemerkt, dass zwar die Feder nach vorne kam, aber der Tintenleiter nicht.
Nachdem mein Herz in dem Moment so etwa bis in Kniehöhe heruntergerutscht war, habe ich das "Einweichen, Spülen und Becherklappern"-Verfahren noch etwas fortgesetzt, in der Hoffnung, dass wenigstens durch die herausgezogene Feder innen Platz für ein paar weitere Wassermoleküle freigeworden ist. Und tatsächlich haben sich die entscheidenden Tintenkrusten dann endlich so weit gelöst, dass sich die Feder plötzlich (und zwar diesmal zusammen mit dem Tintenleiter) heraus
drehen liess.
Und die Feder liess sich glücklicherweise auch wieder (gaaanz vorsichtig) ein Stück in diesen Plastikring auf dem Tintenleiter zurückschieben, ohne dass der gerissen ist. *schweissvonderstirnwisch*
Die Größe der Krümel im Tintenreservoir ist übrigens beachtlich... hat mich an Entrostungsarbeiten erinnert, nur dass dieser "Rost" schwarz ist.
Naja, jedenfalls ist der Füller nun wieder halbwegs funktionsbereit, und die Feder ist zwar keine der alten Flexfedern, schreibt aber gut. Also nochmals danke für die hilfreichen Beiträge!
Einen Ultraschallreiniger werde ich mir aber trotzdem für die Nachreinigung zulegen, den brauche ich bestimmt irgendwann wieder...
Dazu noch eine Frage: ich habe mehrfach gelesen, man solle einen eingetrockneten Füller "ins Wasser legen". Ich stelle meine Füller hochkant ins Wasser und lasse den Drehgriff dabei herausschauen, weil ich Angst habe, dass Wasser in die Mechanik fliesst. Im Ultraschall geht das ja wahrscheinlich noch schneller. Mache ich mir da umsonst Sorgen oder sollte ich dabei bleiben, nur die vordere Stifthälfte zu versenken?
Gruß, Beate