Italics von Richard Binder

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JW70
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Italics von Richard Binder

Beitrag von JW70 »

Guten Abend!

Seit einiger Zeit besitze ich das Sheaffer Calligraphy Set Mini, welches man ja aus der Bucht zu einem tatsächlichen "Mini-Preis" fischen kann - für die angebotene Leistung bekommt man jedenfalls meiner Meinung nach einen wirklich schön schreibenden Kalligrapfie-Füllhalter. Was mir besonders gut gefällt ist die Alltagstauglichkeit dieses Füllhalters, da ich auch auch mit der breitesten Feder relativ zügig schreiben kann, ohne dass der Tintenfluss abreist oder ich im Blatt festhake.

Da ich nun auf den Geschmack gekommen bin würde ich gerne meinen Pelikan M605 ebenfalls mit einer Kalligraphie-Feder ausstatten. Richard Binder hat diese bereits vorgefertigt im Sortiment, und da mir der Kauf wegen des Dollarkurses verlockend erscheint, würde ich gerne eine Bestellung aufgeben. Dies führt mich aber zu meiner Frage: Binder bietet "Stub Italic" sowie "Cursiv Italic" Federn an. Reizen würde mich natürlich eine Cursiv Italic, da sie die größere Strichvariation bietet, ich befürchte nur, dass die Alltagstauglichkeit doch stark eingeschränkt ist gegenüber der Stub. Deshalb wende ich mich an die Experten hier, die eventuell eine Vergleichsmöglichkeit haben. Kann mir jemand sagen, ob die beschriebenen Sheaffer Calligraphy Federn eher den Stub von Bindern ähneln oder doch den Cursivs? Ich könnte durchaus mit einer Feder leben, die ein wenig mehr Konzentration fordert als die Sheaffer, aber ich möchte doch gerne einigermaßen locker schreiben. Denn für "echte" Kalligraphie - also abends am Kamin, wenn ich mich ganz dem Schreiben widme :wink: - möchte ich weiterhin meine traditionellen Bandzugfedern verwenden.

Vielen Dank auf jeden Fall schon einmal für Eure Hilfe.

Viele Grüße
Jochen
Man glaube ja nicht, dass der Genuß dem Können proportional sei. Siegbert Tarrasch
yoda
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Beitrag von yoda »

Hallo
Ich habe eine Cursiv-Italic von Binder und ich bin damit sehr zufrieden. Sie ist auf Basis einer BB von Pelikan umgearbeitet und etwas langsamer als eine runde, normale Feder. Sie ist aber eher unproblematischer als eine echte Kalligraphiefeder und durchaus Alltagstauglich, wie ich finde. Nur sollte man nicht versuchen bei einer Besprechung ausgerechnet damit seine Notizen zu machen, dafür ist sie dann doch etwas langsam. Aber einen Brief kann man damit gut schreiben.
Die Stub-Italic kenne ich nicht nur von der Crisp-Italic habe ich gehört. Aber letztere scheint mir dann eine echte Kalligraphiefeder zu sein, deren Alltagstauglichkeit dann doch nicht mehr gegeben ist.

Von Sheaffer kenne ich den transaprenten Kalligrphiefüller im Stil der Falt-Tops und die Kalligraphiebox mit dem Griffstück aus Gummi und dem verlängerten Schaft (den ich nur löstig finde). Beide schreiben sich ähnlich wie die Cursiv-Italic von Binder.

Ich habe meine Binder-Feder in einem M200 also eine vergoldete keine goldene Feder.

Ich hoffe das hilft Dir.

Gruß
Hugo

p.s. Bedenke bei Deiner Berechnung die Versandkosten und die Einfuhrumsatzsteuer auch auf die Versandkosten. Da ist der Kursvorteil schnell weg. Aber ich kenne auch keinen in Europa der solche Federn anbieten würde. Von daher gibt es kaum eine Alternative.
JW70
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Beitrag von JW70 »

Hallo yoda!

Zunächst einmal vielen Dank für Deine Hilfe, ich glaube, es wird wohl auf eine Cursiv-Italic hinauslaufen.
yoda hat geschrieben:p.s. Bedenke bei Deiner Berechnung die Versandkosten und die Einfuhrumsatzsteuer auch auf die Versandkosten. Da ist der Kursvorteil schnell weg. Aber ich kenne auch keinen in Europa der solche Federn anbieten würde. Von daher gibt es kaum eine Alternative.
Hm, damit hatte ich bisher noch nichts zu tun. Laut http://www.zoll.de/b0_zoll_und_steuern/ ... index.html muss der Verkäufer ja die Steuer auf den Preis aufschlagen. Bedeutet dies, der bei Binder genannte Preis erhöht sich noch einmal? Bei allen meinen bisherigen Einkäufen, die unter der Zollgrenze von 150,- blieben, hatte ich keine Probleme damit, da der Verkäufer ja auch die Umsatzsteuer in seinem eigenen Land spart. Ich werde Hr. Binder vielleicht einmal direkt anfragen.

Viele Grüße
Jochen
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isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
von einer Zollgrenze von 150 Euro höre ich das erste mal! Ich bin mir fast sicher, dass die Grenze bei ca 20 Euro liegt. Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob man die Waren selbst einführt oder einführen lässt - bzw. sich schicken lässt.
Wenn du bis jetzt noch nicht belangt wurdest, dann liegt das vielleeicht daran, dass deine Geschäftspartner die Unterlagen, die auf dem Paket anzubringen sind nicht ordnungsgemäß angebracht oder ausgefüllt haben - und du - tschuldigung aber man kann nicht anders dazu sagen - Steuern hinterzogen hast!

Bei meinem letzten Artikel - Wert ca 150 Euro - habe ich ca 35 Euro an den Zoll entrichtet! Die der Berechnung zugrunde gelegte Summe schließt sogar die Versandkosten mit ein!
Es ist eine $§$$&%$§ , dass ich das Porto bis zu meiner Haustüre bezahle, der Artikel aber unter Umständen beim nächsten Hauptzollamt ankommt. In meinem Fall hatte ich hin und zurück noch 80 km zu fahren.
Beile dich beim Abholen - der Zoll wirft das Zeug nach relativ kurzer Zeit in den Müll!!! (oder verwertet es selber ?)

Fazit: Aufgewendete Zeit + Abgaben + Sprit können den Preis schnell verdoppeln!!!
Grüße
Wolfgang
JW70
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Beitrag von JW70 »

Ganz so stimmt das nicht, siehe hier: http://www.zoll.de/b0_zoll_und_steuern/ ... index.html Nach dieser Seite ist die Einfuhr von geringwertigen Sendungen (Ausnahme Alkohol etc.) seit 01.12.08 bis 150,- zollfrei. Und über den Link "Einfuhrumsatzsteuer" ist zu erfahren: "Technisch wäre es jedoch außerordentlich kostspielig und umständlich, die Umsatzsteuer beim Endverbraucher zu erheben. Zahlungspflichtig gegenüber der Steuerverwaltung ist deshalb der Unternehmer, der Waren an einen Kunden verkauft." Ich gehe davon aus, dass der Internetauftritt des Dt. Zolls sich hier nicht irrt. Interessant auch dies: "Maßgebend für die Feststellung der Wertgrenze... ist der Warenwert einschließlich der ausländischen Umsatzsteuer; Beförderungs- bzw. Portokosten bleiben bei der Bewertung außer Betracht." Steuern habe ich also nicht hinterzogen, die Sendungen waren jeweils so deklariert, dass der Inhalt einwandfrei erkennbar war.

Viele Grüße
Jochen
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Niagara Falls

Beitrag von Niagara Falls »

Hallo,

im Übrigen stimmt es auch nicht, daß Zollgebühren und Umsatzsteuer (19%) auf die Transportkosten erhoben werden, wenn diese separat ausgewiesen werden. Ich hatte mal so ein Problem mit UPS, die die Zollabwicklung gleich selbst übernehmen (Köln Wahn) und mit dem dort sitzenden Zollamt zusammenarbeiten. Da hab ich mal für ein Küchenmesser, das ich in den Staaten gekauft habe, gleich nochmal über €12.- für den Versand an Zoll und Umsatzsteuer draufgezahlt. Nachdem ich aber mit etwas Schriftkram dem Zoll nachweisen konnte, daß vom Gesamtpreis alleine $75 (!!!!) Versandkosten waren (UPS eben), wurden mir die €12.- zurücküberwiesen. Aber Achtung, das gilt nur für Beträge, die 10€ überschreiten. Alles drunter wird nicht erstattet (Bearbeitungsaufwand zu hoch?). Aus diesem Grunde hole ich auch alle Sendungen am liebsten selbst am hiesigen Zollamt ab, da lassen sich evtl auftretende Probleme klären, bevor sie mein Geld kosten... Die kennen mich dort eh schon und fragen gleich, ob wieder ein neuer Füller im Päckchen liegt :lol: ... über den ich dann auch gleich ausgiebig referieren muß :roll:

Gruß Günther
yoda
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Beitrag von yoda »

Hallo allerseits
Der Thread ist jetzt zwar von der Feder zu den Zollproblemen abgedriftet aber man kann kurz zusammenfassen:

Es ist wohl blanker Zufall ob man Zoll zu zahlen hat und wenn ja wie ihn der entsprechende Beamte berechnet.
Ich habe noch nie ein Formular bekommen, mit dem ich die Amerikanische Umsatzsteuer zurückbekommen hätte, und musste bislang immer auf den Rechnungsbetrag zunächst den Zoll von 3% und darauf dann die Einfuhrumsatzsteuer bezahlen. Das war direkt beim Zollamt. Mit den Leuten zu Diskutieren ist relativ sinnlos (um es vorsichtig zu formulieren).

Anderswo läuft es wohl billiger und anders ab. Von Rechtsgrundlagen rede ich hier lieber nicht. Es bleibt wohl der Willkür des bearbeitenden Beamten überlassen wie weit er gehen will.

Immerhin wollte er keine Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Tinte oder ein Gutachten, dass in dem Tintenglas nicht etwa Flüssigsprengstoff oder andere Gefahrgüter sind (auch so was hat man schon gehört).
Nervös gemacht hatte mich auch die Frage ob Schaft oder Kappe (immerhin nicht die Feder) aus Edelmetall seien. Da wäre nochmal was obendrauf gekommen. Ich konnte das zum Glück verneinen.

Kurz: Selbst importieren kann problemlos funktionieren - muss es aber nicht. Und dann sieht man richtig naß aus. (Und da rede ich nicht von Problemen mit dem Anbieter selbst).

Gruß
Hugo
JW70
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Beitrag von JW70 »

So, die Feder ist heute angekommen - bzw. ich habe sie heute beim Zollamt geholt :wink:

Die sehr freundlichen beiden Herren Zöllner (keine Ironie) haben mir erklärt, dass in der Theorie tatsächlich der Verkäufer zur Zahlung der Einfuhrsteuer verpflichtet ist oder ich das Recht hätte, die in den USA gezahlte Umsatzsteuer zurück zu verlangen. Allerdings ist der Verwaltungsaufwand bei einem Kleinstunternehmen, wie es Binder ist, hierfür einfach zu groß. Also habe ich eben die € 7,- darauf gelegt.

Ob die Feder es wert ist muss jeder selbst entscheiden. Man erzielt mit ihr sicherlich ein schönes Schriftbild, allerdings hätte ich mir erwartet, dass sie ein wenig leichter über das Papier gleitet - sie kratzt hin und wieder schon etwas. Außerdem ist der Tintenfluß nicht unbedingt optimal. Das, was mir die Binder-Feder augenblicklich bietet, glaube ich auch selbst schaffen zu können, wenn ich meine begonnenen Schleifversuche noch ein bißchen perfektioniere. Der größte Vorteil ist wohl, dass Binder seine Federn mit einer zusätzlichen Schicht umgibt (ist das Iridium?), welches die Federspitze sicher auf Dauer haltbarer macht als die der selbst bearbeiteten, wo man die härtere Schicht ja gerade wegnimmt.

Wenn es mir gelingt, möchte ich in dem Thread zum Ändern von Feder gerne einen Scan einstellen - 'mal schauen.

Viele Grüße
Jochen
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JW70
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Beitrag von JW70 »

Jetzt bin ich's gleich nochmal.

Ich habe gerade einen Vergleich der Binder-Feder mit der F-Feder aus dem Mini Calligraphy Set von Sheaffer gemacht - die Sheaffer-Feder hat in allen Bereichen (Schriftbild, Tintenfluß, Gleitfähigkeit) besser abgeschnitten. Der einzige Nachteil ist natürlich der etwas billig wirkende Korpus des Halters. Wenn man aber auf einen Pelikan verzichten kann fährt man mit dem Sheaffer sicher besser - und günstiger!

Gruß
Jochen
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absia
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Beitrag von absia »

Ich erlaube mir die Diskussion dorthin zu verschieben, wohin sie gehört.
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)
saintsimon
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Beitrag von saintsimon »

Wie kommt Ihr eigentlich auf eine US-Umsatzsteuer? Hier wird aber schnell von sich auf andere geschlossen.

Es gibt in den USA keine allgemeine Umsatz/Verbrauchssteuer (MwSt. in D), wie z.B. in den EU-Staaten. Manche US-Bundesstaaten erheben eine Sales Tax, aber die gilt nur für Einkäufe vor Ort bzw. nur für Einwohner desjenigen Bundesstaates. Schon die Einwohner anderer US-Bundesstaaten und erst recht Ausländer müssen bei Fernabsatz diese Sales Tax nicht entrichten. Also kann auch nichts "zurückgefordert" werden.

Die Amerikaner machen sich gerne über die exorbitanten EU-Umsatzsteurn lustig, und fragen sich, warum es in Europa noch keine Revolten deswegen gab.
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