Liebe Anna,
außer dem, was sich im Netz finden lässt, kann ich zum Hersteller Klio und seinen Schreibgeräten wenig beitragen:
Klio Werk GmbH Hennef, Sieg
https://www.klio.com/de/unternehmen/unserweg.html
Bei den vorliegenden Modellen dürfte es sich der Formsprache nach um die Produktionszeit der 50er bis Anfang der 60er Jahre handeln. Das Material der Füllhalter sollte Celluloid sein.
Mit Besorgnis sehe ich allerdings die Metallbeschläge, welche Grünspan angesetzt haben. Du schreibst ja selbst, dass die meisten Füllhalter in einem schlechten Zustand sind. Dies ist leider allzu oft ein Indiz für sogenannten Füllerkrebs. Davon wird meist das durchsichtig klare Celluloid des Sichtfensters befallen. In der ersten Stufe färbt sich dieses gerne orange und in der Folge führt dies zu unwiderruflichem Auskristallieren und Zerfall (Zerbröseln) des Celluloids. Daneben setzen die unedlen Metallteile (Clip und Kappenringe) Grünspan an und rosten am Ende weg, je nach Legierung, auch die Feder. Bitte prüfe Dein Konvolut dahingehend und separiere die angegriffenen Füllhalter von den intakten. Letztere solltest Du aus dem Behältnis entnehmen und anders unterbringen. Dies ist notwendig, da die beim Zerfall entstehenden chemischen Ausdünstungen auch die umliegendenen Füller in einer Art Kettenreaktion angreifen und zerstören.
Aufhalten lässt sich der Zerfallsprozess kaum bis gar nicht, allenfalls durch Kühlung. Aber was soll man mit einem Füller im Kühl- oder Eisschrank anfangen. Es wurde jedoch schon empfohlen Füllhalter mit einer Natriumhydrogencarbonatlösung (bekannt als Natron, Speisesoda, Backpulver oder Bullrich Salz) zu reinigen. Dies schadet zumindest den Schreibgeräten nicht und hilft womöglich die noch intakten Füller zu erhalten.
Liebe Grüße aus der Pfalz
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Hmm, aber falls doch *hust* Interesse hätt ich wohl auch 