Pelikan 400 kleckst

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FFF
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Pelikan 400 kleckst

Beitrag von FFF »

Hallo Kollegen,

ich bin stolzer Besitzer eines ca. 50 Jahre alten Pelikan 400. Der Füller wurde nach seinem Aussehen sehr sehr selten benutzt. Leider kleckst der Pelikan von Zeit zur Zeit. :cry: Es kommt in unregelmäßigen Abständen ein großer Tintentropfen unkontrolliert aus den Rillen im Tintenleiter. Ist dieser Mangel auf einer fehlerhaften Dichtung zurückzuführen? Wie kann der Mangel behoben werden und worin liegt die Ursache? Für fachkundige Antworten bedanke ich mich im Voraus. :D

Viele Grüße
FFF
lw7275
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Beitrag von lw7275 »

Hallo FFF,
so aus der Ferne kann man nicht beurteilen, ob eine Dichtung defekt ist.
Daher kann ich nur auf meinen 400NN verweisen. Dessen Tintenleiter besteht aus Ebonit und liefert Tinte satt. Allerdings hat auch er schon mal einen großen Tintentropfen verloren, ohne dass ich einen besonderen Grund feststellen konnte. Aber das ist bislang nur einmal geschehen und ich schließe einen Fehler aus.
Wenn der Füllhalter also schön satt schreibt, könnte eine vorsichtige Behandlung angebracht sein, um Kleckse zu vermeiden.

Grüße
Lars
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Vielleicht hat sich die Feder gelockert. Feder und Tintenleiter sind mit einem Schraubgewinde befestigt. Versuch mal vorsichtig daran zu drehen. :idea:
Niagara Falls

Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von Niagara Falls »

Auch wenn der Thread schon zwei Jahre alt ist, ich hab vor kurzem zwei Pelikan 400NN ergattert (einen mit M- und einen mit F-Feder) und eine dazu passende Feder in B....und mit jeder der drei Federn dasselbe Problem.
Der Tintenfluß ist viel zu stark...sobald die Feder nach unten aufs Papier gerichtet ist, füllen sich die Rillen der Ebonit-Tintenleiter so mit Tinte, daß ein leichter Schubs der Schreibhand ausreicht, einen Tropfen Tinte aufs Papier abspritzen zu lassen....ich verwende Aurora Blau und Schwarz, Rohrer & Klingner Salix und Magenta...egal...sie neigen zum suppen.
Waren die Tinten vor gut 50 Jahren soviel anders?
Eigentlich schade drum, denn gerade die B-Feder ist mein erklärter Liebling, was Schriftbild und Schreibverhalten angeht.... :cry:

Gruß Günther
lw7275
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von lw7275 »

Das klingt ja fast entmutigend...
Ich habe meinen 400NN bislang nur mit Waterman Rot betankt und keine Probleme damit, außer zwei oder drei Klecksern. Ein solches Ereignis pro Jahr bei täglichem Gebrauch stört mich nicht.
Bald werde ich zu Rohrer & Klingners "Morinda" wechseln, das wäre zumindest auch eine Deiner Marken. Ich werde berichten.

Hast Du den Füller richtig betankt, d. h. nach dem Füllen ein paar Tropfen wieder herausgedrückt, den Füller umgedreht und etwas Luft eingesogen? Sorry, ich habe das Forum ewig nicht besucht und weiß nicht, ob ich hier einem alten Hasen die Grundschule erkläre.
Oder war er nur teilweise gefüllt? Dann könnte sich die Luft im Inneren ausgedehnt haben. Aber das ist alles nur Spekulation.

Auf jeden Fall kommt mein 400er etwas launisch daher. Schreibe ich längere Zeit damit, lässt der Tintenfluss sogar nach, aber nicht immer, und ich greife lieber zu einem anderen Stift.
Ist sein Tank fast leer, schreibt er dagegen besonders satt. Ein letztes Aufbäumen. Gleichzeitig wird die Tinte dunkler, an der vielen Luft offenbar gereift. Das sieht toll aus!
Dann kommt aus heiterem Himmel auch mal ein Kleckser. Aber meistens arbeitet der Füller professionell, zuverlässig und mit tollem Schriftbild. Eine Gelegenheitsdiva, das Gerät.

Grüße, Lars
Niagara Falls

Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von Niagara Falls »

Ja, füllen kann ich die Dinger richtig, hoffe ich....bei 16 Kolben-Pelikanen.....
aber ich habe die Feder auch mal versuchsweise in einen frisch gefüllten M600 eingedreht....immerhin, nach etwas mehr als zwei DIN A4-Seiten war dessen nicht eben kleiner Tintentank leer :shock:
Sicher, Aurora Blau ist bei dem Fluß schon sehr beeindruckend...satt tiefblau...und die B schreibt (wie die anderen beiden freilich auch) so unglaublich flüssig...aber wenn nach einem milden Transport die Tintentropfen in der Kappe sind, finde ich den Fluß doch übertrieben stark....ich muß evtl. doch mal mein Waterman Violett tanken...

Gruß Günther
G_Paesold
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von G_Paesold »

Hallo miteinander

Habe zwar nur 4 Pelikane, heisse aber auch Günther und mische mich da mal ein.

Könnte es nicht sein, dass der Kolben nicht mehr ganz dicht ist? Ich habe einen MB 32 und der hat ein ähnliches Problem mit zu starkem Fluss und gelegentlichem klecksen. Dank des grossen Sichtfensters sieht man, dass der Kolben nicht 100% dicht ist und ein wenig Spiel hat. Er zieht zwar ordentlich Tinte, aber hat dann die genannten Schreibprobleme.

Habe mir schon mal überlegt, ob man nicht irgendwie eine sehr dünne Schicht Kunststoff auf den Kolben auftragen könnte. So als Denkmodell z.B. Spray-Latex... Das gibt's zwar, wird aber nach meinen Recherchen für ein wenig andere Anwendungen gebraucht... :wink:

Hat da jemand vielleicht eine Idee für Experimente?

Beste Grüsse
Günther
Niagara Falls

Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von Niagara Falls »

Hallo Günther,

also, das mit dem undichten Kolben schließe ich mal aus, weil der M600, der als Versuchsträger herhalten mußte, recht frisch im bestand ist....
Was undichte und teilweise schwergängige Kolben angeht. Auf Richard Binders Homepage wird beschrieben, was man tun kann und ich habe es selbst mal probiert, bei einem pelikan 120, dessen Kolben auf halbem Weg nach unten quasi steckengeblieben ist:
Man nehme etwas lebensmittelechtes Silikonfett (Achtung: keines mit mineralsichen Bestandteilen, das könnte den Kunststoff angreifen!!!!) und einen Holzzahnstocher. Den Füller reinigen, und die Feder rausdrehen / -bauen. Den Kolben nach unten fahren (Füllposition) und mit nem weichen Tuch oder Papiertaschentuch die letzten Flüssigkeitsreste raussaugen. Dann eine ganz kleine Menge des Fetts auf den Zahnstocher geben und durch das griffstück in den Tintentank einführen und an der Wand verstreichen. Kolben ein paar mal rauf- und runterdrehen....fertig. Das Ergebnis ist überwältigend.....und auch der Kolben sollte wieder durch die Fettschicht gedichtet sein....
Aber an alle "wer-gut-schmiert-der-gut-fährt" Ideologen: hier gilt "weniger ist mehr"...

Gruß Günther
G-H-L
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von G-H-L »

Hallo,

ich hab zwar keine große Sammlung, aber bei beiden schon in die Jahre gekommenen Pelikan M100 und einem M400 habe ich auch schon beobachtet, daß sich in den Rillen unter der Feder Tinte ansammelt. Dies vor allem wenn man die Feder nach unten hält. Hält man die Feder nach oben, dann fließt die Tinte wieder zurück.

Am schönsten kann man dies sehen, wenn man nach der Füllung die berühmten drei bis vier Tropfen herausläst und dann den Kolben mit hochgehaltener Feder zurückzieht.

Kann mich noch gut erinnern, als ich den M400 direkt nach dem Kauf mit Tinte befüllte. Das mit den drei bis vier Tropfen kannte ich bis dahin überhaupt nicht. Als ich den ersten Buchstaben schreiben wollte entstand plötzlich ein richtiger See auf dem Papier. Zuerst dachte ich, daß der Füller defekt wäre. Als ich ihn aber nochmals füllte, schrieb er richtig. Bis heute hat keiner der beiden Füller in irgendeiner Art und Weise gekleckst. Ausgenommen man hat ihn doch mal zu stark geschüttelt. :(

Ach ja! Bei einem undichten Konverter tropft sofort der gesamte Tintenvorrat heraus sobald die Feder nach unten gehalten wird.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
G_Paesold
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von G_Paesold »

Niagara Falls hat geschrieben:Hallo Günther,
also, das mit dem undichten Kolben schließe ich mal aus, weil der M600, der als Versuchsträger herhalten mußte, recht frisch im bestand ist....
Hallo Günther

Mein Beitrag bezüglich undichtem Kolben war eigentlich eher an den Fadenstarter gerichtet. Bei einem 50-jährigem 400er wäre das ja durchaus eine Möglichkeit.

Danke für den Hinweis auf Binder's Seite. Werde das mal mit besagtem MB ausprobieren.

Beste Grüsse
Günther
piembi
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von piembi »

Hallo,

welche Tinte ist denn in dem Füller?

Kenne das von einer 400er Feder, die die ansonsten unproblematische Visconti Blau auch gerne verkleckst. Ich würde es mal mit Pelikan Tinte versuchen, vorzugsweise Blauschwarz. Das ist meine Standardtinte für alte Pelikanfedern. Die Kombination von übereifrigem Tintenfluß mit eher fließunfreudiger Tinte funktioniert in der Regel bestens.

Grüße,
Petra
Niagara Falls

Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von Niagara Falls »

Hallo,

ursprünglich mit Aurora blau, das ja auch aus den Federn meiner modernen 600er recht großzügig fließt. Mit dem Königsblau von Montblanc ist der Fluß beim 400NN etwas gehemmter, aber immer noch sehr reichlich...mit Rohrer & Klingner Magenta ist der Effekt wie mit der Aurora..."Überschwenmmung"...

Gruß Günther
FFF
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von FFF »

Hallo,

um auf das Thema zurückzukommen habe ich noch eine Erfahrung zum Tintenauslaufen - klecksen.

Einer meiner Geha-Füller hat ab und zu einen größeren Tintentropfen ausgespuckt.
Dann habe ich festgestellt, dass die Feder-Tintenleiter-Einheit nicht richtig festgeschraubt war und die Feder etwas schräg eingebaut wurde.

Nach der Korrektur waren die Tintentropfen weg. Der Tintenfluss mit Lamy-Blau fällt immer noch sehr satt aus :? .

Viele Grüße
günter
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stift
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von stift »

hallo
entweder hat der schaft einen haarriss oder der kolben ist undicht ,dann gehört er zum service.
probiere einmal die tinte aufziehen und am ende ein drehung retour,und dann auf einer küchenrolle oder so den füller abschütteln damit die überschüssige tinte aus dem tintenleiter entfernt wird.
das mach ich bei jedem kolbenfüller.............ist der druck nicht so groß.
ich hoffe es hilft :wink: wenn nicht ab zum service!!
mlg
harald
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FFF
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Re: Pelikan 400 kleckst

Beitrag von FFF »

Hallo Harald,

einen Geha Service gibt es nicht mehr.

Deine Vorgehensweise habe ich auch schon ausgeführt. Der Tintenfluß hat sich dadurch nicht verändert.

Dennoch Danke und viele Grüße
günter
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