Anschreibprobleme Pelikan 400

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fritzundpaul
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Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von fritzundpaul »

Freunde der Schreiberlinge,

am vergangenen WE habe ich mich etwas intensiver um meinen Pelikan 400 gekümmert.
Grund war, er hat ordentliche Anschreibprobleme!

Und zwar äußert sich das so.
Ich fülle den Füller durch die Feder und säubere ihn anschließen, dann Schreibversuche.
Geht ein paar Zeilen gut bis dann plötzlich keinen Tinte mehr kommt. Leichtes klopfen und schütteln hilft nichts.
Dann drehe ich langsam am Komverter bis an der Feder ein Tintentropfen zu sehen ist, drehe dann leicht zurück und erschreibt wieder.
Er schreibt so lange bis wahrscheinlich irgendwie die Tinte vorne aufgebraucht ist.
Dann geht das Spiel von vorne los. :?

Ich habe die Federeinheit mehrfach ausgebaut, zerlegt, ultraschall gereinigt und den Tintenleiter kontrolliert. Alles scheint i.O.!
Einziger Unterschied zur originalen Federeinheit, ich habe einen anderen Gewindering verwendet. Der originale Ring ist ganz aus Kunststoff und hatte einen Riss.
Verwendet habe ich jetzt einen Ring mit Metallverstärkung. Passen tut er, sitzt nur strammer drin. Die gesamte Federeinheit lässt sich durch den anderen Ring auch nicht so schön leicht einschrauben.

Ist hier vielleicht der Grund zu suchen? :roll:

Hier noch ein paar Bilder.
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IMG_E7737.JPG (85.48 KiB) 7120 mal betrachtet
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IMG_7731.JPG (123.86 KiB) 7120 mal betrachtet
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Martin

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dnic
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von dnic »

Hallo Martin,

Feder und Tintenleiter müssen eine passgenaue Einheit bilden. Der Federring hält diesen dann zusammen. Das macht der modernere mit Metallring genauso wie ein alter. Jedoch sehe ich, dass der Tintenleiter nicht weit genug vorne unter der Feder ist oder umgekehrt die Feder nicht weit genug drin steckt im Federring bzw. auf dem Tintenleiter.
Damit bilden die beiden keine passende Einheit und Du hast Deine Probleme.

Ich gehe davon aus, dass Tintenleiter und Feder früher schon zusammen gehörten. Das wäre schon mal eine gute Voraussetzung, dann einfach noch mal richtig aufeinander justieren. Ggf. den Federring etwas ausfeilen, falls der zu stramm sitzt.

Soweit mein Tipp in Deiner Situation. Ansonsten würde ich nicht dazu raten ein Federaggregat zu trennen und wieder zusammen zu setzen, gerade bei den moderneren nicht. Da wird bei der Produktion durch Wärme der Tintenleiter an der Feder angepasst...

Gruß
Dominic
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fritzundpaul
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von fritzundpaul »

Werde ich versuchen und natürlich berichten!
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Martin

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werner
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von werner »

Hallo Dominic, Hallo Martin,

der Füller ist ein Modell 400 aus den 50er Jahren mit einem Ebonit Tintenleiter.
Die hatten einen Federring
a) aus Ebonit und später dann
b) aus Plastik
Der nun verbaute Federring ist wohl aus einem M200. Das kann passen, muss aber nicht.
Vielleicht versuchst Du über die Tauschbörse (Gesuche) einen Original-Federring zu bekommen.

Viele Grüße
Werner
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Zollinger
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von Zollinger »

Da kann ich Dominic nur beipflichten. Auch bei den Ebonit Tintenleitern ist es wichtig, dass keine Luftspalt zwischen Oberkante Tintenleiter und Unterkante Feder vorhanden ist. Da die Federn elastisch sind sollte der Tintenleiter leicht vorgespannt sein, damit er auch bei durchgedrückter Feder den Kontakt nicht zu rasch verliert. Da bei Deinen Bildern eine genaue Seitenansicht fehlt, kann man das jetzt nicht so genau sagen. Hier ein Bild von mir. Die Distanz zwischen den horizontalen, blauen Linien muss Null sein:

Bild

Sollte das einmal nicht der Fall sein, helfe ich auch bei Ebonit-Tintenleitern mit Wärme nach. Das Einjustieren von Feder und Tintenleiter ist aber eine Arbeit die ein wenig Erfahrung erfordert. Ich habe das schon über hundertmal gemacht, trotzdem ist jede neue Federeinheit wieder eine neue Herausforderung.

Und, ich stimme Dominic auch bei der Lage des Tintenleiters zu, der sollte weiter zur Federspitze reichen. Dann reisst der Tintenfluss auch nicht so schnell ab. So wie hier:

Bild

Im Laufe der Zeit habe ich auch registriert dass es Tintenleiter mit unterschiedlichem Fluss, also unterschiedlich breiten Tintenkanälen gegeben hat. Auch das sollte man beachten wenn man Feder und Tintenleiter aus verschiedenen Quellen zusammenführt. Von Auge sieht man das aber kaum - da hilft nur ausprobieren.

Z.
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SimDreams
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von SimDreams »

Eigentlich haben die Herren schon alles sehr ausführlich erklärt. Mein erster Gedanke war auch, dass die Feder zu viel Abstand zum Tintenleiter hat - anhand des Luftlochbildes hatte ich den Eindruck. Das kann gut daran liegen, dass die Feder nicht weit genug drinsteckt, wie Dominic schrieb. Also würde ich seinem Rat folgen: nochmal trennen, neu justieren, dann den Ring aufschieben (und wenn er nicht passt, ihn passend machen).

Grüße, Uwe
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Matthias MUC
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von Matthias MUC »

Der originale Ring ohne Metall mit Riß sollte Ebonit sein? Wenn's am nicht ganz passenden Maß vom neuen Ring liegt, läßt sich die Federeinheit mit dem alten Ring mitsamt Riß zusammenbauen und einschrauben oder ist das dann locker und/oder undicht? Ließe sich der Ring (bevor er eh zu nichts mehr nutze ist) mit einem geeigneten Kleber reparieren?

lG Matthias, der mit klebenden Reparaturen bei Rissen in Makrolon (=Polycarbonat, alter Lamy 2000 Kuli) und "Edelharz" oder was auch immer, nur kein Celluloid (Brausekappen) mit UHU plast oder Sekundenkleber schmerzfrei und erfolgreich war...
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fritzundpaul
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von fritzundpaul »

Hallo zusammen,

es freut mich ungemein hier so viele konstruktive Antworten zu finden.

Inzwischen war ich auch nicht untätig.
Ich habe die Federeinheit nochmals demontiert und den Ring mit dem ursprünglichen Federring wieder zusammen gebaut.
Den Riss habe ich vorher mit Sekundenkleber geklebt (Danke für den Tipp Matthias).

Hier das Ergebnis.
Und schreiben tut er auch wieder. :D
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IMG_7745.jpg (41.18 KiB) 6892 mal betrachtet
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IMG_7747.jpg (54.49 KiB) 6892 mal betrachtet
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Martin

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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von buchfan »

Wie schön, dass er wieder schreibt! Das freut mich!
lg
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von Gesa »

http://www.custompenparts.co.uk/pelikan ... ector.html

Hier kann man einen Ring für den 400/140 bestellen, falls der Kleber nicht hält. Ich habe schon so manchen Plastik-Ring (durchsichtig) damit ersetzt.
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Zollinger
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von Zollinger »

Tom Westerich bietet auch welche an:

http://www.penboard.de/shop/searchshop/ ... p_seller=0

...und erst noch aus Ebonit statt Plastik.

Z.
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fritzundpaul
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Re: Anschreibprobleme Pelikan 400

Beitrag von fritzundpaul »

Zollinger hat geschrieben:Tom Westerich bietet auch welche an:

http://www.penboard.de/shop/searchshop/ ... p_seller=0

...und erst noch aus Ebonit statt Plastik.

Z.
Das ist jetzt mal ne Homepage! :roll:
Ich habe jetzt mal ne Anfrage gesendet, ... bin gespannt.
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Martin

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