LANBO - FH mit extrem weicher(?) Feder

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Saarländerin
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LANBO - FH mit extrem weicher(?) Feder

Beitrag von Saarländerin »

In der elektronischen Bucht habe ich für 5,51€ (+ Versandkosten) einen optisch wirklich sehr schönen FH ersteigert, Marke LANBO.
Ein Foto davon gibt es auch bei Amazon hier:
http://www.amazon.de/Luxus-Gold-Plated- ... 295&sr=1-2
Er wurde (und wird) angepriesen mit der Eigenschaft, "eine besondere Vorrichtung in der mit 22K vergoldeten Feder ermöglicht es, je nach Druck die Strichstärke nach Belieben zu verändern". Dabei spreizen sich die Federschenkel nicht.
Ich bin begeistert, denn es funktioniert :D
Falls Interesse besteht, werde ich gerne weiter berichten, wie und wie lange sich dieser in meinen Augen außergewöhnlich schöne FH im harten Einsatz bewährt. Mit aufgesetzter Kappe ist er 13 cm lang, Kappendurchmesser = 1cm. Dabei war ein Konverter. Verpackt war er ein einem ansprechenden und relativ grossen weichen Kunstlederbehältnis.
Welcher renommierte Hersteller bietet Federn mit vergleichbaren "besonderen Vorrichtungen" zur Variation der Strichbreite durch unterschiedlichen Druck für unter 100€?
Wie kann dies bei einer Stahlfeder - ohne dass die Federschenkel auseinander driften - funktionieren?
Geplättete (und begeisterte) Grüsse von der Saarländerin
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Gehaha
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Beitrag von Gehaha »

Liebe Saarländerin,

auf Deinen Rat hin, habe ich auch einen gesteigert: 8,50 €.
Jetzt bin ich gespannt.

Wenn er nichts taugt schick' ich ihn Dir "hemm"... :lol:

Liebe Grüße,
Annette
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, ihr beiden,

das klingt richtig spannend. Bisher kannte ich solche Möglichkeiten natürlich durch das Spreizen der Federschenkel und durch die Zoom-Feder von Sailor, die mir aber nicht zusagt. Vielleicht könnt ihr ja noch etwas über die Technik erzählen, wenn man sie überhaupt erkennen kann.

Lanbo scheint aber ohnehin Ideen zu haben. Durch euren Hinweis bin ich bei ebay auf Lanbo-Füller gestoßen, die offensichtlich einen Schieber im Tintenleiter haben, der diesen reinigen soll. Dabei scheint er sich um 4 bis 6 mm lange Bewegungen zu handeln. Wie mag da ein Tintenleiter aussehen, wo er doch gerade durch feine Spalten und kapilarwirkungen funktioniert?

Viele Grüße
Dieter
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Saarländerin
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Re: LANBO - FH mit extrem weicher(?) Feder

Beitrag von Saarländerin »

Nach fast einem Jahr bin ich - der Lanbo wurde permanent eingesetzt - immer noch begeistert von diesem Füllfederhalter. Nicht nur, weil er bei Amazon für 65 Ersatzmark gehandelt wird und ich mit Versand weniger als ein Zehntel dieses Preises zahlen musste, sondern weil er weder optisch noch von der Feder her Gebrauchsspuren zeigt. Er schreibt mit Pelikan-Patronen und mit dem mitgelieferten Konverter in jeder Situation einwandfrei. Das i-Tüpfelchen ist und bleibt die variable Strichstärke je nach Druck auf die Feder. Mein Exemplar ist dadurch eine OF- bis OM-Feder, wie sie schöner nicht schreiben kann.
Auf der Feder ist "22 KGP" eingeprägt. Ich nehme nicht an, dass dies unseren "Karat" entspricht - wohl eher einen Vergoldungsgrad bezeichnet --> Karat Gold Plated?
Vielleicht liest jemand (ungeachtet meines hier wohl ungern registrierten Lobes für einen billigen Chinesen) diesen Beitrag und kann mir sagen, ob eine Vergoldung ausschließlich der Optik dient oder noch einen anderen Nutzen bietet?
Fragende Grüße von der Saarländerin
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Joachim K
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Re: LANBO - FH mit extrem weicher(?) Feder

Beitrag von Joachim K »

Hallo liebe Saarländerin,

Wenn der Füller Dir doch gefällt! Wer den halt nicht mag, muss ihn sich ja nicht kaufen!
Na und bezüglich China sollten wir uns nicht zu arg aufregen – mit unserem „preiswert und billig Wahn“ haben wir das ja alle mit forciert. Wenn ich alles aus unserer Wohnung schmeißen würde, was aus China kommt – wäre die halbe Wohnung leer … (mal nur allein die ganze Elektronik …).
Aber das soll ja hier nicht der Inhalt sein.
Um auf Deine Frage einzugehen, da Gold eines der korrosionsbeständigsten Metalle ist, wurde das vergolden schon seit der Antike als sinnvoller Schutzüberzug angesehen. Ebenfalls hatten die Menschen schon seit Urzeiten ein Faible für alles funkelnde und wir sind heute sicher nicht anders geartet! Etwas goldenes verkauft sich manchmal halt besser, wie Edelstahl und wenn es den Gegenstand optisch aufwertet – kann man auch mehr daran verdienen.
Diese 22KGP Feder ist sicherlich galvanotechnisch vergoldet. Hierbei werden die Gegenstände (hier die Federn) in ein Bad aus Goldelektrolyd (Chemiemix aus Wasser, Salzen und Säuren) getaucht. In diesen Mix wird dann ein kleines Fläschchen „Gold“ (kommt auf die Größe des Bades an) geschüttet, welches von 8K (333er Gold), 14,04K (585er), 18K (750er), 21,6K (900er) bis 24K (999 Feingold) gehen kann. Dementsprechend teuer wird dann natürlich die Vergoldung. Meine 2te Hälfte arbeitet ja im Scherenhandwerk und ich konnte dieses selber mal anschauen – recht interessant! Nach dem eintauchen wird elektrische Spannung angelegt – dieser Stromkreis (mit denen auch die Federn verbunden sind) löst dann quasi das Gold aus dem Bad und es bleibt eine hauchdünne Schicht auf der Feder haften. Scherenaugen oder Bestecke werden ebenfalls so vergoldet. Wenn das Bad korrekt angesetzt ist und alle Bestandteile 1A gemischt sind, entsteht eine Vergoldung – die recht haltbar ist. Geht die Vergoldung leicht ab, stimmte diese Mischung nicht. Mhh, leider ist das Goldbad nun nicht mehr, da dies nun extern gemacht wird – hier hätten sich ungeahnte Möglichkeiten für einen Füllhaltersammler ergeben … schade aber auch!
Ich hoffe aber, ich konnte Dir Deine Frage ein wenig beantworten und wünsche Dir ein schönes Wochenende und immer guten Tintenfluss!

Liebe Grüße :D
Joachim
Saarländerin
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Re: LANBO - FH mit extrem weicher(?) Feder

Beitrag von Saarländerin »

Dankeschön, Joachim, für die ausführlichen Infos in Sachen Vergoldung. Wegen familiärer Probleme (Mutter, 80, liegt mit Schlaganfall auf der Intensivstation - sorry für OT) kommt mein Dank erst spät, aber nicht weniger herzlich.
Liebe Grüße von der Saarländerin
JW70
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Re: LANBO - FH mit extrem weicher(?) Feder

Beitrag von JW70 »

Hallo!

Zu den Lan Bo Füllhaltern habe ich noch eine Frage: besitzen bei dieser Firma mehrere Federn die Möglichkeit einer variablen Strichstärke oder trifft dies nur auf den oben aufgeführten Halter zu?

Viele Grüße
Jochen
Man glaube ja nicht, dass der Genuß dem Können proportional sei. Siegbert Tarrasch
Saarländerin
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Re: LANBO - FH mit extrem weicher(?) Feder

Beitrag von Saarländerin »

Hi Jochen,
die variable Strichstärke kann ich nur bei dem im Eröffnungsbeitrag beschriebenen (und zu Amazon verlinkten) FH bestätigen. In der Artikelbeschreibung stand:
Ein in die Feder eingebauter Mechanismus bewirkt, dass Sie die Schreibstärke Ihres Füllers nach Belieben verändern können
und es funktioniert - immer noch :D
Allerdings hätte ich damals diesen FH zu dem Preis, der derzeit bei Amazon gefordert wird (65€), nicht erworben. Der Hersteller ist (mir) unbekannt und über den Fertigungsstandard wage ich keine Aussage - womöglich hatte ich Glück 8)
Andere Lanbo FH, bei denen diese Eigenschaft zugesichert ist, kenne ich nicht.
Vorweihnachtliche Grüße von der Saarländerin
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