Eine kleine Umfrage zur Schreibschrift.

[Tintenklex]

Aber Rechtschreibung ist doch wieder ein ganz anderes Feld.

Manche sagen so, andere so. Ich finde eine orthografisch korrekte Sauklaue irgendwie sympathischer als eine noch so schöne Schrift mit grausiger Orthografie. Jedenfalls, solange man die Sauklaue noch irgendwie entziffern kann (von einer Verwandten, die als Richterin tätig war, haben wir uns nach deren Urlaub immer ihre Urlaubskarten von ihr vorlesen lassen müssen... )

[agathon]

Aber Rechtschreibung ist doch wieder ein ganz anderes Feld.

Manche sagen so, andere so. Ich finde eine orthografisch korrekte Sauklaue irgendwie sympathischer als eine noch so schöne Schrift mit grausiger Orthografie. Jedenfalls, solange man die Sauklaue noch irgendwie entziffern kann (von einer Verwandten, die als Richterin tätig war, haben wir uns nach deren Urlaub immer ihre Urlaubskarten von ihr vorlesen lassen müssen... )

Inhaltliche Aspekte des Geschriebenen finde ich auch mitunter nicht ganz uninteressant.

Grüße

agathon

[Thom]

Hm, wenn's schee macht.

V.G.
Thomas

[GinTonic]

Ich schreibe in Schreibschrift mit einigen wenigen Druckschriftbeimischungen. Ist flüssiger, authentischer und SCHNELLER als Druckschrift.

[Remmelken]

Hallo,
ich bin neu hier, schreibe aber dennoch. In der Grundschule begann es mit Schreibschrift, die lateinische Ausgangsschrift. Diese habe ich bis zum Ende der Berufsschule beibehalten. In der Berufsschule war ein Lehrer mal darüber erstaunt das die ganze Klasse Schreibschrift geschrieben hatte.
Im Studium wechselte ich zu einer Mischung aus Schreibschrift und Druckschrift. Diese Mischung ist sehr chaotisch; ich wechsel oft völlig regellos mitten im Wort. In letzer Zeit tendiere ich aber wieder mehr zur Schreibschrift.

Mit freundlichen Grüßen

[Thom]

Hallo Remmelken!

V.G.
Thomas

[Baer182]

Ich schreibe konsequent situativ! Dadurch bedingt, mal mit Druck- mal mit Schreibschrift. Wenn es Notizen für mich selbst sind, die ich z. B. nach Erledigung verwerfe oder ich nicht möchte dass mein Gegenüber meinen Mitschrieb lesen kann , kann das außer mir auch keiner lesen . Ist das eine Notiz für jemand anderes, bei der es mir wichtig ist, dass es gelesen / umgesetzt werden kann, dann mit Druckschrift. Sollte es jemand sein, der mir nahe steht, sprich mein Schriftbild bereits einige Zeit kennt, dann ist es eine Druckschreibschrift, die zügig von mir auf's Papier gebracht und dementsprechend wieder flüssig gelesen werden kann.

[moniaqua]

Heute (ich weiß nicht, seit wann und ob überall, in Berlin ist es jedenfalls so) lernen die Schulanfänger zuerst die Druckschrift lesen und schreiben. Wenn sie dann (oft erst im zweiten Schuljahr) mit beidem in der einheitlichen Form sicher sind, kommt die teilweise ja anders geformte Schreibschrift dazu und wird, zumindest hier, auch über ein ganzes dickes A4-Heft lang auch geübt. Ziel ist, diesen "Schreibschriftlehrgang" mit Ende der 2. Klasse komplett ausgefüllt und somit abgeschlossen zu haben.

Wenn ich mir die Mehrheit der Kinder ansehe (ich war insgesamt 4 Jahre lang mehrere Unterrichtstunden pro Woche ehrenamtlich in den Klassen meiner Kinder vor Ort), scheint dieses Vorgehen recht erfolgreich zu sein. Die Schrift der meisten Kinder empfand ich jedenfalls als recht ordentlich, gut lesbar und flüssig und zügig geschrieben. Da meine Gegend von Berlin als sozialer Brennpunkt gilt und man bei vielen Kindern von einem eher bildungsfernen Hintergrund ausgehen muss, ist das beachtlich.

Das scheint in Bayern krass anders zu wirken. Ich selber habe lateinische Ausgangsschrift gelernt (lt. Wiki die von 58), eigentlich verwunderlich, aber ich traue meiner Lehrerin zu, dass sie die Schulausgangsschrift von 69 als Schmarren beiseite gewischt hat. Und wenn ich mir anschaue, was die deutsche Schule mit der anfangs schönen Handschrift meiner Kinder (1) angestellt hat, und was so bei den Schülern, die ich gesehen habe (es waren einige), rauskam - sie hatte recht. Die taugt nichts, die Schrift, die die jetzt lernen. Das ist riesiger Bockmist m.M.n., die Kinder können daraus einfach keine schöne, leserliche Handschrift entwickeln. Da kommt einfach nur ein Gekrakel vor dem Herren raus bei.

(1) Meine Kinder haben zuerst Druckschrift gelernt, als Ausgangsschrift D'Nealian, Schreibschrift wäre gekommen, wenn sie in der Druckschrift richtig sicher gewesen wären. Leider zogen wir dann um und sie mussten Schulausgangsschrift lernen, Druckschrift wurde nicht akzeptiert. In Druckschrift hatten aber damals beide schön und leserlich geschrieben...

[Skribenion]

Ich habe schon in der Schulzeit in die Druckschrift gewechselt. Das kam daher, dass ich so schneller schreiben konnte.
Zudem habe ich eine ganz eigenen Schriftstil entwickelt bei dem es schlicht nicht schön ist die Buchstaben noch zu verbinden.
Zumindest ist das mein Empfinden.

Auch fand ich beispielsweise das kleine "t" in der Schreibschrift immer furchtbar. Auch das kleine "d" habe ich schon immer etwas anders geschrieben als es gewünscht war. Dieser komische Buckel fühlte sich nicht richtig an.

Ich muss auch dazu sagen, dass ich heute eine um Längen schönere Handschrift habe als früher. Ich bekomme das sogar regelmäßig gesagt, wenn man mich schreiben sieht. Wobei es einen Unterschied macht ob ich Notizen schreibe oder einen Brief.

Insgesamt trauere ich der Schreibschrift daher nicht nach.

Letztlich ist doch wohl aber kriegsentscheidend, wie gut man selbst und andere die Schrift lesen können.

[SteamDevil]

dass sie die Schulausgangsschrift von 69

Ich als Jahrgang '69 wurde bei meiner Einschulung mit 7 Jahren (1 Jahr zurück gestellt wegen meiner Sehbehinderung, die erst bei der regulären Einschulung im Alter von 6 Jahren festgestellt wurde) wurde mit eben jener Schulausgangsschrift von '69 konfrontiert.
Die Schreibschrift kam dann auch "erst" in der 2. Klasse zum tragen.

Was bei mir noch in jungen Jahren recht gut leserlich war, wurde später "von Berufs wegen" immer mehr zu einer Sauklaue.
Viel in relativ unwirtlichen Gegenden unterwegs und immer am Rande des Papiermangels gewöhnte ich mit an klein, schnell und schludrig zu schreiben, was sich jetzt - im gesetzten Alter und ausreichend Zeit zum schreiben - rächt.

[Gast1]

... Viel in relativ unwirtlichen Gegenden unterwegs und immer am Rande des Papiermangels gewöhnte ich mit an klein, schnell und schludrig zu schreiben, was sich jetzt - im gesetzten Alter und ausreichend Zeit zum schreiben - rächt.

Du brauchst nur langsamer zu schreiben, das ist das ganze "Geheimnis" (außer wenn's schnell gehen muss ).

[Freizeitsportler]

Ich kann mich gar nicht so genau daran erinnern, wie ich Schreiben in der Schule lernte.
Aber es war sicherlich im Ergebnis die Lateinische Ausgangsschrift, die mir hauptsächlich als Handschrift beigebracht worden ist. Die vereinfachten Formen probierte ich auch streckenweise, bin heute aber wieder bei einer Handschrift, die auf der Lateinische Ausgangsschrift beruht, weil es für mich jedenfalls flüssiger ist, wenn ich die Worte ganz zusammenhängend schreibe.
Vereinfachte Formen oder Druckschrift nutze ich gerne für Überschriften oder für Auszeichnungen.

[SteamDevil]

Du brauchst nur langsamer zu schreiben, das ist das ganze "Geheimnis" (außer wenn's schnell gehen muss ).

Nun...
Auf den Gedanken kam ich auch schon.
Allerdings bekommt man eine fast 40jährige Gewohnheit leider nicht in 1 oder 2 Jahren weg...
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

[Frischling]

Mein Sohn lernte Anfang der Nuller-Jahre gleich mit der österr.Schulschrift schreiben. Aussage seiner VS-Lehrerin "Die Druckschrift lernen sie automatisch beim Lesen."

[Gast1]

Du brauchst nur langsamer zu schreiben, das ist das ganze "Geheimnis" (außer wenn's schnell gehen muss ).

Nun...
Auf den Gedanken kam ich auch schon.
Allerdings bekommt man eine fast 40jährige Gewohnheit leider nicht in 1 oder 2 Jahren weg...
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Diese angelernten Automatismen zu ändern ist schwer. Aber man kann sie weglassen. Das berühmteste Beispiel ist Martin,
wenn er langsam schreibt

P1000189.JPG (100.61 KiB) 1208 mal betrachtet

und wenn er schnell schreibt.