Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

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Thomas Baier
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Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Thomas Baier »

Marco D. hat geschrieben:Bei mir ist die Wahl nicht wirklich eine, denn alle Neuzugänge dieses Jahr sind entweder unterwegs zwecks Federwechsel oder müßen noch auf Reise geschickt werden. Alle bis auf einen: Meinen FFH 2009!

Auch wenn er doch sehr konkurenzlos gewonnen hat, so hätte er sich doch sicher auch gegen Konkurenz durchsetzen können. Es handelt sich dabei um einen Lamy Studio aus gebürstetem Edelstahl und dem schönen schwarzen Griffstück. Bestückt ist er mit einer XF-Edelstahlfeder und seit ein paar Tagen nun mit dem wunderschönen Braunton von Levenger "Cocoa" befüllt.

Bild

Er ist nun seit begin des Wintersemesters mein täglicher und treuer Studienbegleiter und wird diese Position wohl auch noch lange innehalten. Am Anfang machte er mir noch etwas Sorgen, schrieb er doch sehr kratzig. Aber nach einer Weile hat sich die Feder richtig eingeschrieben und nun gleitet er doch sehr schön übers Papier. Da sehen die mathematischen Beweise gleich viel schöner aus :)
Also ich würde den FFH jedem ans Herz legen, wenn es darum geht einen viel-schreib-Alltags Füller zu haben. Er ist sehr robust, für einen guten Preis schon zu haben und schreibt sehr angenehm. Außerdem ist die verfügbarkeit von Lamy Federn natürlich auch ein Plus!

Nächstes Jahr wird die Wahl dann wohl etwas schwieriger ausfallen :) Nichtsdestotrotz hat er sich den Titel dieses Jahr mehr als Verdient.

Mit freundlcihen Grüßen
Marco
Hallo Plenumfreunde,

Marco schrieb im Faden "mein Füllhalter des Jahres" über den Lamy Studio.

Ich habe seit ca. zwei Monaten Gelegenheit, ein solches Modell ebenfalls mit einer EF-Feder zu benutzen. Gelegentlich werde ich über die ersten Eindrücke berichten.

Aber: Ich möchte dem Studio auch gerecht werden, und ich weiß noch nicht so richtig, wie ich ihn einschätzen soll: sehr positiv oder eher negativ. Ich bin, wie noch nie, in der Einschätzung zögerlich, obwohl die Feder sehr gut schreibt.

Im Forum gab es bereits seit seinem Erscheinen sehr gute Kritiken, nicht nur unter Beachtung des moderaten Preises.

Vielleicht gibt es weitere aktuelle Einschätzungen, da der Studio doch in einer (heutzutage) günstigen Preisklasse antritt.

Also: ein guter Alltagsschreiber, DER erste richtige Erwachsenenhalter? Ein erwachsen gewordener oder doch nur aufgemotzter Safari in konservativem Gewand? Was ist der Studio nun?

Bin gespannt auf Eure Ansichten.

Viele Grüße
Euer Thomas

P. S.: Bitte erlaubt, daß ich dazu einen neuen Faden aufmache und nicht den Faden von 12/08 weiterführe, da dort auch andere Aspekte (z. B. von Pelikan) mitbehandelt wurden.
Saarländerin
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Saarländerin »

Thomas Baier hat geschrieben:Also: ein guter Alltagsschreiber, DER erste richtige Erwachsenenhalter? Ein erwachsen gewordener oder doch nur aufgemotzter Safari in konservativem Gewand? Was ist der Studio nun?
In meinen Augen respektive Fingern ist der Lamy Studio auf jeden Fall ein sehr guter Alltagsschreiber, einer von den wenigen FH, die ihren Besitzer nie im Stich lassen.
Dennoch sehe ich ihn, zumal mit der altgedienten Safari-Feder, tatsächlich als (ansprechend) aufgemotzten Safari, dem es gelungen ist, das Schulfüller-Image vergessen zu lassen.
Als ersten "richtigen Erwachsenenfüller" würde ich ihn allerdings nicht an erster Stelle empfehlen, denn er erscheint mir ehrlich gesagt ein wenig bieder, zu "gediegen", um echte Begeisterung, Faszination, für das Schreiben mit dem FH, wecken zu können. Viele hier mögen dies (mit Recht) anders sehen?
Bleibt die Frage, ob der (junge) Erwachsene mit seinem ersten "richtigen" FH beeindrucken will (durchaus auch sich selbst) oder ob eher Understatement bei gleichzeitig hervorragender Material- und Schreibqualität angesagt ist. Beides wird (so sehe ich es) vom Lamy Studio eher nicht verwirklicht? Sehr zuverlässig, perfekt "in die Hand" entwickelt und konstruiert - aber ein wenig langweilig?
Am Thema sehr interessierte Grüße von der Saarländerin Roswitha
Marco D.
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Marco D. »

Schade dass hier - noch - keine so große resonanz kommt. Dieser Faden interessiert mich natürlich auch sehr (schön wenn man sieht wenn eigene Kommentare zur Kentniss genommen werden). Wie auch immer ... Ich denke dass er eben ersteres ist. Ein zuverläßiger guter Alltagsschreiber welcher nicht "Schule" auf der Stirn oder eher auf dem Schaft zu stehen hat. Und doch wirkt er vermutlich auf "Außenstehende" wertig (Achtung: nur meine Vermutung), da die ganze Farbreihe eher kühl gehalten ist ist es mir doch schon häufig passiert dass bekannte zu vielen Pelikan FFH (oder ähnlichem) sagen "Der sieht irgendwie Billig aus" einfach weil sie "so nach Plastik" aussehen. Wobei diese Implikation meist durch die einfachen und bunten Farben kommt.

Also vieleicht doch der aufgemotzte Safari, man erkennt ja schon schnell an der Farbpalette dass der Studio in eine ganz andere Richtung geht. Ich selbst besitze keinen Safari (habe ihn auch nie in der Schule gehabt!) aber die Federn werden sowieso die selben sein. Allerdings soll an dem Safari in sachen zuverläßigkeit nicht viel auszusetzen sein. Also wenn ich mir das so ansehe geht es auch irgendwie in die Richtung aufgemotzter Safari. Hier geht es nicht um bunte Farben sondern eher um kühlere (vieleicht erwachsenere? Das bleibt dem Auge des Betrachters überlassen) zurückhaltene und ein auf den ersten Blick wertigeres Äußeres. Die Zuverläßigkeit hat er dann vom Safari geerbt.

Nun da ich meinen Post fertig gestellt habe muss ich feststellen, dass die Sache mit dem "ersten Erwachsenen FFH" sicherlich auch seine Berechtigung hat. Vieleicht schreibe ich dazu später noch etwas wenn die Diskusion in Gang kommt, sonst wird mir das hier zu viel auf einmal.

Nun verstehe ich deine unentschloßenheit :?

mit besten Grüßen
Marco & sein Lamy Studio 8)
Rhapsody
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Rhapsody »

Liebe Füllergemeinde,

ich kann zwar nicht als "Füllereinsteigerin" sprechen, aber immerhin als "junge Erwachsene".
Ich hatte mich gar nicht für den Lamy Studio interessiert, aber beim Probeschreiben eines Lamy 2000 wurde mir dann zum Vergleich ein Studio mit Goldfeder in die Hand gedrückt.
Und ich war absolut begeistert. Ich finde ihn schön und mich erinnert er auch nicht an den Safari, den ich auch in mehrfacher Ausfertigung besitze und sehr gerne habe, der mir aber optisch nicht so zusagt.
Ich habe zugegebenermaßen bisher nur den schwarzen Studio in der Hand gehabt, aber ich finde, er fühlt sich sehr angenehm und hochwertig an und sieht auch keinesfalls nach einem billigen Füller aus.
Vor allem mit Goldfeder (auf die ich schon Wert legen würde, wenn ich mir denn irgendwann mal einen Studio kaufen sollte) ist der Studio ein vollwertiger Füller, den ich persönlich auch erfahreneren Füllerschreibern ans Herz legen würde.

Viele Grüße,
Katrin
Thomas Baier
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Thomas Baier »

Nun möchte ich mich an einer halbwegs gerechten Beurteilung (kein Erfahrungsbericht) versuchen:
Es steht mir ein strichmattierter Edelstahl-FH mit einer EF-Edelstahlfeder zur Verfügung. Griffstück Schwarz und matt.

Das sind für mich die "Deal-Breaker" (dafür habe ich noch keinen guten deutschen Ausdruck gefunden und finde den amerikanischen rund und knackig):

1. Die mattierte Edelstahloberfläche ist recht rau, das Griffstück bildet das Gegenstück. Das Anfassgefühl ist für mich recht unangenehm. Andere Oberflächen mögen da anders sein.

2. Das Griffstück gefällt sehr oder wird abgelehnt aufgrund seiner matschigen Oberfläche. Die Modelle mit Metall-Griffstück kenne ich nicht, mag aber die Anfassqualität und oft auch die Schwere bzw. die Schwerpunktverschiebung durch das Metall überhaupt nicht.

3. Die fest am Vorderteil sitzende Kappe wackelt am Kappenende am Übergang zum Schaft. Das wird entweder gar nicht bemerkt oder irritiert, weil der geschlossene Halter in der Hand keine komplette Einheit bildet. Mich stört das sehr.

4. Der geöffnete Halter zeigt dann die inzwischen in vielen Modellen eingesetzte, durchaus leistungsfähige, auch preiswerte Feder. Sie passt auch zum Halter. Ich finde die Feder im X-ten Modell langweilig.

5. Der Halter fasst sich für meine Begriffe recht klobig an. Ich habe das Gefühl, immer recht raumgreifend schreiben zu müssen. Er liegt nicht in der Hand, er muß geführt werden, dann immer wieder der "Raureif" der Oberfläche. Die Haptik stimmt für mich nicht.

Sofern man sich durch diese Punkte nicht hat abschrecken lassen oder zu einer ganz anderen Einschätzung gekommen ist, kann man sich unbeschwert den Pluspunkten zuwenden:

1. Gute Materialqualität: gute Metall- und Kunststoffkonstruktion. Trotz Plastikgewinde zwischen Griffstück und Corpus hat man ein gutes Langzeitgefühl.

2. Gute Funktion: Die Kappe, sofern das geringe Wackeln nicht stört, sitzt ansonsten fest in der Kappenspitze. Das Aufstecken erzeugt leider einen deutlichen hellen Click. Das ist aber üblich. Der Clip ist das einzig Besondere am Halter, gegenüber anderen Designkunststücken ist der gedrehte Clip funktionell in Ordnung, aber gestalterisch recht müde.

3. Seriöser Auftritt: So könnte man das nennen, also kein Safari-Gefühl – bis auf die Feder. Durch die von früher her bekannte Strichmattierung (empfand ich bei alten Modellen nicht so unangenehm rau) eher ein Retro-Design. Das dürfte Lamy sicherlich nicht gerne hören. Die einfachen Halterenden, der Lamy-Aufdruck passen zum Gesamtdesign und zu Lamy.

4. Die Feder und der Tintenfluss: Man kann wählen zwischen Edelstahl und Gold mit Rhodinierung und purem Gold im Federschlitz. Dazu Strichbreiten EF, F, M und B (Goldfeder auch OM und OB). Ich kenne jetzt nur eine EF-Edelstahl-Feder und muß mich daher zurückhalten bzgl. einer Gesamteinschätzung der Federn. Meine EF ist recht breit, gerade noch F, rund geschliffen ohne wesentliche Strichvariation. Das Schriftbild ist satt und ohne Aussetzer, aber auch ein bisschen langweilig. Feine Federn vertragen etwas Biss. Kein Flex. Weiterer Vorteil der Feder: Andere Modelle wie Kalligraphie-Federn lassen sich (selbst) montieren.

5. Preiswürdigkeit: Für einen solchen Halter gemäß Preisliste über 80 DM ausgeben? Leider sind Füllhalter teuer geworden. Qualititiv gute und funktionell einwandfreie Füller unter 30 Euro gibt es kaum jenseits der Safari-Modelle. Die neuen preisgünstigen Parker-Füller kann ich nicht beurteilen (Parker I. M.). Den Studio bekommt ab etwa 33,50 Euro im Internet, die Goldfeder-Modelle ab ca. 92 Euro. Damit liegt man gerade richtig oder genau daneben. Vielleicht möchte man doch etwas Feineres und bezahlt dann mehr (oder lässt es sich schenken) oder spart darauf. Oder man möchte eh nicht so viel ausgeben.

Zusammenfassung: Neben der Preisgestaltung dürfte beim Studio die Haptik entscheidend sein. Hier gibt es für mich nur große Freude oder Ablehnung. Denn der Studio wird fürs Schreiben gekauft und ist somit ein Vernunftskauf. Und da muß die Handhabung genau stimmen. Und da überzeugt der Studio oder eben nicht. Als Aufsteigerfüller ist er recht teuer, andererseits in der Reihe der ernst zu nehmenden Füller noch vergleichsweise preisgünstig. Ein interessantes Angebot ist er für diejenigen, die die Lamy-Feder mögen und beruhigt den Halter täglich einsetzen, ohne im Servicefall Bedenken haben zu müssen. Möglicherweise führen die verschiedenen Ausführungen zu durchaus unterschiedlichen Einschätzungen bzgl. der Haptik.

Viele Grüße
Thomas
TomH
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von TomH »

Hallo,

ich habe seit einiger Zeit einen Studio Palladium, den ich "blind" gekauft habe, was ich allerdings nicht bereue.

Er liegt sehr gut in der Hand, es lässt sich unverkrampft schreiben, jedoch hatte ich auch mit dem leidigen Thema Tintenfluß zu kämpfen, was die Firma LAMY allerdings ohne grosse Komplikationen in den Griff bekommen und beseitigt hat.

Außerdem hatte er am Griffstück vorne einige Blasen "geworfen", die ich auch gleich bemängelt habe, auch das wurde zu meiner Zufriedenheit gelöst.

Wie ich schon sagte, ich finde ihn wirklich sehr gelungen und nehme ihn gerne zur Hand.

Wünsche ein schönes Wochenende.
Petrus
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Petrus »

Hallo, zusammen,

auch ich schreibe seit einiger Zeit mit dem Lamy Studio (der preiswerten Variante mit dem schwarzen Gummi-Griffstück). Mir gefällt sein schlichtes Aussehen sehr. "Gediegen" würde ich eher falsche Goldappliakationen oder Schnörkel an manchen anderen preiswerten Füllern nennen. Auch habe ich Probleme damit, wenn jemand einen Füller kaufen wollte, um andere damit zu beeindrucken. Was soll das denn??? Insofern ist der Lamy Studio in meinen Augen ein guter und sehr schöner Füller, elegant, funktional, von guter Qualität, aber nicht zu teuer (wenn man ihn als Erwachsenen-Füller und nicht als Schulfüller betrachtet, denn Schüler werden in der Regel preiswertere Füller benutzen). Aber zum Thema Schulfüller fällt mir noch ein, dass ich nicht verstehe, warum dieses "Etikett" so furchtbar sein soll. War die Schulzeit für viele wirklich solch ein Horror? Für mich war es die Zeit, in der ich täglich unter allen möglichen Umständen (Papierqualität, kalte oder verschwitzte Hände, Nervosität in Klassenarbeiten usw. usw.) damit schreiben musste. In der Zeit war ein Füller wirklich sehr wichtig, und er musste einwandfrei funktionieren. Ich hatte mehrfach das Glück, solche gut funktionierenden Füller über Jahre hinweg zu haben. Wenn mich heute ein Füller daran erinnert, so sehe ich darin keinen Nachteil.

Noch zum Lamy Studio. Er liegt sehr gut in der Hand, fühlt sich angenehm an. Aber er ist nicht ganz leicht. Ich bemerke, dass meine Handschrift nicht unbedingt sehr entspannt dabei ist. Manchmal fühlt er sich vorne recht dick an. Der Pelikan 600 z.B. oder ein Parker Duofold sind mindestens genauso dick, aber doch am Griffstück etwas anders geformt. Der Pelikan ist zudem deutlich leichter. Mir ist das lieber. Aber ich habe auch noch keine wirklichen Langzeiterfahrungen mit schwereren Metallfüllern. Vielleicht gewöhnt man sich daran. Schulfüller sind in der Regel sehr leicht. Pelikane fast immer auch, ebenso wie fast alle anderen Kunststofffüller oder auch die älteren aus Zelluloid, und früher waren Füller in der Regel eher kleiner als heute.
Ich schreibe vielleicht heute nicht mehr genug, um das wirklich vergleichen zu können. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass es einen triftigen Grund hatte, dass Füller früher oft leicht gebaut wurden. Vielleicht ist es am Ende doch besser. Aber eine Diskussion darüber gehörte sicherlich in einen neuen Thread.
Beim Lamy Studio bin ich in dieser Hinsicht noch unschlüssig.

Viele Grüße

Peter
Thomas Baier
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Thomas Baier »

Ja, Peter, leichte, auch große Halter können in der Haptik ganz wunderbar sein. (Ich wollte einen neuen Faden für meine Antwort nicht aufmachen.)

Wer z. B. auch einmal den stattlichen OMAS Paragon in der Hand hatte, weiß, was gemeint ist. Vielleicht ist das Leichte zunächst irritierend und wirkt billig, aber auf Dauer ist gute Haptik für einen "Dauerschreiber" unverzichtbar. Natürlich liegen die diesbezüglichen Einschätzungen bei jedem etwas anders. Der Paragon hat aber wieder andere Probleme. Deshalb habe ich auch keinen.

Der Studio ist für mich nicht so schwer, aber recht klobig. Die rauhe Strichmattierung, recht kratzempfindlich, und das matschige Griffstück - daran werde ich mich wohl nie gewöhnen. Schreibeigenschaften aber, unter Beachtung des recht langweiligen Schreibkornes bei EF, tadellos. Bei anderen Oberflächen stört mich das Metallgriffstück.

Schön, daß weitere Anmerkungen kommen. Ich habe mich fast schon gewundert, daß über einer der beachtenswertesten Gebrauchsfüller einer der dominierenden Marken im Markt so wenig Resonanz kommt.

Meine Erfahrung zur Haptik: Wenn sie nicht stimmt, gewöhnt man sich nie richtig an einen Halter.

Viele Grüße
Thomas
TomH
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von TomH »

Guten Morgen,

nachdem ich mit meinem "Studio Palladium" ein wenig Pech hatte und ich ihn zwei mal zu LAMY geschickt hatte (Hut ab vor der phänomenalen Kundenbetreuung), habe ich jetzt keinen "Palladium" mehr..., Grund war, dass die Oberfläche etwas empfindlich auf Handschweiß reagierte :oops: ...

Herr Günther empfahl auf eine andere Oberfläche umzusteigen und so habe ich dann einen "blauen" gewählt, der Differenzbetrag auf den "Palladium" wurde mit einem Dreh.-KS vergütet.
Außerdem bot mir Herr Günther an, die "Goldfeder" umzubauen, somit besitze ich jetzt ein Unikat, nämlich einen "Studio in blau" mit Goldfeder..., auch cool...

Wünsche einen angenehmen Freitag und einen guten Start ins Wochenende.
Thomas Baier
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Plenumfreunde,

kurzer Nachtrag zum Studio: Mit der Zeit hat sich die rauhe Oberfläche geglättet und ist jetzt nicht mehr unangenehm. Auch die Kratzempfindlichkeit der strichmattierten Edelstahl-Oberfläche wirkt sich nicht mehr aus, weil die vielen Kratzer jetzt ein gleichförmiges Bild abgeben.

Konstanter Tintenfluß ohne Aussetzer, sanfte, aber ausdrucklose EF-Feder (recht breit), das ist geblieben. Insgesamt nach modernen Maßstäben eine gute Feder, auch im Vergleich zu heutigen Standardfedern in Gold.

Im Verlauf bin ich also mit dem Studio heute mehr zufrieden als am Anfang, so daß diese Ausführung bei mir einen guten Eindruck im täglichen Einsatz macht. Auch der große Corpus erlaubt ein entspanntes Schreiben.

Wen das laute Zuklicken der Kappe und ihr leichtes Wackeln in der Querachse nicht stört und mit dem Kautschuk-Griffstück zurecht kommt, bekommt mit dem Lamy Studio 065 einen guten und für heutige Verhältnisse noch recht preiswerten Füllhalter ohne relevante Kompromisse, zumal an den entscheidenden Stellen nicht gespart wurde. Die vorliegende EF-Feder entspricht einer üblichen F anderer Hersteller, eine richtig feine Feder ist das nicht.

Es trifft ja nicht auf alle Schreibgeräte zu: Der Studio macht mit der Zeit auf mich einen besseren Eindruck als am Anfang. Besser so als ungekehrt!

Viele Grüße
Thomas B.
U_T
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von U_T »

Hallo Thomas,

ich besitze ebenfalls den Lamy Studio strichmattiert mit M-Feder. Ein insgesamt sehr stimmiger, schnörkelloser und vom Design her zeitlos gestalteter Füllhalter. Die Verarbeitungsqualität finde ich hervorragend, tadellos die leichtlaufende Verschraubung von Ober- und Unterteil. Leider ist das Gewinde aus Kunststoff, dies jedoch stört mich nicht. Die Steckkappe schliesst mit einem satten Klick, gefällt mir. Was mir nicht gefällt: Der Clip könnte besser gespannt sein. Die Gefahr, den Füllhalter zu verlieren, ist in meinen Augen relativ groß.

Zum Schreibverhalten: Der Tintenfluß könnte etwas besser sein, insgesamt aber zaubert der Studio mit der Stahlfeder ein sehr schönes Schriftbild aufs Papier. Die Feder gleitet weich über das Papier, ich bin zwar nicht begeistert, aber sehr zufrieden.

Thomas, auf deine Bemerkung das "die Kappe in der Querachse wackelt" möchte ich folgendes bemerken: Ich halte dies nicht für einen Nachteil sondern konstruktiv so gewollt:
Die Kappe passt sich beim Ablegen des Halters der Ablagefläche an. Der Grund ist wahrscheinlich der exakte Übergang von der Kappe auf den Behälter. Während z.B. beim Parker Sonnet, dem Pelikan M400 oder dem Parker 51 die Kappe breiter gearbeitet ist und dadurch evtl. Verarbeitungsmängel überhaupt nicht auffallen würden, muß beim Studio die Verarbeitung perfekt sein. Als (negatives) Gegenbeispiel möchte ich den Parker Rialto anführen, den ich vor ca. 14 Jahren erstanden habe: Die Verschraubung von Behälter und Griffteil war so erschreckend schlecht verarbeitet, das der Füllhalter mit aufgesteckter Kappe nicht mehr rollte, so schief saß die Kappe auf dem Griffstück. Ich habe jedoch nach Reklamation ein einwandfreies Exemplar erhalten.

Ich bin also insgesamt sehr zufrieden mit dem Studio. Da ich ihn in einem (Lamy)-Lederetui mit mir führe, dürfte die Gefahr eines Verlustes relativ gering sein, es sei denn, er wird mir vor Begeisterung aus der Hand gerissen :wink:

Udo
Pelikan M 481 (1984) - Pelikan M 150 (1990) - Pelikan M 250 (1992) - Pelikan M 400 SOUVERÄN (1995)
Pelikan K 100 / K 200 / D 200 / K 355 / K 481
Thomas Baier
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Udo,

vielen Dank für Deine Nachricht. Ich dachte schon, daß niemand auch nur einen Kommentar dazu machen möchte. Ist halt kein Montblanc, über den sich leichter die Seiten füllen :evil: .

Der Clip, da stimme ich Dir zu, könnte wirklich fester sitzen. Selbst wenn nicht vermeidbar, so ist das Wackeln der Kappe halt nicht jedermanns Sache. Man kann in der Kappe mit Tesa "nacharbeiten", fällt mir da ein. Habe ich bei meinem Parker 75 Sterling-Silber Cisele so gemacht, das hat gut funktioniert.

Der Tintenfluß meines EF-Studio ist sehr gut und gleichmäßig, besser als bei meinem Accent (habe aber das gesamte Feder-Aggregat von Lamy tauschen lassen und somit ist die Kombi noch ganz neu und kann noch nicht abschließend beurteilt werden). Vielleicht kontaktierst Du den Lamy-Service.

Nochmals vielen Dank für die Anmerkung. Der Studio hat es auch verdient, daß man über ihm spricht. Auch wenn mir der Accent besser ("organischer") in der Hand liegt und dessen Schraubkappe mir viel besser zusagt, hat der Studio viel Charakter, hätte ich zunächst nicht gedacht. Ich hatte ihn ja anfangs recht kritisch gesehen, mich aber im Alltag von seinen überwiegend guten Eigenschaften überzeugen lassen.

Viele Grüße
Thomas
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von MichaT2a »

Hallo,

ich habe mir inzwischen auch einen Lamy Studio zugelegt - Edelstahl gebürstet, da dieser ein gummiertes Griffstück hat. Da das Griffstück sich vorne verjüngt, stelle ich mir ein verchromtes Griffstück ziemlich rutschig vor. Eigentlich kann ich mich mit dem Lamy-Design nicht so recht anfreunden, der Grund für die Anschaffung war eher, daß ich einen Alltagsfüller mit flach geschliffener BB Feder wollte. Jetzt habe ich die 1,1er Feder vom Joy verbaut.

Der Füller wirkt für mich mit seinem gebürsteten Edelstahl optisch wie ein Relikt aus den 70ern, ebenso die Form vom Clip. Was diesen angeht, leidet leider die Funktionälität unter dem Design, mir hätte hier ein schlichter Clip besser gefallen. Ärgerlich ist, daß der Clip durch seine Form bedingt gleich bei der ersten Benutzung einen Querkratzer in die Kappe macht und den Blick auch noch wunderschön drauf freigibt.

Ansonsten bin ich mit Handhabung und Tintenfluß zufrieden, mal sehen, wie er sich im Alltag schlägt...

Gruß,

Micha
Zuletzt geändert von MichaT2a am 21.11.2012 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von toni »

Dann wünsche ich einfach mal viel Spaß mit dem Alltags-Studio.
Ich verwende auch einen gebürsteten Studio als Alltagsfüller, habe allerdings zur Zeit das verchromte Griffstück in Benutzung. Gerade heute morgen habe ich ihn mal wieder herausgeholt und mit Aurora blau befüllt - eine herrliche Kombination :)
Viele Grüße
Toni
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Holunderbeere »

Hallo allseits,

Ich habe mir mal einen zugelegt (M-Feder) und ich muss sagen, wie die meisten Lamy-Füller trifft er nicht wirklich einen Nerv bei mir. Geschrieben hat er allerdings schön, das war's nicht.

Falls jemand noch einen gut erhaltenen schwarz-silber Studio haben möchte, ich will ihn loswerden... *hust*

Grüße,
Barbara
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