Wrighter hat geschrieben: ↑24.12.2020 17:44
dass die wundervolle und überaus wortreiche, deutsche Sprache, durch das oberflächliche und kalte englisch ersetzt werden soll.
Zwar schätze auch ich das Denglische nicht und bemühe mich um gutes Deutsch, zugleich schätze ich die englische Sprache sehr. Sie ist nicht oberflächlich, das kann eine Sprache gar nicht sein. Es kommt ja darauf an, wie man sie benutzt. Man kann sich in jeder Sprache differenziert ausdrücken, sofern man sie beherrscht. Und wenn's um Wortreichtum geht: der englische Wortschatz ist ungefähr doppelt so groß wie der deutsche (weil nicht nur aus den germanischen Wurzeln, sondern auch aus den romanischen Sprachen gespeist).
Das Problem ist nicht die englische Sprache, sondern das schlechte Englisch der vielen Nichtmuttersprachler, die tatsächlich nur ihre Oberfläche kennen, und die Anglisierung des Deutschen. Damit meine ich, daß deutsche Wörter so verwendet werden wie englische ("teilen" z. B. wird jetzt sehr oft so benutzt wie "to share" im Englischen, es wird nicht etwas mit jemandem geteilt, sondern es wird einfach nur geteilt; Austellungen werden nicht mehr eröffnet, sondern sie öffnen) und man auf deutsch so spricht, als würde man Englisch direkt übersetzen; "man" ist dafür ein gutes Beispiel, denn das scheint gerade zu verschwinden und durch "du" ersetzt zu werden, auch jenseits unbeholfener Übersetzungen aus dem Englischen. Das stört mich viel mehr als einzelne englische Wörter.
Daß dir Englisch kalt erscheint, liegt daran, daß es nicht deine Muttersprache ist. Du kennst Englisch nur von außen, nicht von innen. Und, mit Verlaub, statt dich über Englisch aufzuregen, könntest du dich mit der deutschen Rechtschreibung befassen; in der oben zitierten Stelle allein finde ich drei Fehler. Aber darauf hatte Sina schon hingewiesen.