ich nehme immer vier Blätter, die ich ineinander stecke, dann loche und mit den anderen 4er Päckchen zum Buchblock vernähe - mit nur einem Blatt ist das Papier nicht stark genug und würde zu leicht reißen, da habe ich mich in der Anleitung eventuell ein wenig missverständlich ausgedrückt (ich werde versuchen, sie deutlicher zu machen).

Je nachdem, was es für Papier ist, sollte man zwischen drei und fünf Blätter gefaltet ineinander stecken, dann ist es schön stabil.
Ja, man kann die Buchblocks fertig nähen und dann im Copyshop gerade schneiden lassen - aber dann sehen meine Bücher aus, als wären sie industriell gefertigt und lassen einiges von ihrem "echte Handarbeit"-Charme und wenn man gleichmäßig gefaltet und genäht hat, dann entsteht eine Art 3D-Rippenmuster am Rand, was ich sehr hübsch finde.

Mir macht der Entstehungsprozess von banalem Druckerpapier zu einem ganz persönlichen Gegenstand, der einen vielleicht Jahre begleiten kann, unglaublich viel Freude. Das Paper handzuhaben, es ganz exakt zu bearbeiten, dass wirklich immer Kante auf Kante liegt, der Faden immer gleich fest gezogen ist, es angenehm ist, über die Ränder zu streichen, das hat schon was von Zen...
Das Machen ist eigentlich das Schöne, dass sie dann hinterher im Schrank stehen ist nur ein sehr beruhigender Nebeneffekt und so schnell kann ich sie gar nicht vollschreiben, obwohl ich das auch gerne mache.
Vielleicht auch eine Art von: "Der Weg ist das Ziel."
Ich bewundere Menschen, die richtig schneidern können - an der Genauigkeit liegt es wohl nicht bei mir, aber Stoff ist mir suspekt (jedenfalls, solange er nicht fest auf Graupappe klebt) und wehrt sich gerne. Bei Metall und Holz geht es mir bis jetzt ähnlich, ausser beim Zurechtschleifen von Füllerfedern, aber das hat ja auch mehr mit Schreiben als mit Metallarbeiten zu tun.

Liebe Grüße,
sunsparkle