unsere Lieblingsinseln sind die Kanalinseln (hier besonders Jersey) wo wir seit 1987 oft und gerne unseren Urlaub verbracht haben.
Nach Beginn meiner/unserer Schreibgerätesammelei las ich dann auch in diversen unserer „Fachbücher“, dass Thomas De La Rue 1793 auf der Kanalinsel Guernsey geboren wurde, 20 Jahre später die nach ihm benannte Firma Th. De La Rue gründete und dann später nach London überzusiedelte, um dort mit seiner Familie den Grundstein des späteren „De La Rue“ Imperiums zu legen. Druck von Briefmarken, Banknoten, Spielkarten, deren Monopol bald die Firma innehatte. Später kamen dann die Schreibgeräte hinzu.
Was lag also näher für mich – so meine Überlegung – mir nun NUR EIN historisches Schreibgerät der Firma Th. De La Rue zuzulegen. Natürlich sollte es einer der ersten Selbstfüller von 1908 bis 1910 - nämlich den Plungerfiller (Pumpfüller) Onoto Patent Self Filling Pen - sein. Und natürlich funktionsfähig. Was alles kein Problem war. Und diesen habe ich heute immer noch am Schreibtisch „in Betrieb“.
So um 1910 herum wurden dann alle De La Rue Onotoschreibgeräte mit dem Zusatz ONOTO THE PEN (PENCIL beim Bleistift) versehen.
Wie ich schon geschrieben habe, sollte es NUR EIN Onoto bzw. De La Rue Schreibgerät sein. Aaaaaber ihr kennt ja das verdammte Virus. Dann sah ich noch einen schönen braun marmorierten Hebelfüller, ein schönes rot marmoriertes Set mit Füller und Bleistift, ein schönes…..
Mittlerweile sind es insgesamt 33 De La Rue Schreibgeräte verschiedener Modellreihen (Zeitraum 1908/10 bis 1958) die den Weg in unserer Sammlung - davon ca. 75% funktionsfähig – gefunden haben.
33 Exponate sind im Vergleich zu einem meiner engl. Kumpel überhaupt nix, denn der hat weit über 600 versch. De La Rue Schreibgeräte in seiner Sammlung. Aber dies nur so am Rande.
Ein De La Rue Onoto Modell habe ich bisher nicht bekommen können - den Mitte der 30er Jahre produzierten Onoto Magna. Fix und fertig schreibbereit restauriert sind diese nicht unter £ 500,-- zu bekommen. Und das sind mir zuviel umgerechnete Euro.
Bei und während meiner Internetstöberei stieß ich dann auf die neue Onoto-Firma http://www.onoto.com/home.asp, die den Namen Onoto aufgekauft hatte. Aber was musste ich da lesen? „Onoto luxury fountain pens“. Ohgottogott – Preise von £1.000,-- bis über £10.000,-- Da würde ja mein Taschengeld für die nächsten 78 Jahre draufgehen.

Aber dann, vor einigen Monaten – da sah ich einen Liebling für mich – nämlich den Magna 261 http://www.onoto.com/magna261.asp für ca. £ 300,-- Auch noch viel an Taschengeld für mich. Und die Lottofee war mir immer noch nicht hold…
Aber da das mit dem historischen Magna nicht funktioniert hat und wohl auch nicht funktionieren wird, kam die Überlegung, mir nun doch einen „modernen“ Magna zuzulegen.
Zuerst habe ich bei meiner engl. Kumpelin und meinen engl. Kumpeln nachgefragt, ob sie mir hierüber etwas erzählen können. Leider Fehlanzeige, da alle nur an historischen Onoto Magna interessiert sind. Aber einige kannten welche, die welche kannten, die die modernen Onotos besitzen und diese wären alle zufrieden damit.
Also habe ich mich in der letzten Juliwoche mit Monika als Übersetzerin - und zur Sicherheit mit dem Internet LEO – vorm Compi gesetzt und mir den Magna 261 über die Onotowebseite bestellt und auch meine Sonderwünsche, wie 18 Karatfeder (gegen Aufpreis) angeklickt. Funktionierte alles tadellos.
Umgehend bekam ich dann eine Bestätigung, in der u. a. stand, dass es - je nach Arbeitsaufwand - bis 28 Tage dauern würde, bis mein Schreibgerät zum Versand kommt
Auch wenn fast alle Teile des Füllers schon vorproduziert waren, kann ich doch jetzt behaupten, dass dieser Füller nur für mich gemacht wurde.

Und jetzt, nach etwas über drei Wochen habe ich ihn gut verpackt erhalten und er sieht noch schöner aus, als auf den im Internet zu findenden Fotos. Oder wie hier auf meinen Fotos.
Beim Füller befanden sich noch zusätzlich: ein „Certificate of Authenticity“ auf der die spezielle Nummer meines Füllers vermerkt ist, die „Onoto Lifetime Guarantee“ die „Registration Card“ die an Onoto retourniert werden soll, ein kleines Booklet „Onoto History, Pflegehinweise und ein Putztuch. Alles eingelegt, zusammen mit dem Füller in einer wunderschönen, blauen Box.
Natürlich kann ich jetzt noch keinen Erfahrungs- oder Testbericht hierüber schreiben, das wird wohl noch ein paar Wochen dauern. Aber das kommt dann, versprochen.
Ich glaube, ich habe jetzt endlich die „M-Feder“ gefunden, die ich eigentlich immer haben wollte und insgeheim gesucht habe/hatte.
Mein Magna 261 kann sich wirklich einreihen, mit seinen Ahnen, die hier zu finden sind. http://www.onoto.com/WESMagazine87OnotoMagna.pdf
Alles weitere dann später.
Doch warum habe ich jetzt diesen ganzen Roman geschrieben?

Ich denke, da ich ja nicht wusste, was auf mich zukommt…ich keinen meiner Freunde oder Bekannte fragen konnte…kaum jemand etwas über in GB hergestellte Füller hier einstellt bzw. darüber berichtet…und ich doch schon ganz schön aufgeregt war, ob alles klappt - jetzt aber sehr erleichtert bin, dass alles so wunderbar funktioniert hat,
Uuuuuuuuund, der Füller eine wahre Wucht ist - und ich freue mich einfach nur RIESIG.
Deshalb habt ein wenig Nachsicht mit mir.
Und meine derzeitigen beiden Lieblinge,
Delta - Hong Kong, The Return to China 1997 Hebelfüller
und
Delta DolceVita ORO- Kolbenfüller
müssen jetzt erstmal in den Hintergrund treten.

Viele Grüße
Günter