Es handelt sich um einen Kanwrite Füller, Modell „Heritage,“ den ich aus Indien habe kommen lassen (den CO2-Fußabdruck versuche ich geflissentlich auszublenden).
Die Feder ist eine zweifarbige Full Flex Feder in Stärke F. Andere Federn hätte es auch gegeben, ich wollte aber gerade eine Flexfeder, weil mich das Schreiben damit interessiert.
Der Füllmechanismus ist ein eingebauter Kolben (piston filler). Um die Füllschraube (?) zu duddeln, muss die Endkappe erst einmal abgeschraubt werden. Versehentliche Betätigung ist daher eher ausgeschlossen. Auch die Kappe wird geschraubt, dazu braucht es mehr Handgriffe, als ich vielleicht erwartet hätte. Der Clip ließe sich abmontieren; ich lasse ihn dran, damit das Teil mir nicht vom Tisch rollt.
Das ganze Teil besteht aus Plastik und ist dementsprechend leicht, laut Verkäufer 28 Gramm.
Länge mit Kappe: 154mm, Länge ohne: 138mm
Erworben habe ich den Füller über Etsy für rund 40 Euro. Die Lieferung (kostenfrei) war mit etwa zwei Wochen bemerkenswert schnell und unproblematisch, mit durchgehender Sendungsverfolgung, was nach meiner Erfahrung alles nicht selbstverständlich ist. Mit dem Zoll gab es keine Probleme. Geliefert wurde der Füller in einer Blechdose (für mich überflüssig, aber nett), und mit einem Brillenputztuch (warum auch immer).
Optisch und haptisch bin ich zufrieden. Der Füller ist offensichtlich nicht der hochwertigste, was aber auch nicht zu erwarten war. Das Material ist mehr oder minder transparent, so dass der Füllstand von außen erkennbar ist, die Tintenfarbe ist von außen nicht zu sehen. Etwas schwerer könnte er in der Hand liegen, aber das ist sicher Geschmackssache. Auch im Büro würde ich mich mit dem Ding nicht blamieren.
So, und wie schreibt er? Die Feder läuft für die Breite ziemlich glatt über das Papier (sowohl in meinen Leuchttürmen als auch auf Kopierpapier), nichts kratzt unangenehm. Der Flex ist weniger ausgeprägt, als ich mir das vielleicht erhofft hätte; es handelt sich aber natürlich auch nicht um einen Pinsel. Das volle Ausnutzen der Flex wird Übung erfordern, denke ich. Da die Feder mit F ziemlich schmal ist, kommt auch nur mäßig viel Tinte aufs Papier, viel weniger als bei dem Tintenroller, den ich (noch) nutze. Für mich schreibt er insgesamt angenehm, auch wenn ich glaube, dass ich inzwischen nicht mehr auf schmalere Federn stehe (im Gegensatz zu meiner Schulzeit, da konnte es nicht schmal genug sein). Dafür kann nun der Füller natürlich nichts.
Ich bin gespannt, wie sich das Gerät im Langzeit-Test macht. Bisher bin ich zufrieden. Was will man mehr.
Auch für die Tinte kann der Füller übrigens nichts, aber die Diamine Burnt Sienna finde ich etwas flach, gerade im Vergleich mit der Pelikan Brilliant-Braun. Naja, ich habe gehört, man kann ganz verschiedene Tinten online kaufen. Vielleicht sollte ich das mal recherchieren.
