Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich bin ein Kind der frühen Neunziger und bei mir war es genau so, wie du beschreibst. Ab der weiterführenden Schule waren Füller selten zu sehen, ich erinnere mich daran, dass Kugelschreiber einfach "cooler" war als ein Lamy ABC.
Im Studium (ich habe erst spät studiert, da ich vorher noch eine Berufsausbildung machte), waren die Füller zwar etwas öfter als während meiner Ausbildung zu sehen, aber irgendwie immer noch exotisch anmutend.
Schreibschrift schreiben die wenigsten noch. Ich schreibe zwar auch eine Mischung die überwiegend aus Druckschrift besteht, aber parallel dazu befasse ich mich immer wieder mit den amerikanischen Schreibschriften (business penmanship, eine "vereinfachte" Form von Spencerian), wo es vor allem darum geht, ausschließlich aus dem Unterarm zu schreiben. Da gibt es viele alte Lehrbücher, und in jedem geht es erstmal seitenweise um die richtige Körperhaltung, um die korrekte Position zwischen Schreibendem - Tisch - Papier, und vor allem um den korrekten Handgriff und die richtige Haltung des Federhalters.
Mit dieser Form des Schreibens habe ich mich sehr, sehr lange beschäftigt, und ich finde solche alten Dinge faszinierend entschleunigend und beruhigend.
Aber was will man machen...eine gute Handschrift ist heute seltenst noch etwas wert. Die Kinder sitzen ja, soweit ich weiß, jetzt schon mit Tablets in der Schule.
In Besprechungen auf der Arbeit sitzen Gott sei Dank noch einige Leute da, die Stift und Papier benutzen. Auch einige, wenngleich wenige, Füllerschreiber. Aber auch hier sind viele Leute mit iPads unterwegs. Mit Stift und Papier kann ich persönlich jedoch einfach besser arbeiten. Auch wenn man mit extravaganteren Modellen wie einem Visconti wirklich des öfteren mal schräg angeschaut wird.
Stifte funktionieren noch ohne Akku, und das gefällt mir so sehr daran. Das Papier, meine Gedanken und ich, ohne irgendwelche elektronischen Einflüsse...und das sage ich als Elektroingenieur.
Im Studium (ich habe erst spät studiert, da ich vorher noch eine Berufsausbildung machte), waren die Füller zwar etwas öfter als während meiner Ausbildung zu sehen, aber irgendwie immer noch exotisch anmutend.
Schreibschrift schreiben die wenigsten noch. Ich schreibe zwar auch eine Mischung die überwiegend aus Druckschrift besteht, aber parallel dazu befasse ich mich immer wieder mit den amerikanischen Schreibschriften (business penmanship, eine "vereinfachte" Form von Spencerian), wo es vor allem darum geht, ausschließlich aus dem Unterarm zu schreiben. Da gibt es viele alte Lehrbücher, und in jedem geht es erstmal seitenweise um die richtige Körperhaltung, um die korrekte Position zwischen Schreibendem - Tisch - Papier, und vor allem um den korrekten Handgriff und die richtige Haltung des Federhalters.
Mit dieser Form des Schreibens habe ich mich sehr, sehr lange beschäftigt, und ich finde solche alten Dinge faszinierend entschleunigend und beruhigend.
Aber was will man machen...eine gute Handschrift ist heute seltenst noch etwas wert. Die Kinder sitzen ja, soweit ich weiß, jetzt schon mit Tablets in der Schule.
In Besprechungen auf der Arbeit sitzen Gott sei Dank noch einige Leute da, die Stift und Papier benutzen. Auch einige, wenngleich wenige, Füllerschreiber. Aber auch hier sind viele Leute mit iPads unterwegs. Mit Stift und Papier kann ich persönlich jedoch einfach besser arbeiten. Auch wenn man mit extravaganteren Modellen wie einem Visconti wirklich des öfteren mal schräg angeschaut wird.
Stifte funktionieren noch ohne Akku, und das gefällt mir so sehr daran. Das Papier, meine Gedanken und ich, ohne irgendwelche elektronischen Einflüsse...und das sage ich als Elektroingenieur.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja das kenne ich auch noch so. Meine Mutter bestand auf das Schreiben mit dem Füller (ich habe meinen Schulabschluß 1975 gemacht). Mit Kugelschreiber durfte ich nur daheim Übungsarbeiten schreiben. Die waren billiger als Tinte. Und Werbekugelschreiber gab es damals immer wieder als Geschenk! Unsere regionalen Schreibwarengeschäfte kassierten damals runde 0,80 DM bis 1 DM für ein Päckchen Tintenpatronen für den Pelikan 2. Da bekam meine Mutter öfters Schluckauf. Mein Vater hatte damals runde 700 DM Monatseinkommen. Lediglich im Frühjahr, Sommer und Herbst wurden auf den Baustellen kräftig Überstunden abgebuckelt. Da war es dann mehr und musste den Einkommensverlust in der Schlechtwetterzeit ausgleichen.
Ja, ich werde auch bei Dienstbesprechungen angesehen als würde ich vom anderen Stern kommen. Der Eine Tonaufzeichnung mit dem Handy, andere mit dem Notebook. Und zu allem Überfluß muß bei Gruppenleiterbesprechungen noch alles in einem Protokoll festgehalten werden. Ich hab mir mal den Mund verbrannt, als ich ein paar Kollegen unterstellt habe wohl unter Alzheimer zu leiden. Ich kann mich noch nach Monaten an Besprechungen erinnern. Aber da gehöre ich zwischenzeitlich wohl zu den Fossilien. Was da meine jungen Kolleginnen und Kollegen wohl im Kopf haben mögen .....? Oder ist es mangelndes Interesse? Komisch! Die volle Lohntüte akzeptiert doch auch jeder, egal ob Männchen oder Weibchen - und jeder am Liebsten das Meiste.
Aber was solls. In 13 Monaten bin ich voraussichtlich im Unruhezustand!
Viele Grüße
Helmut
Ja, ich werde auch bei Dienstbesprechungen angesehen als würde ich vom anderen Stern kommen. Der Eine Tonaufzeichnung mit dem Handy, andere mit dem Notebook. Und zu allem Überfluß muß bei Gruppenleiterbesprechungen noch alles in einem Protokoll festgehalten werden. Ich hab mir mal den Mund verbrannt, als ich ein paar Kollegen unterstellt habe wohl unter Alzheimer zu leiden. Ich kann mich noch nach Monaten an Besprechungen erinnern. Aber da gehöre ich zwischenzeitlich wohl zu den Fossilien. Was da meine jungen Kolleginnen und Kollegen wohl im Kopf haben mögen .....? Oder ist es mangelndes Interesse? Komisch! Die volle Lohntüte akzeptiert doch auch jeder, egal ob Männchen oder Weibchen - und jeder am Liebsten das Meiste.
Aber was solls. In 13 Monaten bin ich voraussichtlich im Unruhezustand!
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Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Tja, mein Lieber, Moltke hatte gewarnt, https://www.reichstagsprotokolle.de/Bla ... 00182.html
aber die new kids on the block wissen halt immer alles besser. Und deshalb appigaloppi in's Archiv. Wir Tintenmacher haben aber eine andere Aufgabe, denn die Gegenwart ist einfach nur die Vergangenheit von morgen.

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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Helmut hat geschrieben: ↑12.08.2024 16:26Ja das kenne ich auch noch so. Meine Mutter bestand auf das Schreiben mit dem Füller (ich habe meinen Schulabschluß 1975 gemacht). Mit Kugelschreiber durfte ich nur daheim Übungsarbeiten schreiben. Die waren billiger als Tinte. Und Werbekugelschreiber gab es damals immer wieder als Geschenk! Unsere regionalen Schreibwarengeschäfte kassierten damals runde 0,80 DM bis 1 DM für ein Päckchen Tintenpatronen für den Pelikan 2. Da bekam meine Mutter öfters Schluckauf. Mein Vater hatte damals runde 700 DM Monatseinkommen. Lediglich im Frühjahr, Sommer und Herbst wurden auf den Baustellen kräftig Überstunden abgebuckelt. Da war es dann mehr und musste den Einkommensverlust in der Schlechtwetterzeit ausgleichen.
Ja, ich werde auch bei Dienstbesprechungen angesehen als würde ich vom anderen Stern kommen. Der Eine Tonaufzeichnung mit dem Handy, andere mit dem Notebook. Und zu allem Überfluß muß bei Gruppenleiterbesprechungen noch alles in einem Protokoll festgehalten werden. Ich hab mir mal den Mund verbrannt, als ich ein paar Kollegen unterstellt habe wohl unter Alzheimer zu leiden. Ich kann mich noch nach Monaten an Besprechungen erinnern. Aber da gehöre ich zwischenzeitlich wohl zu den Fossilien. Was da meine jungen Kolleginnen und Kollegen wohl im Kopf haben mögen .....? Oder ist es mangelndes Interesse? Komisch! Die volle Lohntüte akzeptiert doch auch jeder, egal ob Männchen oder Weibchen - und jeder am Liebsten das Meiste.
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Niemand kann gleichzeitig zuhören und mitschreiben. Demzufolge darf nicht mitgeschrieben werden.
Gruß
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
maggutefueller hat geschrieben: ↑12.08.2024 20:31Helmut hat geschrieben: ↑12.08.2024 16:26Ja das kenne ich auch noch so. Meine Mutter bestand auf das Schreiben mit dem Füller (ich habe meinen Schulabschluß 1975 gemacht). Mit Kugelschreiber durfte ich nur daheim Übungsarbeiten schreiben. Die waren billiger als Tinte. Und Werbekugelschreiber gab es damals immer wieder als Geschenk! Unsere regionalen Schreibwarengeschäfte kassierten damals runde 0,80 DM bis 1 DM für ein Päckchen Tintenpatronen für den Pelikan 2. Da bekam meine Mutter öfters Schluckauf. Mein Vater hatte damals runde 700 DM Monatseinkommen. Lediglich im Frühjahr, Sommer und Herbst wurden auf den Baustellen kräftig Überstunden abgebuckelt. Da war es dann mehr und musste den Einkommensverlust in der Schlechtwetterzeit ausgleichen.
Ja, ich werde auch bei Dienstbesprechungen angesehen als würde ich vom anderen Stern kommen. Der Eine Tonaufzeichnung mit dem Handy, andere mit dem Notebook. Und zu allem Überfluß muß bei Gruppenleiterbesprechungen noch alles in einem Protokoll festgehalten werden. Ich hab mir mal den Mund verbrannt, als ich ein paar Kollegen unterstellt habe wohl unter Alzheimer zu leiden. Ich kann mich noch nach Monaten an Besprechungen erinnern. Aber da gehöre ich zwischenzeitlich wohl zu den Fossilien. Was da meine jungen Kolleginnen und Kollegen wohl im Kopf haben mögen .....? Oder ist es mangelndes Interesse? Komisch! Die volle Lohntüte akzeptiert doch auch jeder, egal ob Männchen oder Weibchen - und jeder am Liebsten das Meiste.
Aber was solls. In 13 Monaten bin ich voraussichtlich im Unruhezustand!
Viele Grüße
Helmut
Niemand kann gleichzeitig zuhören und mitschreiben. Demzufolge darf nicht mitgeschrieben werden.
Sei ma bissl mutiger 13 monate.
Gruß
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
@maggutefueller
zuhören, mitdenken und gleichzeitige Protokollführung nebst wörtlicher Wiedergabe (auf Wunsch einer anwesenden Person) sind die elementarsten Aufgaben eines Protokollführers. In meinem derzeitigen Beruf ist das an der Tagesordnung!
Das nur zu Deiner Info!
Schätze ich muß Dich mal zum Protokollführer ausbilden! Wir schreiben dann Wortprotokoll! Das bedeutet Du wirst jedes gesprochene Wort zu Papier bringen.
Wünsche Dir dabei jetzt schon viel Spass dabei. Hoffe Du kannst Stenographie!
Äh Füllerführerschein
? Wohl immer zu einem Witzchen geneigt? Zum Ersten bin ich aus der Altersklasse für solche Komikertätigkeiten raus, zum anderen habe ich wohl schon mit Füller geschrieben als Du noch Runden in Abrahams Wurstkessel gedreht hast!
zuhören, mitdenken und gleichzeitige Protokollführung nebst wörtlicher Wiedergabe (auf Wunsch einer anwesenden Person) sind die elementarsten Aufgaben eines Protokollführers. In meinem derzeitigen Beruf ist das an der Tagesordnung!
Das nur zu Deiner Info!
Schätze ich muß Dich mal zum Protokollführer ausbilden! Wir schreiben dann Wortprotokoll! Das bedeutet Du wirst jedes gesprochene Wort zu Papier bringen.
Wünsche Dir dabei jetzt schon viel Spass dabei. Hoffe Du kannst Stenographie!
Äh Füllerführerschein

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
@Gast1
Spitze, daß Du dies zitierst! Habe damit gerechnet. Trifft auch in der heutigen Zeit noch gut zu!
Ja, wir haben eine andere Aufgabe. Wir schaffen die historischen Mittel um die aktuellen Gegebenheit auf Papier zu bringen. Dann können wir sie der Nachwelt erhalten.
Denn wer weiss wie lange Festplatte & Co leserlich sind!
Viele Grüße
Helmut
Spitze, daß Du dies zitierst! Habe damit gerechnet. Trifft auch in der heutigen Zeit noch gut zu!
Ja, wir haben eine andere Aufgabe. Wir schaffen die historischen Mittel um die aktuellen Gegebenheit auf Papier zu bringen. Dann können wir sie der Nachwelt erhalten.
Denn wer weiss wie lange Festplatte & Co leserlich sind!
Viele Grüße
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich denke, die Festplatten könnten gerade so das Rennen gegen eine Königsblau machen. Sofern sich keine Schnittstelle ändert...obwohl, ich wette lieber auf Königsblau.
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Helmut hat geschrieben: ↑12.08.2024 21:07@maggutefueller
zuhören, mitdenken und gleichzeitige Protokollführung nebst wörtlicher Wiedergabe (auf Wunsch einer anwesenden Person) sind die elementarsten Aufgaben eines Protokollführers. In meinem derzeitigen Beruf ist das an der Tagesordnung!
Das nur zu Deiner Info!
Schätze ich muß Dich mal zum Protokollführer ausbilden! Wir schreiben dann Wortprotokoll! Das bedeutet Du wirst jedes gesprochene Wort zu Papier bringen.
Wünsche Dir dabei jetzt schon viel Spass dabei. Hoffe Du kannst Stenographie!
Äh Füllerführerschein? Wohl immer zu einem Witzchen geneigt? Zum Ersten bin ich aus der Altersklasse für solche Komikertätigkeiten raus, zum anderen habe ich wohl schon mit Füller geschrieben als Du noch Runden in Abrahams Wurstkessel gedreht hast!
Kann perfekt 10fingertastschreiben. und paar langsame schönschriften und beschriftungsform. Kurrent alles klein waere meine schnellste schrift.
Füller nehme ich nur unterwegs. Wenns ne knallerbeschriftung werden soll, nur federhalter. War nen teurer lernprozessexzess mit m1000 gegipfelt. jetz back to the roots m200 mit italic
denke, hab das maximale aus ca 5 jahren schriftlernen rausgeholt. somit lehrtätigkeit nicht ganz substanzlos eingeführt.
Aber zurück zu eg. Grad auf transparentpapier probiert. Nicht zu favorisieren.
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Gast1 kann mir ggf gewisse schreibkenntnisse auch zugestehen, wenn er mag
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
@ maggutefueller
10 Fingerschreiben reicht auf der Tastatur eben nicht. Auch eine sehr versierte Schreibkraft kann hier bei einem Wortprotokoll nicht mithalten. Reichen würde es bestenfalls noch für ein Inhaltsprotokoll.
Wenn Du Wortprotokoll schreiben musst kommst Du um Steno-Eilschrift nicht herum. Da gab es früher spezielle Stenobleistifte aber auch Stenofüller. Und auch ein PC mit Spracherkennungssystem kann da nicht mithalten.
Wenn Du hier wirklich mithalten willst, dann muss ich Dich 2 bis 3 Jahre aktiv trainieren. Es ist eine eigene Schrift. Du musst sie lesen und schreiben können.
Schau mal ins Internet. Dann kannst Du sehen was ich meine!
Wünsche Dir bereits jetzt schon viel Spass beim Lernen!
Viele Grüße
Helmut
10 Fingerschreiben reicht auf der Tastatur eben nicht. Auch eine sehr versierte Schreibkraft kann hier bei einem Wortprotokoll nicht mithalten. Reichen würde es bestenfalls noch für ein Inhaltsprotokoll.
Wenn Du Wortprotokoll schreiben musst kommst Du um Steno-Eilschrift nicht herum. Da gab es früher spezielle Stenobleistifte aber auch Stenofüller. Und auch ein PC mit Spracherkennungssystem kann da nicht mithalten.
Wenn Du hier wirklich mithalten willst, dann muss ich Dich 2 bis 3 Jahre aktiv trainieren. Es ist eine eigene Schrift. Du musst sie lesen und schreiben können.
Schau mal ins Internet. Dann kannst Du sehen was ich meine!
Wünsche Dir bereits jetzt schon viel Spass beim Lernen!
Viele Grüße
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, maggutefueller ist wild entschlossen, vor allem mit der Tauchfeder macht er große Fortschritte und vor allem bleibt er dran.maggutefueller hat geschrieben: ↑12.08.2024 21:56Gast1 kann mir ggf gewisse schreibkenntnisse auch zugestehen, wenn er mag
Wir können nur die Tinte machen, schreiben kann nur jeder selbst. Und das ist nichts für Angsthasen, ich sage immer, wenn einer 1620 vermerkte: Freunde, wir haben ja gerade den 30jährigen Krieg begonnen, aber wenn wir jetzt aufhören, können wir uns die restlichen 28 Jahre sparen, da kommt eh nix bei raus. Dann hätte man den sofort disliked.

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
disliked?
Soweit ich mit der damaligen Blut-, Hals- und Hochgerichtsbarkeit vertraut bin, wäre eine Verschwinden im Kerker wohl noch das Geringste gewesen. Je nach Monarch und Gesinnung wäre eher noch eine Übergabe an den Henker zwecks Rädern und Vierteilen möglich gewesen, den Kopf hätte man auf einen Spiess gesteckt und die restlichen Körperteile hätten den Hinrichtungsplatz oder auch den Galgen "verziert". Sein Vermögen und das seiner Angehörigen wäre in diesem Fall zu Gunsten des Monarchen vollständig eingezogen. Ebenso hätte man den Angehörigen noch ein saftiges Abgangsgeld aufgebrummt. Die Kosten des Henkers waren vorab von den Angehörigen zu tragen, ebenso die Unkosten für die Henkersmahlzeit!
Tja, so eine Hinrichtung konnte eine Familie schon an den Bettelstab bringen.
Die Abschreckung war ziemlich hoch angesiedelt, daher hielten viele eben den Mund!
Da lobe ich mir die heutige Justiz! Du kannst jede Form von "Blödsinn" beantragen. Das Einzige was auf Dich zukommt sind die Gerichts- und Anwaltskosten. Und viele Anwälte vertreten das Motto "Wenn das Geld im Kasten klingt, der Anwalt in die Robe springt"! Und was ist heut schon sozialer Haftvollzug? Ein Pensionsgast mit Recht auf Unterkunft und 3 regelmäßigen Mahlzeiten und täglichem Hofausgang.
Überleg mal bitte "Anno 1600" wurdest Du weggeschlossen, bei vergammeltem Wasser und schimmeligen Brot. Gelegentlich ging dann auch noch der Zellenschlüssel verloren und/oder es wurde einfach zugemauert. Solche "Überreste" findet man auch heute noch gelegentlich.
Solche Gerichtsakten sind für den Archivar natürlich ein Highlight.
Grüsse
Helmut
Soweit ich mit der damaligen Blut-, Hals- und Hochgerichtsbarkeit vertraut bin, wäre eine Verschwinden im Kerker wohl noch das Geringste gewesen. Je nach Monarch und Gesinnung wäre eher noch eine Übergabe an den Henker zwecks Rädern und Vierteilen möglich gewesen, den Kopf hätte man auf einen Spiess gesteckt und die restlichen Körperteile hätten den Hinrichtungsplatz oder auch den Galgen "verziert". Sein Vermögen und das seiner Angehörigen wäre in diesem Fall zu Gunsten des Monarchen vollständig eingezogen. Ebenso hätte man den Angehörigen noch ein saftiges Abgangsgeld aufgebrummt. Die Kosten des Henkers waren vorab von den Angehörigen zu tragen, ebenso die Unkosten für die Henkersmahlzeit!
Tja, so eine Hinrichtung konnte eine Familie schon an den Bettelstab bringen.
Die Abschreckung war ziemlich hoch angesiedelt, daher hielten viele eben den Mund!
Da lobe ich mir die heutige Justiz! Du kannst jede Form von "Blödsinn" beantragen. Das Einzige was auf Dich zukommt sind die Gerichts- und Anwaltskosten. Und viele Anwälte vertreten das Motto "Wenn das Geld im Kasten klingt, der Anwalt in die Robe springt"! Und was ist heut schon sozialer Haftvollzug? Ein Pensionsgast mit Recht auf Unterkunft und 3 regelmäßigen Mahlzeiten und täglichem Hofausgang.
Überleg mal bitte "Anno 1600" wurdest Du weggeschlossen, bei vergammeltem Wasser und schimmeligen Brot. Gelegentlich ging dann auch noch der Zellenschlüssel verloren und/oder es wurde einfach zugemauert. Solche "Überreste" findet man auch heute noch gelegentlich.
Solche Gerichtsakten sind für den Archivar natürlich ein Highlight.
Grüsse
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Kurze Statusmeldung: morgen kommt hoffentlich noch eine Lieferung mit blauen Farbstoffen und dann geht's über das lange Wochenende (hier ist am Donnerstag Feiertag
) mit hoher Wahrscheinlichkeit los.
