Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

agathon hat geschrieben:
06.09.2024 23:15
(Goethe spricht in dem Zusammenhang übrigens lieber von „Veränderung“.)
Ja, der hatte's faustdick hinter'n Ohren. ESSRI und Luft ist halt hier (Foto), deswegen die 100ml Flaschen möglichst in mehrere kleinere Gebinde umfüllen. Die kanadischen EG-Freunde behaupten übrigens, die schreibt dann blau und ist wasserfest.
Was ist da los in Kanada? :)

Bild
agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Würdest zu sagen, man soll eine sich leerende Flasche immer mit Tinte aus einem anderen Gebinde auffüllen oder sollte man grundsätzlich möglichst kleine Gebinde nutzen? - Im ersten Fall hat man aber das Problem, dass sich selbiges auf das zweite Gebinde verlagert, im zweiten Fall bleibt bei ganz kleinen Gebinden kein Platz mehr zum Füllen. - Aber man könnte z.B. die Tinte in 10ml Apothekengläser umfüllen und von dort aus die Entnahmen aus dem 30ml-Glas aufpipettieren.
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

agathon hat geschrieben:
07.09.2024 7:32
- Aber man könnte z.B. die Tinte in 10ml Apothekengläser umfüllen und von dort aus die Entnahmen aus dem 30ml-Glas aufpipettieren.
Na ja, ich würde es nicht übertreiben. 3x30ml und die beiden anderen Gläschen bleiben verschlossen. In dem geöffneten Glas wird die Tinte durch die Luft altern, aber wir werden ja auch nicht jünger.
agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Dann halten wir das so mal für die Nachwelt fest.
Downfall

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Die ESSRI ist aber ansonsten finde ich eine recht gute Tinte.
Die Akkerman würde ich schon gerne noch ausprobieren. Gut fließend stört auch nicht, solange auf dem Papier alles dort bleibt wo es hin soll. Die Nachtblau fließt ja auch gut.

Ich bin am überlegen, ob ich der KWZ einfach mal etwas Gummi Arabicum beimische :D
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

Downfall hat geschrieben:
07.09.2024 20:30
Die ESSRI ist aber ansonsten finde ich eine recht gute Tinte. ...
Nicht nur ansonsten, das geschilderte Problem ergibt sich ja aus einem Missverhältniss zwischen gekaufter Menge und tatsächlichem Verbrauch/Zeit. Früher lagen die Verbräuche bei Eisengallustinten viel höher und was nützten die 100ml, wenn man dann die Hälfte eigentlich wegkippen müsste.
Downfall

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Achso, ich dachte, die wäre von der Zusammensetzung vielleicht auch etwas unausgewogen. Aber klar, das macht Sinn.

Meine (unter deiner Anleitung dimensionierte) EG scheint für etwa zwei Wochen weißlich-beige Ausfällungen zu machen, keine Ahnung, was das ist. Danach passiert aber nichts mehr. Vielleicht muss die einfach etwas länger stehen, bis ich sie filtere.
Die Schriftzüge werden erst sehr dunkelgrau, verschieben sich nach ein paar Tagen leicht nach rötlich-braun, verändern sich dann aber nicht mehr. Ich hatte zuerst Bedenken, ob die Braunfärbung vielleicht auf Instabilität der Schriftzüge hinweist, aber solange sich da nichts mehr ändert, kommt das vielleicht auch ein wenig vom Tannin?

Ich hatte noch überlegt, mal die Akkerman zu ordern, aber letztendlich ist mir bei der das Gebinde zu groß. Bei 60ml weiß ich wieder nicht, ob ich die zügig genug aufbrauchen kann. Zwei verschiedenfarbige zu je 30ml geht in einem bis anderthalb Jahren, aber von nur einer Farbe komme ich nicht auf so viel, da ich meist zwei verschiedene Farben im Einsatz hab.
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Downfall hat geschrieben:
09.09.2024 10:15
Ich hatte noch überlegt, mal die Akkerman zu ordern, aber letztendlich ist mir bei der das Gebinde zu groß.
Bei der Flasche lohnt es sich finde ich auch dann, wenn man nicht alles braucht. Abgesehen davon schreibt ja meine uralte Pelikan immer noch, nur wird sie halt nicht mehr wirklich gut dokumentenecht (man kann aber eigentlich schon noch was lesen, wenn man sie feucht gemacht hat; es gibt halt blauen Schmierhintergrund). Allerdings sind die Versandkosten schon happig. Da müsste man mehr bestellen, dass sich das lohnt.
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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 »

Vor einiger Zeit hatte ich Thoms Nachtrot (Büroservice Bergmann rotfließende Eisengallustinte) einigen Chemikalien ausgesetzt.

IMG_8236.jpeg
IMG_8236.jpeg (522.97 KiB) 1074 mal betrachtet


Und stelle mir jetzt die Frage, welchen Einfluss die Papiersorte auf die Tinte hat. Und hierbei insbesondere der Einfluss von gebleichtem Papier, bei dem u.a. auch Natriumhypochlorit als Bleichmittel verwendet wird. Die gleiche Verbindung, die auch in dem ”Chlorreiniger“ enthalten ist, den ich für den Test verwendet habe.
Auch wenn man natürlich von unterschiedlichen Konzentrationen des Natriumhypochlorits beim Chlorreiniger im Vergleich zum gebleichtem Papier ausgehen muss, könnte doch zumindest ansatzweise ein Ausbleichen der Schrift erfolgen.
Und dies dann vergleichen mit dem Einfluss eines chlorfrei gebleichten Papieres.
Hat jemand Erfahrungen hierzu?
LG
Heinrich
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

vanni52 hat geschrieben:
09.09.2024 12:25
... Auch wenn man natürlich von unterschiedlichen Konzentrationen des Natriumhypochlorits beim Chlorreiniger im Vergleich zum gebleichtem Papier ausgehen muss, könnte doch zumindest ansatzweise ein Ausbleichen der Schrift erfolgen. ...
Davon ist nichts mehr im Papier, sonst würde das fast jeden Farbstoff killen.
Was die 14 Tage abstehen lassen betrifft wegen den Ausfällungen, das machen die Profis wie R&K sowieso vor dem Filtern. Nur ich kann das in 2 Tagen. :) Und was die üppigen Gebinde betrifft, Ihr könntet ja ein Joint Venture machen.
Downfall

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Ich filtere dann die Tage nochmal und schau mal, wie die Tinte sich im Glas weiterhin verhält :)
Farblich find ich die Salix und Scabiosa als Paar ja gar nicht zu verkehrt - aber zumindest die Salix ist mir einfach zu schwach im EG-Teil.
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

Downfall hat geschrieben:
10.09.2024 9:33
- aber zumindest die Salix ist mir einfach zu schwach im EG-Teil.
Du kannst in Deine Tinte auch ein bisschen ESSRI oder Registrars Ink reingeben, dann hast Du eine subtile Anfangsfärbung. Nur mit den leichten KWZ wäre ich da vorsichtig, weil man nicht automatisch weiß, ob die Farbstoffe solch harsche Bedingungen aushalten.
Downfall

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Ich glaube auch, dass die KWZ chemisch anders funktionieren. Vermutlich wird die ESSRI viel mehr in die "historische" Richtung gehen als die KWZ.

Mal sehen, sollte ich sowieso mal wieder etwas davon anschaffen, ist das sicher eine Überlegung wert. Aber in der Tinte ist eigentlich genug Eisen, um damit gänzlich ohne Anfangsfärbung schreiben zu können.

Bisher zeigt die Tinte nach Filterung keine Ausfällungen mehr. Ich beobachte das jetzt aber mal langzeittechnisch. Wenn ich da in Zukunft immer mal wieder 100ml mache wäre es natürlich schön, wenn die Tinte in einem dichten Glas ohne viel Luft drin länger stehen kann, ohne dass da viel passiert.
Huly
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Huly »

Definitiv schade, dass die Nachtblau abgesetzt wird. Muss ich mich in nem Jahr wohl wirklich mal um die ESSRI kümmern – wenn die stärker ist, ist die wirklich auch für "bessere" Füller geeignet?

Und der Farbwechsel der roten bei gutem Fluss ist wirklich jedesmal eine Freude anzusehen
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Es gibt einfach nix schöneres als der Tinte zuzuschauen
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HeKe2
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von HeKe2 »

agathon hat geschrieben:
06.09.2024 11:15
Downfall hat geschrieben:
05.09.2024 13:37
Es sei denn, bis dahin kommt eine für mich zufriedenstellende EG-Alternative auf den Markt. Aber ich befürchte nicht.
Ja, irgendwie ist es damit Essig zur Zeit. Bei der ESSRI haut der Versand zu sehr rein, die Salix ist ein bisschen zu lasch. KWZI ist immer so eine Sache. Bleibt fast nur noch die Akkerman, aber die habe ich nie ausprobiert und da ist die Beschaffung auch eher expensive.
Vielleicht wäre die Diamine Registrars Ink eine Alternative? Sie fließt nicht ganz so schön wie die Nachtblau finde ich und fällt auch etwas stärker aus, aber zu lasch ist sie definitiv nicht.
Beste Grüße
Hermann
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