Das schaut gut aus.frechy hat geschrieben: ↑12.09.2024 14:05Ich habe die Tinte filtriert, ein 4001 Tintenglas befüllt und den Füller damit betankt. Einfach toll, die Tinte fließt in strahlend blauer Farbe, verwandelt sich bald in ein tiefes Blauschwarz. Bei sattem Tintenauftrag ist ein reines Schwarz zu sehen.
Nun warte ich ab, ob und wie lange die Tinte stabil bleibt.
Tinte_IV.jpgEG_IV_Test_1.JPGEG_IV_Test_2.JPG
Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich gebe jetzt mal 2 Hinweise, worauf man bei dieser blauen Tinte achten sollte. Der erste ist, die Ascorbinsäure wird mit der Zeit im geöffneten Flakon oxidieren und ihr reduktives Potential verlieren. Und der zweite ist, die Tinte kann durch Edelstahl durchbrechen.
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Danke für die Hinweise. Ich behalte die Ascorbinsäure im Auge, habe aber recht viel davon drin. Die Reaktion mit Edelstahl, ist das ein Erfahrungswert? Ich dachte, Eisen(II)-Ionen hätten ein deutlich zu geringes Oxidationspotential…?
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
In dieser Kombination habe ich das nicht getestet, Isoascorbinsäure z.B. ist ein Stereoisomer. Bei der Zusammensetzung der Tinte halte ich das für möglich, deshalb würde ich darauf achten. Bei Eisengallustinten rate ich ohnehin grundsätzlich von Bicolorfedern ab, vor allem goldbeschichteten Edelstahlfedern, und von Metallapplikationen, die nicht für dauerhaften Tintenkontakt vorgesehen sind. Die Wechselwirkung mit dem blanken Material hängt von der gesamten Zusammensetzung ab, sowohl Stahl als auch Tinte. Deshalb hatte ich weiter vorne geschrieben
Gast1 hat geschrieben: ↑19.07.2024 3:08... man muss für den Füller irgendwo Grenzen ziehen um die Füllertauglichkeit und die Materialverträglichkeit zu gewährleisten. Im Zweifelsfall würde ich sogar eher geringe Abstriche bei der Papierverträglichkeit zugunsten der Füllertauglichkeit machen, denn die Tinte mit der geringsten Beständigkeit ist jene, welche nicht verwendet würde.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
P.S. Jetzt habe ich nochmal diesen Test gefunden, der ist fast so schlimm wie der Bach.
Da kommt alles zusammen, wovor ich immer warne, trotzdem ist das Zerstörungswerk in kurzer Zeit so verheerend, dass ich den dringenden Verdacht habe, dass mit der Tinte was nicht stimmt. https://kencrooker.com/igink/

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
So weit ich weiß, ist die dort benutzte Tinte die Aristotle von Organics Studio. Die muss wohl reinste Batteriesäure sein.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, bei der dort beschiebenen Tinte stimmt was nicht, von dem Hersteller würde ich auch die Finger lassen. Ansonsten:Gast1 hat geschrieben: ↑15.09.2024 13:53... ist das Zerstörungswerk in kurzer Zeit so verheerend, dass ich den dringenden Verdacht habe, dass mit der Tinte was nicht stimmt. https://kencrooker.com/igink/
Läßt sich die Frage möglichen Korrosionsschäden an Füllhalterfedern hervorgerufen durch EG - Tinten nicht in etwa wie folgt beantworten:
Goldfedern: Keine Schäden
Stahlfedern nach 1970, unbeschichtet: Keine Schäden
Stahlfedern, beschichtet mit Gold: Korrosion wahrscheinlich, Zeit bis zum Auftreten erster optisch erkennbarer (Schönheits-) Schäden: frühestens nach 1 Jahr
Zeit bis zum ersten Eintritt eines echten Funktionsausfalls der Feder wg. Lochfraß: 8 Jahre ++
Eine neue goldbeschichtete Ersatzfeder, z.B. für Pelikan, gibt es in der Bucht für 5 bis 20 Euro. Austausch der Feder kein Hexenwerk, das kriegt fast jeder hin.
Also wo ist jetzt eigentlich das Problem?
LG, JohannesG
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Hm. Ich habe zugegebenermaßen keine Erfahrung, aber meines Erachtens ist das deutlich zu optimistisch, je nach Tinte- und Stahl- Kombination.JohannesG hat geschrieben: ↑15.09.2024 15:24Stahlfedern nach 1970, unbeschichtet: Keine Schäden
Stahlfedern, beschichtet mit Gold: Korrosion wahrscheinlich, Zeit bis zum Auftreten erster optisch erkennbarer (Schönheits-) Schäden: frühestens nach 1 Jahr
Zeit bis zum ersten Eintritt eines echten Funktionsausfalls der Feder wg. Lochfraß: 8 Jahre ++
Gold sollte ok sein, Titan sollte ok sein. Von Stahl und Säuren, nein, lasse ich nicht die Finger, aber dann muss ich auch mit den Folgen ggf. leben.
Ich sehe keines, solange man halt bei Tinten wie der von Organics normale Federhalter mit Federn verwendet. Die lassen sich abspülen nach Gebrauch. Für Füller gibt es ja wahrlich genug Tinten und ganz ehrlich, so schlecht schreibt es sich mit Federhalter nicht, finde ich. Da kann ich auch ganz normal mit schreiben, das muss kein Copperplate sein

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Na ja, die Eisengallustinten können bei einer goldbeschichteten Edelstahlfeder, vor allem wenn sie sich durch wochenlange Nichtnutzung im Füller aufkonzentrieren, die Beschichtung ablösen, das ist der erste Schritt. Ob die Tinte dann durch die Feder durchkommt, ist wieder eine andere Frage, wir haben aber hier mit der Besten 1 auch in wenigen Wochen eine Feder durchlöchert. Danach musste ich mir erstmal einige grundsätzliche Gedanken zur Materialverträglichkeit machen.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
OK, verstanden: Bei Experimenten zu chemisch neu formulierten EG - Tinten kann der Lochfraß gelegentlich auch mal kraß ausfallen, das glaube ich euch EG - Mischern aufs Wort.
Meine Ausführungen beziehen sich auf Erfahrungen mit handelsüblicher Pelikan 4001 blauschwarz, EG-haltig. Ich betreibe mit dieser Tinte seit fast 5 Jahren einen gebraucht erstandenen Pelikan 120, der schon mit deutlich korrosionsgeschädigter Feder zu mir kam. ("deutlich" = freier Durchblick durch ein Loch im hinteren Teil der Feder). Der Schadensfortschritt in dieser Zeit war minimal, die Feder funktioniert weiterhin tadellos.
Was ich damit sagen will: Bei handelsüblichen EG - haltigen Tinten renommierter europäischer Hersteller besteht kein Grund zur Panik, auch nicht bei goldbeschichteten Stahlfedern. Zumindest bei mir wäre die Chance, eine solche Feder im Verlauf einer Einsatzdauer von 5 - 10 Jahren durch Unachtsamkeit mechanisch zu schrotten deutlich größer als die Chance, daß mir eine EG-Tinte vor meinen Augen die Feder auffrißt.
LG, JohannesG
Meine Ausführungen beziehen sich auf Erfahrungen mit handelsüblicher Pelikan 4001 blauschwarz, EG-haltig. Ich betreibe mit dieser Tinte seit fast 5 Jahren einen gebraucht erstandenen Pelikan 120, der schon mit deutlich korrosionsgeschädigter Feder zu mir kam. ("deutlich" = freier Durchblick durch ein Loch im hinteren Teil der Feder). Der Schadensfortschritt in dieser Zeit war minimal, die Feder funktioniert weiterhin tadellos.
Was ich damit sagen will: Bei handelsüblichen EG - haltigen Tinten renommierter europäischer Hersteller besteht kein Grund zur Panik, auch nicht bei goldbeschichteten Stahlfedern. Zumindest bei mir wäre die Chance, eine solche Feder im Verlauf einer Einsatzdauer von 5 - 10 Jahren durch Unachtsamkeit mechanisch zu schrotten deutlich größer als die Chance, daß mir eine EG-Tinte vor meinen Augen die Feder auffrißt.
LG, JohannesG
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, das stimmt aber nicht, Cataleya ist es auch mit der Salix passiert viewtopic.php?p=184984#p184984
und bei der Scabiosa hat es mir auch jemand berichtet, ich weiß aber nicht mehr, wer das war. Letztendlich muss das jeder selbst wissen, ich sage nie, ob etwas gut oder schlecht ist, sondern nur was wahrscheinlich als nächstes passiert.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Den Beitrag von Cataleya habe ich gerade nachgelesen, danke für den Hinweis. Der beschreibt, daß sich die Goldbeschichtung von seiner Stahlfeder ablöst. Von Loch im Stahl schreibt er nichts, von Ausfall der Feder schreibt er auch nichts. Ein Schönheitsfehler also nur - ärgerlich, wenn sich das Gold so früh schon ablöst, doch die Funktion des Füllers war nicht beeinträchtigt. Wir alle wissen doch, daß sich die Vergoldung von Stahlfedern nach ein paar Jahren in jedem Fall abreibt, auch bei ausschließlichem Betrieb mit "harmlosem" Königsblau.
Die Füllerei ist eben kein Wunschkonzert
JohannesG
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JohannesG
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich weiß nicht, ob sich die Goldbeschichtung in jedem Fall abreibt, in einem Ultraschallbad kann das schon passieren. Nur, wie gesagt, das muss dann jede/r selbst wissen.JohannesG hat geschrieben: ↑16.09.2024 0:33Den Beitrag von Cataleya habe ich gerade nachgelesen, danke für den Hinweis. Der beschreibt, daß sich die Goldbeschichtung von seiner Stahlfeder ablöst. Von Loch im Stahl schreibt er nichts, von Ausfall der Feder schreibt er auch nichts. Ein Schönheitsfehler also nur - ärgerlich, wenn sich das Gold so früh schon ablöst, doch die Funktion des Füllers war nicht beeinträchtigt. Wir alle wissen doch, daß sich die Vergoldung von Stahlfedern nach ein paar Jahren in jedem Fall abreibt, auch bei ausschließlichem Betrieb mit "harmlosem" Königsblau.
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JohannesG

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Das ist wieder eine Sache, Johannes verteidigt die Eisengallustinten wie ein Recke, eigentlich sollte ich das machen.
Aber ich werde natürlich nicht sagen, macht das, wenn ich weiß, dass die Tinten die Beschichtung ablösen können. Die Goldbeschichtung bei den genannten Bicolorfedern (also Gold/Edelstahl) macht die Feder nicht besser, nur bunter.
