Gast1 hat geschrieben: ↑15.05.2025 22:05
Die Tinten müssen in allen Füllern funktionieren, vorausgesetzt die Kappe ist dicht. Die Nachtblau und die Rotfließende habe ich über ein Jahr nur in dem transparenten Herbin-Füller made in Taiwan geschrieben, weil ich sehen wollte, wie sich die Tinten auf Dauer im Füller verhalten, vor allem hinsichtlich Ausfällungen und Schäumen. Aber man kann keine hundertprozentige Garantie für Materialverträglichkeit bei allen möglichen Materialkombinationen allen möglichen Alters geben.
Ich befinde mich ja auch noch in der Testphase. Mangels Fachwissen und vernünftiger Methoden dauert es natürlich auch länger, um Effekte zu beobachten.
Heute Morgen habe ich meinen "Testfüller" (ein Pilot Custom 845) gereinigt. Der war durchgehend seit Ende Februar mit der EG befüllt, allerdings war das die letzte Version, die noch Salicylsäure enthielt. Das ist zwar ein teurer Füller, aber ich dachte, viel passieren kann ja nicht. Den Konverter ersetze ich im Zweifelsfall und die Feder-Tintenleiter-Kombination kann man einfach herausziehen. Und der Goldfeder passiert ja ohnehin nichts.
Zwischendurch habe ich nur nachgefüllt, aber nicht gereinigt. Ich vermute, dass ich damit irgendwas zwischen 5 ml und 10 ml an Tinte verschrieben hab über den gesamten Zeitraum. Also nicht so arg viel, zwischendurch lag der Füller aber auch immer mal wieder einige Tage bis vielleicht zwei Wochen ungenutzt herum, schrieb aber immer anstandslos an. Man muss aber auch sagen, dass die Pilot-Füller generell eine sehr dichte Kappe haben.
Der Pumpkonverter war beim ersten Pumpstoß zwar schwergängig, das hat sich aber danach direkt normalisiert. Die Tinte ließ sich ohne sichtbare Rückstände durch Wasser entfernen. Der Konverter enthält ein dünnes Röhrchen aus Edelstahl sowie eine Art Edelstahlzylinder zum "Aufschütteln" der Tinte, die augenscheinlich aber auch wie immer aussehen.
Das einzige Problem dieser Version der Tinte war, dass sich weiße, aber lösliche Ablagerungen im Konverter gebildet haben, mutmaßlich durch das Bindemittel. Daher hab ich die Menge an Bindemittel bei der neuen Variante reduziert.
Basierend auf diesen Erkenntnissen setze ich das Experiment doch einfach fort (so ganz ohne kann ich sowieso nicht...)
Die neue Variante wartet immernoch auf Filterung, die habe ich vor zehn Tagen angesetzt. In den letzten Tagen hat sich da am Flakonboden eine graue, nicht lösliche Schicht gebildet, vermutlich Gerbsäure. Eventuell gehe ich also noch mit der Gerbsäure etwas herunter. Nach wie vor muss ich auch mal schauen, ob ich die Salzsäure nicht auch noch reduzieren kann. Ich glaube nämlich, dass das geht. Leider fehlen mir hier nur die Mittel, um sowas einfach mal testen zu können. Das ist immer mit etwas Aufwand verbunden.