Tintenchromatogramme

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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Gast1 hat geschrieben:
11.10.2025 2:53
Eine aktuelle Pelikan Brillantschwarz
IMG_7040.jpeg
IMG_7040.jpeg (734.55 KiB) 468 mal betrachtet

Mindestens vier Farbstoffe, wobei ich mir beim zentralen schwarzen Farbstoff nicht sicher bin, ob es vielleicht Pigmente sind.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Zum Vergleich die Pelikan Edelstein Onyx:

IMG_4105.png
IMG_4105.png (777.7 KiB) 448 mal betrachtet
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Wo es hier gerade um das Thema "Schwarz“ geht, noch eine Ergänzung:

IMG_6149.png
IMG_6149.png (539.77 KiB) 424 mal betrachtet
LG
Heinrich
Gast1
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Gast1 »

Das ist doch mal was. Natürlich machen die Tintenhersteller nicht alle Tinten im definierten CMYK-System, einerseits machen sie es vielleicht schon seit 40 Jahren auf ihre Weise und andererseits gibt das den Tinten ein individuelles Flair, das heißt aber nicht, dass man es nicht im CMYK machen kann. Die braunfließende EG war auch ein brauner Hilfsfarbstoff, aber bei der orangefließenden hier, subtrahiert sich das Braun aus gelb, rot und den Eisenfarbstoffen.

Bild
Gast1
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Gast1 »

vanni52 hat geschrieben:
11.10.2025 12:14
... wobei ich mir beim zentralen schwarzen Farbstoff nicht sicher bin, ob es vielleicht Pigmente sind.
Das ist anhand des Bildes nicht zu sagen, vielleicht ist es ein schwarzer Chrom-Azofarbstoff. Wenn es Pigmente wären, dann wahrscheinlich Kohlenstoff und der lässt sich nicht wegbleichen.
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Gast1 hat geschrieben:
12.10.2025 8:34
vanni52 hat geschrieben:
11.10.2025 12:14
... wobei ich mir beim zentralen schwarzen Farbstoff nicht sicher bin, ob es vielleicht Pigmente sind.
Das ist anhand des Bildes nicht zu sagen, vielleicht ist es ein schwarzer Chrom-Azofarbstoff.
In diesem zentralen schwarzen Bereich zeigen sich tiefschwarze Verklumpungen, daher die Überlegung.
Auf der anderen Seite ist bekannt, dass Pelikan einen schwarzen Chrom-Azofarbstoff verwendet, das Sicherheitsdatenblatt dazu habe ich mal vor einiger Zeit gepostet.
Jedenfalls ein spannendes Thema.
LG
Heinrich
Gast1
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Gast1 »

Wie gesagt, Bleichmitteltest, das ist der Test, der gerne verbal gemacht wird, aber nur selten praktisch. :) Wenn sich alles wegbleichen lässt, ist es wahrscheinlich kein Kohlenstoff. Ich denke, die schwarzen Farbstofftinten sind so gut (wenn man sich nur mal die Perle noire anschaut), dass man die nicht besser machen kann, deshalb lohnt sich der ganze Aufwand nicht.
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

Gast1 hat geschrieben:
12.10.2025 8:34
…vielleicht ist es ein schwarzer Chrom-Azofarbstoff.
Als Nachtrag das Sicherheitsdatenblatt.

IMG_6154.png
IMG_6154.png (665.54 KiB) 252 mal betrachtet

Womit natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass darüberhinaus Pigmente enthalten sind. Mit etwas mehr Zeit dann noch der Bleichtest.
LG
Heinrich
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mondindianer
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von mondindianer »

Noch mal kurz zurück zu dem CMY-K-Suchbild vom 8.10.
Da habe ich die falsche Datei erwischt bei dem Chromatogramm der braunen Tinten unten links (Danke für den Hinweis, Heinrich :) ). Hier nun der korrekte Scan:
braune Runde: 1 Lamy Crystal Ink Topaz; 2 PR Copper Burst; 3 Papier Plume Café Diabolique ; 4 Kaweco Caramel Brown; 5 MB Toffee Brown; 6 Akkerman SBRE-Brown; Propan-1-ol und Wasser in einer 1+1-Mischung
braune Runde: 1 Lamy Crystal Ink Topaz; 2 PR Copper Burst; 3 Papier Plume Café Diabolique ; 4 Kaweco Caramel Brown; 5 MB Toffee Brown; 6 Akkerman SBRE-Brown; Propan-1-ol und Wasser in einer 1+1-Mischung
6x.jpg (475.61 KiB) 230 mal betrachtet
Stein des Anstoßes war die Café Diabolique. Und die passt ganz gut in die aktuelle Diskussion um den schwarzen Farbstoff im Zentrum so vieler Chromatogramme (die Tinte wurde hier bereits ausführlich vorgestellt). Dieser schwarze Fleck ist schwierig aufzuspalten. Ich habe es mit einer schnellen Analyse versucht (heißt: viel Laufmittel in kurzer Zeit zuführen):
Papier Plume Café Diabolique mit einer 1+1-Ethanol-Wasser Mischung
Papier Plume Café Diabolique mit einer 1+1-Ethanol-Wasser Mischung
Cafe Diabolique schnell.jpg (536.44 KiB) 230 mal betrachtet
Das ist noch nicht optimal, aber man erkennt im Zentrum einen schwarzen Fleck, umgeben von einem immer noch nicht ganz aufgetrennten grauen Misch-Bereich, der sich aus unterschiedlichen Farbstoffen zusammensetzt, darunter ein Pink.

In der aufsteigenden Analyse mit Wasser als Laufmittel, zusätzlich mit bereits befeuchtetem Filterpapier, tritt ein Blau hinzu. Der braune Farbstoff aus dem Zentrum des vorigen Chromatogramms wandert nun vor dem ersten gelben ganz nach oben. Das Schwarz im Zentrum ist verdünnt zu einem Grau, aber immer noch teilweise auf der Startlinie geblieben.
Papier Plume Café Diabolique mit Wasser aufsteigend, Filter befeuchtet
Papier Plume Café Diabolique mit Wasser aufsteigend, Filter befeuchtet
br Papier Plume Cafe Diabolique W feucht aufst.jpg (346.42 KiB) 230 mal betrachtet
Für mich sieht das also so aus, als wäre ein schwarzer Farbstoff zusammen mit einer CMY-Mischung zum Abdunkeln verwendet worden. Das findet sich in vielen Tinten mit solch einem schwarzen Anteil.
Viele Grüße
Fritz
Gast1
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von Gast1 »

vanni52 hat geschrieben:
12.10.2025 20:04
... Womit natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass darüberhinaus Pigmente enthalten sind. Mit etwas mehr Zeit dann noch der Bleichtest.
Ich hatte mich mal mit Dr. Fischer über die Beständigkeiten der Brillantschwarz und Blauschwarz unterhalten, da hielt er die Blauschwarz wegen des Eisengehaltes für beständiger. Ich würde mich, wegen des relativ geringen Eisengehaltes, da nicht festlegen wollen, das ist aber auch kein Hinweis auf Kohlenstoff in der Brillantschwarz. Ersetzt aber auch keinesfalls den Bleichtest.
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vanni52
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Re: Tintenchromatogramme

Beitrag von vanni52 »

mondindianer hat geschrieben:
12.10.2025 21:29
Dieser schwarze Fleck ist schwierig aufzuspalten. Ich habe es mit einer schnellen Analyse versucht (heißt: viel Laufmittel in kurzer Zeit zuführen)
Sehr interessant, muss ich unbedingt auch mal ausprobieren, hier bei der Café Diabolique offenbart sich dadurch mit dem Pink ein weiterer Farbstoff.
Diese Methode erinnert mich an eine Fragestellung, die wir hier vor einigen Jahren diskutiert haben, und zwar, ob die Tintenprobe direkt nach dem Auftrag chromatographiert werden sollte oder zeitlich versetzt. Eine längere Wartezeit gibt man den Farbstoffen die Gelegenheit zur Reaktion mit der Cellulose, und nutzt damit die unterschiedlichen chemischen Eigenschaften der Farbstoffe für eine Trennung aus.

Bei dem folgenden Chromatogramm der Papier Plume Café Diabolique wird die Tintenprobe direkt nach dem Auftrag chromatographiert, im Unterschied zu Deiner Methode allerdings mit einer sehr langsamen Laufmittelzufuhr, quasi eine kontemplative Chromatographie. :)

IMG_6122.jpeg
IMG_6122.jpeg (724.28 KiB) 110 mal betrachtet
LG
Heinrich
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