Nachdem bei mir einiges am 14. und 15.12. schief gelaufen ist, gebe ich meinen schon länger vorbereiteten Beitrag, hier in diesem Thread herein.
Wie ich vor vielen Jahren wieder einen Füllhalter in die Hand genommen habe, war mir nicht klar, dass dies ein Hobby werden wird. Nach dem Kauf meines ersten "teuren" Füllis, einen Pelikan 400, verging einige Zeit (Inkubationszeit), bis ich den Wunsch nach einem anderen Schreibverhalten verspürt habe. Ich wollte nicht sammeln, nein, was ich wollte, war ein Schreibgerät mit anderen Eigenschaften. So haben sich dann über die Jahre, einige Schreibgeräte angesammelt und es waren, je nach Aufgaben, alle irgendwann einmal in Betrieb.

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Dann war ich wieder einmal in "meinem" Schreibwarengeschäft" um meine Tintenvorräte aufzufrischen und sah "ihn". Es war schwer für mich meine Augen von "ihm" zu lassen, denn er zeigte ein Muster, dass ich von meiner täglichen Arbeit kannte. Ich mag meine Arbeit sehr, auch wenn ich manchmal mit dem Unverständnis von Beteiligten hadere. Meine Augen blieben an "ihm" hängen, ich bat um die Möglichkeit das Schreibgerät in die Hände nehmen zu dürfen. Die Antwort auf meine naive Frage um den Preis ließ meine Kinnlade auf dem Tisch aufschlagen, es waren fünfzehntausend Schilling (rund DM 2.200,-- oder EUR 1.100). Nun, meine Füllfederhalter waren bisher auch keine Billiggeräte und lagen oft bei 3.000 bis 5.000 Schilling, aber dies war dann doch für einen Fülli, einem Arbeitsgerät, zu viel. Ich gab ihn dankend zurück.
Zu Hause erzählte ich von der Begegnung mit dem wunderschönen Stück und meine damalige Frau hatte ein großes Verständnis für Laster, sammelte sie doch Swarovski Figuren in wahrlich großem Ausmaß, doch auch sie meinte, dass dies ein Patzen Geld sei. Meine Gedanken blieben an diesem Füllhalter hängen und auch die Tage und Wochen, die inzwischen vergangen waren, konnten daran nichts ändern, er war einfach in meinem Kopf eingebrannt.
Meine Frau und ich gingen gerne, soferne es die Zeit und das Wetter erlaubt hat, in der Innenstadt spazieren. Natürlich führte die Route auch an "meinem Schreibwarengeschäft" vorbei. Diesmal war der Füller nicht im Verkaufsraum zur Präsentation aufgestellt, sondern er war in der Auslage positioniert. Meine Augen blieben natürlich an ihm hängen und ich musste ihn meiner Frau zeigen. Auch sie war von ihm angetan und ihr blieb meine große Begeisterung für ihn nicht verborgen. Wir gingen weiter, aber das Gespräch blieb beim Füller hängen. Nach einiger Zeit meinte meine Frau, wenn du zwei Drittel zahlst, denn bekommst du ein Drittel von mir als Vorgeschenk zum nächsten Ereignis. Jetzt war der Ball wieder an mir, wollte ich ein so teures Schreibgerät wirklich haben? Ich wollte doch nicht sammeln! Einen tagtäglicher Einsatz wollte ich diesem Füller nicht zumuten, nein, ich wollte es "mir" nicht zumuten, denn ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt, warum auch immer.
Die nächsten Tage waren hart, ging mir doch das Angebot meiner Frau nicht aus dem Kopf. Irgendwann war es mir dann einfach zu viel und ich habe meine Frau gefragt, ob ihr Angebot noch gilt, was sie mit ja beantwortete. Also rein ins Auto, zur Bank und anschließend zum Geschäft, Zaster hin, Füller her - MEINS!
Und hier ist er ..

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Die ganzen Jahre liegt er gut geschützt in einer Hülle, wird regelmäßig aus dem Päckchen entnommen, gereinigt und wieder hineingelegt, in Einsatz war er bisher jedoch noch nie.
Ich wollte nie sammeln und doch besitze ich ein Schreibgerät, dessen Eigentum sich nur mit Sammelleidenschaft erklären lässt, aber so ist es halt mit Prinzipien, es gibt auch Ausnahmen.

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Es ist ein Pelikan Expo 2000 / Technology, aber dies wird den meisten Lesern hier bekannt sein.
Frohe Weihnachten!
Peter