Merkurit 675 Kolbenmechanik

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newlife
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Merkurit 675 Kolbenmechanik

Beitrag von newlife »

Tach auch!

Das wird wohl eher eine Fachfrage an Oldieliebhaber und Reparateure, fürchte ich, und meine Hoffnung auf Antwort ist nicht allzu groß, aber was soll's.


Bild


So sieht der Merkurit 675 aus, nachdem ich den Splint durch den Füllknopf herausgetrieben habe. Am Schaft ist nicht wie üblich ein feiner Spalt des Gewindes zu sehen, wo man den Kolben herausschrauben kann. Auch das Erwärmen des Griffstücks in der Hoffnung, ich könnte wie bei manchen Montblancs den Korken von vorn erneuern, hat nichts gebracht, nach zehn Minuten mit den Fön rührte sich aber auch gar nichts da vorn. Auch Michael mit seiner schönen Merkurit Homepage (merkurit.info) konnte mir nicht helfen, da er seine Schätze nicht selbst instand setzt.

Und so drücke ich die Daumen, dass ihr mir weiterhelfen könnt!
Grüße von Klaus!
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stift
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Re: Merkurit 675 Kolbenmechanik

Beitrag von stift »

Hallo Klaus!
Dürfte ein gepresst sein die Mechanik!
Wenn dann geht das nur von vorne,aber du hast es ja schon versucht.
Und wenn du Pech hast geht gar nichts.
Sieht so aus wie die 300er Serie von Montblanc Studentenfüller die gehen ja auch nur von vorne auf,oder auch der Stylo.
Hatte ich auch schon,einfach zerlegen und die Teile die man brauchen kann in die Kiste zu den Ersatzteilen.
mlG
Harald
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newlife
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Re: Merkurit 675 Kolbenmechanik

Beitrag von newlife »

Hallo Harald!

Das mit dem Pressen ist eine gute Idee, das ginge dann so wie bei den Pelikanen. Da ich das Griffstück nicht herausbekommen habe, müsste ich das Herausschlagen mit einem Teil versuchen, das dünner ist als der Tintenleiter. Hmmm, erscheint mir riskant, wegen der kleinen Fläche, die man da hat. Aber, eine erste Idee, danke! Mal sehen, ob noch jemand eine Meinung dazu hat.
Grüße von Klaus!
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stift
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Re: Merkurit 675 Kolbenmechanik

Beitrag von stift »

Hallo
Wenn dann geht der nur von vorne auf,deswegen ist ja auch beim Drehknopf der Splint.

Pelikan ist da einzigartig habe ich sonst noch nie wo gesehen.

Habe das dann brutal gemacht und mit den Seitenschneider aufgemacht um zu sehen wie das gemacht wurde.
Es gibt immer wieder Füller die nicht zu reparieren sind,ist so mit dem muss man leben :wink:
Gruß Harald
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Re: Merkurit 675 Kolbenmechanik

Beitrag von newlife »

Hallo!

Ich habe mich noch einmal mit etwas höherer Temperatur an das Griffstück gewagt, und - siehe da! - es hat sich gelöst! Und so sieht das gute Stück zerlegt aus:


Bild


Mittlerweile hat der Merkurit auch wieder eine neue Korkdichtung und hat sich zwischen all die anderen Oldies eingereiht . . .
Grüße von Klaus!
ostfüller
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Re: Merkurit 675 Kolbenmechanik

Beitrag von ostfüller »

Hallo Klaus,
erstmal Gratulation zum Gelingen und zum schönen Füller. Ein doch eher sehr seltenes Stück. Ich warte noch auf meinen ersten Merkurit-Füller. Ich bin noch nicht fündig geworden.

Sehe ich das auf dem Foto richtig, dass die Mechanik nicht eingeschraubt, sondern gepreßt ist? War die Gewindestange leichtgängig?

Beste Grüße aus Dresden
Marco
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Re: Merkurit 675 Kolbenmechanik

Beitrag von newlife »

Hallo Marco!

Anhand des allerersten Fotos sieht man schon, verglichen mit dem Foto nach der Zerlegung, dass die Gewindestange oben herausschaut. D.h., die Mechanik wird von unten durch den Schaft nach oben herausgeschoben und dort mit dem Splint durch den Füllknopf fixiert. Gepresst wäre hier das falsch Wort, es ist nur so, dass der Schaft obenrum einteilig konstruiert ist, dort kann man eben nichts herausschrauben oder zerlegen wie bei den meisten Kolbenfüllern. Also: Kork auf das kurze Stück mit der Konterscheibe, das Ganze mit dem Splint in der Hülse verankert, die Spirale in die Hülse und ab in den Schaft.

Eine Falle steckte noch im Detail, das habe ich erst gemerkt, als der Füllknopf nach der Montage Spiel beim rausdrehen hatte. Ich benutze immer eine Miniflaschenbürste zur inneren Reinigung des Schafts, und beim Aufräumen in der Küche kam sie mir wieder in die Hand. Es steckte eine kleine Unterlegscheibe aus Messing darauf, und nach kurzem Stutzen war mir klar, woher das Spiel in der Mechanik rührte. Also, Füller noch mal zerlegt, und die Scheibe auf die Spindel der zusammengesteckten Mechanik geschoben, sodass das Spiel innerhalb des Schafts und somit am Füllknopf ein Ende hatte.

Ansonsten ist alles leichtgängig, nichts hatte sich verformt, und ich bin froh, dass sich dieser Füller nach anfänglicher Ratlosigkeit doch noch reparieren ließ. Man lernt halt nie aus!
Grüße von Klaus!
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