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Janni
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Beitrag von Janni »

Hallo alle zusammen!

Dann werde ich auch mal anfangen, obwohl ein ernsthafteres Interesse an Füllern bei mir vor gerade mal einem halben Monat angefangen hat. Damals bekam ich von einem Bekannten dessen Montblanc 146 Meisterstück geschenkt. Als mir dann nach stundenlangen Recherchen im Internet (ich wusste nicht wie ich so einen Kolbenfüller „auftanken“ sollte, erste Versuche meines Vaters endeten mit Tintenflecken auf dem Wohnzimmerteppich) klar wurde was dieses „Schreibgerät“ wert ist war ich sprachlos.
Aber zu den Anfängen: In der Grundschule (als wir endlich einen Füller benutzen durften) hatte ich einen roten 08/15 Lamy, mit dem Schreiblernlamy (mit dem Würfel am Korpusende) konnte ich mich damals nicht anfreunden, er erschien mir viel zu schwer und kippte beim Schreiben immer nach hinten. Nun vielleicht dank fast ständigem Füllergebrauch während meiner Schulzeit veränderte sich meine Handschrift von einer (Verzeihung für den Ausdruck aber es stimmt) Sauklaue zu einem leserlichen und halbwegs ordentlichen Kommunikationsmittel. Ich kann nicht mehr aufzählen wie viele Füller in meiner bisher 13 jährigen Schulzeit ihren Dienst quittiert haben, irgendwo müsste ich noch zwei Lamys, unter anderem meinen ersten, haben, aber aufgrund der großen Patronen, von denen ich selten eine zum Wechseln dabei hatte, sollte die im Füller leer sein konnten sich diese Füller bei mir nie so richtig durchsetzten. Irgendwann bin ich dann in Richtung Geha und Pelikan umgestiegen mit denen ich auch recht gut klar kam. Ich hatte sogar mal eine Zeitlang den „Studienpelikan“ meines Vaters, der aber aufgrund einen Risses im Füllerkorpus meine Fingern immer blau färbte, was ihm dann in die Schublade verbannte. Außerdem erinnere ich mich noch an einen 1 DM Füller in grün gelb, der ebenfalls schön schrieb aber nach einer Zeit einen Riss im Korpus hatte. Ich muss zugeben, dass ich an meinem Füllerverschleiß selbst nicht ganz unschuldig war, mindestens zwei Füller sind mir vom Tisch auf den (Stein)boden heruntergefallen, sodass die Feder hinterher ziemlich verbogen war. :oops: Wie dem auch sei, ich gehörte in der Oberstufe zu den wenigen Leuten die noch einen Füller in ihrem Mäppchen hatten und diesen nicht nur für die Kursarbeiten benutzten. Nun vor kurzem habe ich mir dann einen Cleo Skribent Chiffre 05 gekauft, vielleicht gefiel er mir wegen seines altmodischen Aussehens, wie zuvor bereits über einige Schüler bemerkt wurde. Der Montblanc durfte mich nicht zu meinen Abiklausuren begleiten, da ich mit ihm wegen der OB Feder wesentlich langsamer schreibe.
Nun noch eine Anmerkung zu den Beobachtungen in der Uni. Obwohl ich fast alles mit dem Füller schreibe, schnelle Mitschriften für Protokolle etc mache ich auch nicht mit dem Füller, sondern mit Fineliner, Bleistift oder einem vernünftigem Kugelschreiber. Ich komme nicht so gut damit klar mit einem Füller schnell ein Tafelbild abzuskizieren, Pfeile etc schnell ohne Lineal über das Papier zu ziehen. Alles andere, also vom Lehrer diktiertes, wenige Notizen oder irgendwelche Aufgaben mache ich seit Jahren mit dem Füller.
Mit freundlichen Grüßen Janni
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

Tenryu hat geschrieben:@ Roman: Ich benutze einen gewöhnlichen glatten Stein, auf dem ich meine Federn einschreibe.
Kleine Frage am Rande: Könnte man auch eine Marmorplatte verwenden? Würde mich über eine Antwort freuen.

Freundliche Grüße
Mathias
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo miro und Plenumfreunde,

es ist schön, daß der Lamy 2000 doch immer wieder erwähnt wird. Als ich vor längerer Zeit einen Erfahrungsbericht erstellt hatte, dachte ich, der 2000er ist so speziell, daß er sicherlich wenig Resonanz auslösen kann.

Das Schöne an ihm ist, daß er nicht polarisiert oder Gegendiskussionen fördert. Er wird von jedem FH-Freund geschätzt, auch wenn man ihn aus unterschiedlichen Gründen nicht mag. Das ist wohl einmalig in diesem Metier.

Wenn jemand einen hochwertigen FH mit Goldfeder sucht, wird er automatisch auf diesen 40- (pardon, fast 41-jährigen) Methusalem treffen, der auch nach heutigem Empfinden doch recht eigenartig aussieht.

Gegenüber meinem damaligen Bericht kann ich substanziell wenig hinzufügen.

Zur kurzen Rekapitulation für Interessenten:
PLUSPUNKTE: Einmaliges Design, nie kopiert, aus glasfaserverstärktem Makrolon. Eigenwillige, funktionelle und puristische Machart eines stattlichen FH, der trotzdem nicht klobig wirkt. Herrliche und technisch aufwendige Gehäusefertigung, besondere Kappenbefestigung. Kolbenfüller mit guter Kapazität und ausreichend gut erkennbarer. Fremdgefederter Clip aus Edelstahl Vorläufer und Vorbild für heutige FH-Konstruktionen. Tintenstandskontrolle. Kleine, sanfte Feder, für heutige Vehältnisse guter Tintenleiter im Fluß, bfr. Auslaufsicherheit (nicht perfekte). Sehr guter und liebevoller Service des Heidelberger Familienunternehmens

NACHTEILE: Federstärken fallen viel zu breit aus, dies führt zu unnötigen Irritationen/Tauschaktionen, Federn in der Punktspitze oft nicht optimal, viele kratzige Federn. Kappenbefestigung am Griffstück für manche unangenehm. Für manchen zu wenig representativ. Nach vielen Jahren kommen Dichtigkeitsprobleme zwischen Griffstück und übrigem Corpus vor, die vom Service behoben werden

ZUSAMMENFASSUNG: Der Lamy 2000 ist seit 1966 DER Lamy FH. er ist der Understatement-Füller schlechthin. Obwohl ständig verteuert, ist er heute ein recht preisgünstiger 14 K-Goldfeder-FH, dessen Feder dem Namen Goldfeder auch zur Ehre gereicht. Er besitzt eine hohe Funktionalität, hat aber auch heute noch unverständlicherweise Fertigungsprobleme mit dem Federschliff. Gerade kratzende oder quietschenden Federn kommen recht häufig vor. Der Service ist vorbildlich. Bei robuster Grundkonzeption kann es nach vielen Gebrauchsjahren zu Dichtigkeitsproblemen am Corpus kommen. Interessant ist zudem der hochwertige 4-Farb-Kugelschreiber

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
absia
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Beitrag von absia »

Hallo miteinander!

Ich teile Thomas' Einschätzung, was den Lamy 2000 betrifft, zum größten Teil. Die große Ausnahme ist für mich der Service: Ich habe bisher bei Lamy noch keine einzige Kulanzreparatur angeboten bekommen, wie sie für Firmen wie Pelikan, aber auch Parker (gerade erst wieder erlebt) oder Waterman selbstverständlich ist, sondern nur - aus meiner Sicht horrent - hohe Ersatzteilpreise genannt bekommen (gerade für den Lamy 2000!) oder - wie auf meine letzten beiden Anfragen - überhaupt keine Reaktion, d.h. noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung, obwohl die Mails ordnungsgemäß rausgegangen sind.

Ansonsten habe ich nur noch eine kleine Ergänzung anzufügen: Das Makrolon kann über die Jahre intensiver Nutzung hin doch recht müde werden und reißen, z.B. die Kappen, aber auch der Korpus, sodass er undicht wird, und es kann auch sehr abgegriffen, manchmal sogar richtig speckig aussehen, was allerdings die Funktionstüchtigkeit in keiner Weise beeinflusst. Die Neigung zu Materialrissen hat sich übrigens auch beim Lamy "Accent" gezeigt und zwar mitten im Gewinde, das die Kappe auf dem Füller hält. Man darf ihn offenbar nicht zu fest zuschrauben, weil es sonst Querrisse im Gewinde geben kann. Schade eigentlich. Aber welches Material gibt schon bei intensiver Nutzung nicht irgendwann seinen Geist auf!?

Auf Weiterschreiben!
Peter
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

M. Gonkohlt hat geschrieben:Kleine Frage am Rande: Könnte man auch eine Marmorplatte verwenden? Würde mich über eine Antwort freuen.
Das habe ich noch nicht ausprobiert. Aber im Grunde spricht nichts dagegen. Aber sie sollte eine gewisse Rauhigkeit besitzen. Wenn sie spiegelblank ist, dürfte sie kaum Abrieb erzeugen. Eine andere Frage ist die Härte. Federspitzen aus Hartmetall (Iridium, Wolfram, etc) sind sehr hart. Wenn man nicht stark drückt und nach ein paar Kreisen immer wieder auf dem Papier das Ergebnis kontrolliert, kann man kaum etwas kaputt machen. Im Gegenteil, wenn der Stein zu weich ist, kann es sogar recht lange dauern, bis man das gewünschte Ergebnis erzielt.
absia
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Beitrag von absia »

Hallo miteinander!

Es ist vor einiger Zeit schon einmal darauf hingewiesen worden, dass sich sog. "Arkansas-Steine" am besten zum Schleifen von Federn eignen. Diese Spezialschleifsteine lagen früher manchen Art-Pen-Sets von Rotring bei. (vgl. dazu auch hier: http://www.penexchange.de/forum/viewtop ... c&start=15 ). Ich denke, was auch zum Schleifen von Zahnarztbesteck empfohlen wird, kann für unsere Zwecke nicht ganz falsch sein. Ob sich auch der sog. "Belgische Brocken" (s.u.) dazu eignet, kann ich nicht sagen.

Gruß
Peter

PS: siehe auch folgende Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Arkansasstein

http://de.wikipedia.org/wiki/Belgischer_Brocken

http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... 1006&hot=0

http://www.neue-drechslerei.de/shop/ind ... cts_id=379

http://www.mst-mueller-grindstones.com/41308.html?
Zuletzt geändert von absia am 21.01.2007 18:26, insgesamt 7-mal geändert.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Plenumfreunde,
die schlechte Serviceleistung von Lamy überrascht mich etwas. Vielleicht muß man bei Lamy vielleicht besser anrufen.

Wenn der Service wirklich nicht stimmt, würde ich das Lamy mitteilen. Wie ich die Firma kenne, wird man das nicht auf sich sitzen lassen.

Man kann ja auch Dr. Manfred Lamy direkt kontaktieren...

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Der MYTHOS MONTBLANC:

Diese Seite mußte für Einsteiger kommen. Sollte man nicht das Geld sparen und gleich einen MB kaufen? Ist er nicht der König der FH? An anderer Stelle wurde über dieses Thema schon viel berichtet und diskutiert.

Einige eigene Betrachtungen möchte ich nun anführen, weil sie symptomatisch sind für die eigentliche Frage: Muß es denn ein hochkarätiger FH sein und ist er es denn wert?

Ich möchte mich bei meinen Betrachtungen auf die Meisterstückserien konzentieren, im wesentlichen kommen ja für Schreibarbeiten die No. 145, 146 und 149 in Frage. Dann gibt es ja noch den kleinen Mozart. Die Starwalker-Serie ist daneben inzwischen eine reizvolle Alternative geworden.

MB sind in der Anschaffung recht bis inzwischen sehr teuer. Sie konkurrieren daher weniger als früher z. B. mit den entsprechenden Pelikan-Modellen. Allen Meisterstücken gemeinsam ist zunächst die sehr hochwertige Materialqualität und in der Regel auch die Fertigungsqualität. In der grundsätzlichen Fertigung findet man selten Klagen über schlechte Montage. Da der 144er nicht mehr angeboten wird, sind die ewigen Problem mit Rißbildungen an der Kappe Schnee von gestern. Kratzfestigkeit des Duroplast-Kunststoffmaterials, die Anfühlqualität und die Qualität der Vergoldungen sind allererste Güte. Abwechslung wird kaum geboten, aber die Mehrzahl der Interessenten ist mit der schwarz-goldenen oder schwarz-platinierten Ausführung zufrieden.

Meine neueren MB, die inzwischen auch 10 bis 15 Jahre im Einsatz sind, haben auch heute noch ein tadelloses Finish und eine einwandfreie Funktion.

Das hohe Preisgefüge und die Slogans des Herstellers müssen sich aber insbesondere messen lassen an der Schreibqualität. Im Handling sind diese Modelle in 3 Hauptgrößen und den Varianten Tinten-/Konverterfüller (145) und Kolbenfüller (146, 149) für die meisten Anwendungen tadellos. Sicherlich wünschen sich einige auch in der 145er-Größe ein Kolbenfüllsystem, zumal der Traveller in 146er-Größe sich nicht so richtig durchgesetzt hat.

Die Federauswahl ist groß, man kann die FH problemlos in den Läden und vor allem MB Boutiquen ausprobieren. Sicherlich ergibt sich bei diesem Hersteller die besten Gelegenheit, viele FH auszuprobieren.

Eine Zeit lang war man mit der Auslaufsicherheit nicht zufrieden, auch ich hatte oft blaue Finger bei einem 146er und 149er, vor allem bei Temperaturschwankungen im Winter. Inzwischen sollen durch geänderte Tintenleiter diese Probleme seltener oder gar ausgemerzt sein.

Die Federn sind eher rund geschliffen, die Federn rigide. Bei rund geschliffenen Federn können Probleme beim Anschreiben vorkommen, das sind auch die Hauptbeschwerden beim Schreibverhalten der heutigen Meisterstücke. Für meinen Geschmack sind sie etwas zu stumpf ausgeführt, eine gewisse "Nervigkeit" geht diesen Federn ab.

Und genau da setzt für mich die Kritik an: Im Schreibverhalten sind diese teuren MB nicht mehr das Besondere wie noch in den 50er und 60er Jahren. Wer Gelegenheit hatte, zum Beispiel die exzellenten Schrägfedern in der 14er-Meisterstücken 1959 bis 1970 ("Kardinalshut"-Meisterstück) mit den herrlichen Hartgummi-Tintenleitern kennen zu lernen, wird mich verstehen.

Zweiter Kritikpunkt ist immer wieder die nicht immer vorbildliche Servicequalität. Während andere Hersteller großzügige Abwicklungen auch nach Ablauf der Garantiezeit gewähren und viele ausländische Firmen eine Garantie auf Lebenszeit einräumen, tut sich MB da immer noch sehr schwer: 2 Jahre Garantie, Servicepauschalen um 50 EUR danach und eine nicht immer befriedigende technische Ausführung der Reparaturen passen nicht zum selbsternannten Premiumprodukt.

Manchen mag auch der teils so empfundene Snobbismus, den die MB umgeben können, nicht so zusagen. Dafür kann allerdings das Produkt als solches nichts.

Für Freunde des Füllhalters ist es dennoch immer spannend, zu sehen, was ein MB zu bieten hat im Vergleich zu anderen Herstellern. Oder der moderne Entwurf Starwalker wird auf Herz und Nieren geprüft.

Daß MB-Schreibgeräte im Verkauf hohe Preise erzielen, ist hingegen für die meisten Interessenten weniger interessant als die Tatsache, daß sich der potentielle Käufer ja auch die jährlichen Sondermodelle anschauen kann.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
GrafKalli
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Beitrag von GrafKalli »

Hallo,

ich schließe mich gerne den Ausführungen von Thomas zum Thema Montblanc an. Ich finde die Füllfederhalter auch wirklich gut verarbeitet und hatte zwei Jahre lang einen 146 - ein wirkich toller Füller (bevor ich ihn verloren habe :roll: )

Jetzt aber war ich aber in einem Schreibwarengeschäft in Dortmund und mußte feststellen, dass der MB 146 dort 470 (!) Euro kosten sollte. Ich bin leider nicht dazu gekommen danach zu fragen ob dieser Preis für den ganz normalen 146 richtig ist?

Wenn jetzt der MB 146 wirklich 470 Euro kostet scheidet Montblanc für mich persönlich definitv aus. Sicher sind die Füllfederhalter über die wir hier reden alle Luxusprodukte und in sofern ist eine "Wertdiskussion" auch müßig. Aber es gibt eine Grenze bei der ich mich doch zu sehr "verarsch..." fühle.

Einen Vergleich mit anderen Marken muß sich nämlich Mb doch gefallen lassen.
Ein Pelikan M600 ist für 200 Euro zu bekommen, ein M800 für 250 Euro. Ein Aurora Optima ist für 230 Euro zu haben und ein Waterman Liaison für unter 200 Euro (Das sind natürlich Marktpreise, aber bei MB gibt es ja nur die UVP's also müssen sie sich auch mit diesen Preisen vergleichen lassen). Man könnte die Liste bestimmt noch viel weiter führen.

Das heißt ein MB 146 kostet nun doppelt soviel wie ein Aurora Optima oder ein Pelikan M800/805. Für wesentlich weniger Geld bekommt man ganz hervorragende und exklusive Füllfederhalter von Aurora, Stipula, Visconti und viele andere mehr.

Für mich hat Mb mit diesen Preisen den Boden der Realität verlassen.

Viele Grüße, Jürgen
pelikaniac
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Beitrag von pelikaniac »

@ Graf Kalli:
Genau diese "Preis"-Gestaltung hat mich bisher von einem MB-Füllhalter Abstand nehmen lassen. Ich probiere gerne verschiedene Füller aus, und habe auch die eine oder andere "Investition" in der Vitrine, aber am liebsten schreibe ich halt damit und das ich einen Federhalter für den Gegenwert eines Urlaubs verbummeln könnte, würde mich nicht schlafen lassen. Nicht das ich schonmal eines meiner Schmuckstücke verloren habe, aber es beruhigt halt doch wenn der Stift in meinem Hemd für 100 und nicht für 500 Euro ersetzt werden kann...
Gruss,
Jörg
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Dafür werden Montblancs in glitzernden Luxus-Boutiquen vertrieben und internationale Filmstars machen Reklame dafür. Das alles kostet eine Menge Geld. Und wer, wenn nicht der Kunde, soll das bezahlen? :roll:

Man muß sich eben entscheiden, ob man einen Füller zum Schreiben oder zum Angeben haben will. :P
absia
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Beitrag von absia »

SIC!!!

Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit, Tenryu, - nämlich die, dass einem so ein Prachtstück uuuuuuuuuuuuuuuunheimlich gut gefällt. Dann kann mann/frau sich einfach nicht dagegen wehren. Dann rasten die Ganglien aus, die Hirnwindungen verknoten sich und die Synapsen schließen kurz, und --------------- dann isses passiert, selbst wenn ein weißer Berg dabei rauskommt!!! Ich kenne das, du kennst das, wir alle kennen das! Zwischen snobistischer Angeberei und purem Utilitarismus liegt soooooooooo ein breiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiites Feld. Wer will das jemals ausmessen?

Ich vergleiche das immer mit meinem Porsche-Klatscher. Den habe ich - nachweislich - seit meinem zweiten Lebensjahr ("Boasche" war nach "Nein", "Mama" und "Baum" angeblich das vierte Wort, das ich zu sprechen gelernt habe. Daran war mein Opa schuld! Ich kann also gar nix dafür!). Seitdem liebe ich diese Autos, obwohl sie zu den überflüssigsten gehören, die jemals erfunden worden sind. Ich habe noch nie einen gefahren, und ich werde wohl auch nie einen fahren. Aber ich träume heute noch davon, einmal soviel Geld zu besitzen, dass ich nicht darüber nachdenken muss, ob ich mir so einen Unsinn gerade leisten kann oder nicht. Er bezahlt sich gewissenmaßen von selbst, weshalb auch keinerlei Rechtfertigungsbedürfnis besteht.

Ich bin inzwischen aber auch davon überzeugt, dass es gut ist, dass dieser Traum ein Traum bleibt, - denn ich habe die Erfahrung gemacht (gerade mit meinen Füllerchens), dass das Schlimmste ist, was einem im Leben widerfahren kann, dass so ein Traum in Erfüllung geht und an der schnöden Realität zerplatzt. Er löst sich dann buchstäblich in Luft auf, und zurück bleibt möglicherweise nur die ernüchternde Einsicht, dass das Ding ja auch bloß fährt (resp. "schreibt") unter den offiziell zugelassenen Umständen, und ich sowieso auch gar nicht reinpasse! (So ging's mir übrigens mit dem Morgan Plus 8, der nach dem 911er für mich gleich an zweiter Stelle steht; resp. mit dem Aurora 88 in Bezug auf meine Handabmessungen). Deshalb kann ich auch heute noch jedem Porsche neidlos hinterhergucken (Montblanc liegen lassen). Er ist einfach ein traumhaft schönes Auto. Das muss es geben, aber nicht unbedingt für mich!

Was ich damit sagen will? Füller haben die tückische Eigenschaft, sich leider in preislichen Regionen zu bewegen, die Unvernunft kalkulierbar zu machen scheinen, immer so schön häppchenweise. So kann mit den Jahren letztlich auch ein Porsche draufgehen. Ich darf da gar nicht dran denken ...

Gruß
Peter
Zuletzt geändert von absia am 23.01.2007 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Plenumfreunde,

mein MB 146 hat 1993 DM 480 gekostet, ein 149er kostete 1996 noch DM 615. Aber offenkundig ist MB bei der heutigen Preisvorstellung absolut konkurrenzfähig und erfolgreich.

Leider kommt hinzu, daß viele dieser hochpreisigen Schreibgeräte nie verwendet werden, sondern verschenkt werden und gerne in irgendeiner Schublade verschwinden, das gilt gerade für die entsprechenden Füllhalter.

Dennoch muß man die Meisterstücke und natürlich auch die Starwalker erwähnen, weil naturgemäß ein MB grundsätzlich überdacht wird, wenn es um einen hochwertigen FH geht. Die Präsentation in den Geschäften, der gesamte Auftritt dieser Produkte suggeriert eine eigenständige Klasse, die zumindest im Schreibverhalten so nicht grundsätzlich besteht.

Andererseits kann ein MB ein jahrzehntelanger und treuer Begleiter sein, der einen nie ärgert und dessen Preis sich dann evtl. auch relativiert.

Meinen 146er von 1993 mit einer ordinären M-Feder benutze ich aktuell wieder häufig und mit der Private Reserve Tinte Midnight Blues schreibt er saftig und ohne Probleme mit dem Tintenfluß, die bei anderen Tinten schon einmal aufgekommen sind.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Füllhalter für Einsteiger

Naturgemäß ist eine Nennung hochpreisiger FH häufig abschreckend z. B. für Schüler und Studenten. Da kann ich nicht mit einem 146er kommen...

Was meint ihr, welche Modelle könnten Einsteiger probieren? Wir haben zwar schon viele Modelle ausführlich besprochen, aber die Informationen muß man sich doch arg zusammensuchen.

Grundvoraussetzung ist sicherlich die lokale Verfügbarkeit, denn der Einsteiger muß ausprobieren. Ein Tip aus dem Internet ist da alleine nicht maßgebend, sicherlich aber hilfreich:

Mir fallen spontan ein:
Lamy: Die ganzen Safari-Varianten wie hot, S2, sky, alpin, etc; dann der Accent
Pelikan: Epoch, M 200
Montblanc: Fehlanzeige
Waterman: Phileas, für einen guten Preis der Expert
Parker: Eher der Frontier als der problematische Sonnet
Aurora: Ipsilon (Auroras werden in Fachgeschäften durchaus angeboten)

Euch fallen vielleicht noch andere Tips ein...

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo zusammen,
Thomas Baier hat geschrieben:Leider kommt hinzu, daß viele dieser hochpreisigen Schreibgeräte nie verwendet werden, sondern verschenkt werden und gerne in irgendeiner Schublade verschwinden, das gilt gerade für die entsprechenden Füllhalter.
…und wir die dann vielleicht irgendwann „für’n Appel und nen Ei“ bekommen, wenn die große Schubladenausräumerei beginnt?
Ist mir allerdings noch nicht passiert. :cry:

Füllhalter für Einsteiger. Um bei Aurora zu bleiben!
Monika und ich haben uns für kleine Notizen auf’fem Esstisch noch den Aurora Idea und Style gegönnt. Sind auch prima und nicht allzu teuer.
Bevor ich jetzt irgendwelche anzügliche Fragen bekomme, NEIN, wir kritzeln keine Notizen auf den Esstisch, sondern benutzen schon Papier dafür. :P

Viele Grüße
Günter
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