Schriftprobe Jürgen

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Jürgen F.
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Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Jürgen F. »

Hallo Leute,

ich hab mich nun auch mal an eine Schriftprobe gemacht und würde gerne eure Meinung dazu hören. Ich befürchte schlimmes. :cry: :mrgreen: Geschrieben wurde das ganze mit einem Pelikan M200 und der Edelstein Amber.

Ich bedanke mich bereits im Voraus recht herzlich!
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Cepasaccus
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Cepasaccus »

Hallo Juergen,
die Schrift ist lesbar, aber sehr unregelmaessig in Groesse und Neigung. Vielleicht mal auf liniertem Papier versuchen? Oder so ein dick liniertes Papier, wie es haeufiger mal bei Briefpapier mitgeliefert wird, unterlegen?
Cepasaccus
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bella
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von bella »

Ich bin nun lange kein Fachmann, daher nur ein paar Eindrücke und Ideen von mir

Ich vermute mal Du hast viele Jahre sehr schnell geschrieben .... Notizen halt .... die Schrift wird dann so fliegend, gehetzt ..... bißchen wie Bäume die immer dem gleichen Wind ausgesetzt sind. Die Buchstaben werden zum Teil gar nicht mehr richtig ausgeführt.

Dann fällt mir auch auf, das die Größe und auch die Weite der Buchstaben sehr variiert. Mal sind sie groß, mal kleiner ....

Was hilft, zumindest bei mir ..... mit einer Lineatur arbeiten, kariert finde ich am besten.

Und zum üben und eigenen Disziplinieren hilft ein Schönschreibheft, wie es auch in der Schule verwendet wird.
Das hilft sehr gut die Buchstabenhöhe wieder gleichmäßig zu kriegen.
Und natürlich - langsamer schreiben und bewusster, einfach dem Buchstaben Zeit lassen rund zu werden und oben anzukommen ...

Wie gesagt, ich hab keine Ahnung von "Schriftpädagogik", bin gespannt was hier noch an feedback kommt
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YETI
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von YETI »

Hallo Jürgen

Ich würde auch für die ersten Versuche liniertes Papier nehmen.
Um Die Routine aufzubrechen, die dich wahrscheinlich immer wieder so schreiben ließe, kannst du versuchen,eine ganz andere Schrift zu lernen, die nicht viel Ähnlichkeit mit deiner Handschrift haben muß.
Versuche mal Humanistische Kursive, DIN-Normschrift oder Sütterlin. Was du wählst, ist letztlich egal. Es geht nur darum, die Auge - Hand - Koordination zu fördern und durch den Blick auf ein ungewohntes Schriftbild die Wahrnehmung zu schärfen für das, was du siehst. Wenn du regelmäßig kurze Einheiten mit hoher Konzentration machst, sollte der Fortschritt relativ schnell zu sehen sein.
Ganz gut lesbar ist deine Schrift ja schon, am optischen Eindruck kannst du noch allerhand verbessern.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
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Cepasaccus
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Cepasaccus »

Die humanistische Kursive finde ich sehr huebsch.

http://www.kalligrafie-koessinger.de/ka ... rsive.html
Jürgen F.
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Jürgen F. »

Vielen Dank für die bisherigen Ratschläge! :)

Also ich schreibe ein Kurrent um 1900, also eine zweit Schrift wäre an und für sich vorhanden, hat sich dann bei mir aber leider nicht sonderlich positiv ausgewirkt. :(

Sehe ich das richtig das man bei der humanistischen Kursive jeden Buchstaben einzeln Schreibt? Ich hab das immer als recht schwierig Empfunden, da braucht man ja viel länger...
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YETI
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von YETI »

Genau darum geht es auch. Du musst alte Zöpfe abschneiden, um deine Schrift neu zu entdecken. Und du sollst ja keine Bücher in dieser Schrift schreiben, sondern nur deine Schreibtechnik weiter verfeinern.
Wenn du Kurrent schreibst, wäre ein Bild davon vielleicht hilfreich.

Andreas
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Cepasaccus
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Cepasaccus »

Juergen, ja, da schreibt man jeden Buchstaben einzeln, genau wie unser Nachwuchs. Von den kalligraphischen Schriften schien mir die am flottesten zu sein, da man bei jedem Buchstaben die Feder nicht unnoetig absetzen und verrenken muss (zumindest wenn man nicht will). Ausserdem kann man da gut die Schraenglage sehen. Abgesehen davon, wuerde ich eher an Deiner normalen Schrift arbeiten. Mit einer anderen zu Schreiben scheint mir eher ein Umweg zum Ziel zu sein. Wenn Du deutsche Kurrent schreiben moechtest, dann mach das, aber lass Dir besser Zeit fuer's Schreiben und mach es bewusster. Ich glaube, dass es bei so einer Schrift hilfreich ist einen Schreibrhythmus zu haben. Noch hilfreicher als karriertes Papier ist vermutlich ein selbst gedrucktes Unterlegblatt mit dem richtigen Zeilenabstand, eventuell noch weiteren Hilfslinien und "senkrechte" Linien in der Schraege wie Du es gerne moechtest. Z.B. sowas wie im Anhang.

Cepasaccus
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Cepasaccus
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Cepasaccus »

Oder auch ausdrucken und direkt draufschreiben.
pejole
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von pejole »

Jürgen F. hat geschrieben:Vielen Dank für die bisherigen Ratschläge! :)

Also ich schreibe ein Kurrent um 1900, also eine zweit Schrift wäre an und für sich vorhanden, hat sich dann bei mir aber leider nicht sonderlich positiv ausgewirkt. :(

Sehe ich das richtig das man bei der humanistischen Kursive jeden Buchstaben einzeln Schreibt? Ich hab das immer als recht schwierig Empfunden, da braucht man ja viel länger...
Hallo Jürgen,

die Humanistische Kursive würde ich dir als Schreibschrift nicht gerade empfehlen, jeder Buchstabe wird einzeln geschrieben und Z. T auch mit mehreren Ansätzen, und dazu mit Bandzugfeder. Für langsameres konzentriertes Übungsschreiben wäre die vielleicht geeignet, aber ich nehme mal an du hast eher vor deine normale Handschrift zu verbessern, und da deine Schrift eh schon eine leichte Schräglage hat würde ich auch bei dieser bleiben und diese nicht auch noch umstellen und eine Mischung aus Schulschrift und Englischer Schreibschrift eher bevorzugen, diese lässt sich schneller schreiben als die humanistische Kursive und da wird auch nicht unbedingt jeder Buchstabe einzeln geschrieben, sieht wie im Foto zu sehen auch alles eher zusammenhängend aus, diese Schrift würde ich langsam und konzentriert auf Linienpapier üben, mit der Zeit wirst du auch schneller schreiben können. Ich habe diese Schriftprobe mal mit einer F Feder geschrieben und einmal mit einem Lamy Joy 1,5mm, diesen würde ich für konzentrierte Schreibübungen vorziehen.

Versuche es einfach mal, du wirst sehen, der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten.
Und beim Üben Ruhe, kein Fernseher an, kein Radio und andere Geräuschquellen die vom Schreiben nur ablenken, konzentriere dich ganz auf die Schrift, eine Art Meditation.

Gruß, Martin
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von 14all41 »

Lieber Jürgen!

Ich denke, Du möchtest Deine Alltagsschrift aufmöbeln und sprichst nicht das Erlernen einer anderen Schrift an.

In der Schule ist Dir zum optimalsten Zeitpunkt das Schreiben gelehrt worden, dabei wurden Muskeln gebildet, die Motorik darauf ausgerichtet und Synapsen für diesen Vorgang erzeugt, die man im fortgeschrittenen Alter nicht mehr in diesem Umfang nachbilden kann. Aus diesem Grund ist es sinnvoll das Vorhande zu aktivieren und zu verbessern.

Ich finde Deine Schrift nicht mal so schlecht (verzeih meine Offenheit und Direktheit) und ich denke, dass es mit 10..15 Minuten üben täglich, dies mit 1..2 Monate Dauer, für eine massive Verbesserung ausreichen sollte.

1) Erinnere Dich wie Du die Buchstaben gelernt hast und erstelle eine Tafel als Schreibvorlage mit allen Buchstaben wie sie sein sollten und wie Du sie auch schreiben möchtest.
2) Beginne mit dem Üben der Kleinbuchstaben. Der zu übende Buchstabe wird in zwei anderen Buchstaben eingebettet und so lange geschrieben bis du die Abfolge verinnerlicht hast und Dir die Kombination leicht von der Hand geht und gut aussieht. Z.B. wird "a" geübt so schreibst du "aaa", "aaa", usw. und dann "bab", "bab" usw. "cac", "cac" usw. Manche Kombinationen wollen einfach nur schwer, wenn es also nach 10 Versuchen nicht klappen will, dann markieren und an einem folgenden Tag wieder üben.
3) Nun kommen die Großbuchstaben dazu. Hier gibt es natürlich kein Einbetten und so wird einfach ein Buchstabe nur angehängt, also "Aa", "Ab" usw.
4) Nimm einen x-beliebigen Text zur Hand und schreibe ihn ab.

Folgendes ist für ein optisch schönes Ergebnis noch wichtig und darauf solltest Du beim Üben auch achten:
1) Gleichmäßiger Abstand der Buchstaben.
2) Gleichmäßiger Abstand zwischen den Worten.
3) Gleichmäßige Buchstabenhöhen und -breiten.
4) Gleichmäßige Ausführung der Buchstaben.
5) Gleichmäßiger Zeilenabstand.
6) Alles auf einer Linie.
Wie man sieht ist Gleichmäßigkeit wesentlich.

Die Federbreite sollte der Schrifthöhe angepasst sein, Deine Schreibprobe sieht diesbezüglich ok aus.

Nimm Dir beim Schreiben Zeit, bei Stress kippt meist das Schriftbild und es wird unansehlich.

Der Rest wird klappen, ganz sicher!

Gutes Gelingen!
Peter
Jürgen F.
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Jürgen F. »

Vielen Dank für die bisherigen tollen Ratschläge! Ich habe euch auch noch eine Schriftprobe meine derzeitigen Kurrentschrift angehängt.

Lieber Martin, deine Schriftproben finde ich schon mal schön. :) Ich frage mich immer wie Leute diese ganzen einzelnen Buchstaben schreiben können und das auch noch mit Geschwindigkeit, ich habe das nie hinbekommen...deine Schrift hängt doch zum großteil zusammen.
Bezüglich des Lamy Joy werde ich mal die Augen aufmachen, muss ich aber sicher in einer größeren Stadt schauen. :wink:

Lieber Peter, auch dir vielen Dank für den ausführlichen Beitrag, leider habe ich die ganz einfache Schulausgangschrift nach der 1995er Verordnung gelernt, also komplett ohne irgendwelche Ausformungen, ich denke da kann man mit Üben bei selber Geschwindigkeit auch etwas schöneres Schreiben. Aber ich verstehe es richtig das du jeden Tag 1-3 klein Buchstaben in genannter Kombination üben würdest?

Also werde ich mal eins von den kleinen Schulheften mit Linien raus holen. Ich hab es schon vor Jahren einmal versucht aber ohne großen Erfolg, ich denke mit eurer Unterstützung wird meine Schrift endlich schöner. :)

Also denkt Ihr die M-Federn passen zu mir? Ich habe bisher 4 Pelikane alle mit M Feder. Oder sollte ich bei meinem nächsten Füller etwas anderes probieren?

Tausend Dank!

Liebe Grüße

Jürgen
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YETI
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von YETI »

Hallo Jürgen

Deine Kurrent sieht doch deutlich besser aus, als deine normale Handschrift. Man sieht zwar sofort, daß sie beide vom gleichen Schreiber sind, aber bei der Kurrent hältst du dich genauer an die Vorgaben. Vergleiche nur als Beispiel dein "n" in beiden Schriften. Bei der Kurrent ist es wie aus dem Lehrbuch, in deiner normalen Schrift verschwindet oft ein Beinchen.
Wenn deine Schrift in diesen Fällen wieder deutlicher und, wie einige andere auch gesagt haben, gleichmäßiger wird, hast du schon sehr viel gewonnen.
Nur Mut, das wird schon!

Andreas
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bella
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von bella »

Ich habe auch vor etwa zwei Monaten angefangen Schreiben zu üben.
Ich schreibe seit ich Teenie bin (erste große Liebe hat damals irgendeinen Metallberuf gelernt und konnte eine unglaublich schöne Normschrift) nur Druckbuchstaben…. Eigentlich wollte ich damals auch Normschrift lernen, aber es wurde dann eine Druckschrift draus. Da bin ich bei geblieben, allerdings verhuschelten die Buchstaben auch immer mehr …..

Mit dem ersten richtig guten Füller und der damit gewonnenen Lust am Schreiben habe ich angefangen jeden Tag mindestens einen kleinen A6 Notizzettel ruhig und ordentlich zu schreiben und den Buchstaben wieder alle Beine und die ihnen zustehenden Rundungen mitzugeben……
Und es funktioniert - ich habe meine Telefonnotizen von vor 3 Monaten mal mit denen aus letzter Woche verglichen …… ein deutlicher Unterschied.

Also nur Mut und dranbleiben. Heb die Übungszettel erstmal auf, mach ein Datum drauf und leg sie weg. Und dann schau in einigen Wochen/Monaten nochmal …. das macht Freude
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Cepasaccus
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Re: Schriftprobe Jürgen

Beitrag von Cepasaccus »

Ich denke mal, dass Juergen sich bei der Kurrent konzentriert und Zeit gelassen hat. Bewusstes schreiben verbessert auch viel, geht aber haeufig in der Eile floeten. Meine Unterschrift hat sich im Laufe der Zeit zu einem Kreuz entwickelt. Es ist der senkrechte Strich des ersten Buchstaben und der Querstrich von einem T uebrig geblieben. Dann habe ich bewusst wieder meinen Namen geschrieben und jetzt sieht es wieder huebsch aus.

Cepasaccus
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