ich möchte Euch heute mal einen Füllhalter vorstellen, dessen großen Bruder viele von Euch vermutlich schon mal gesehen haben. Meiner Meinung nach einer der praktischsten überhaupt und mittlerweile einer meiner Lieblinge

Ich war etwas überrascht, dass es hier im Forum noch gar keine Vorstellung mit Bildern und so weiter gibt, deshalb werde ich das jetzt tun.
Der Füllhalter kommt aus Japan und wurde von Pilot/Namiki hergestellt, es geht um den Pilot Capless décimo (F) in Dark Grey (Beim normalen Capless heißt diese Farbe Gun Metal).
Der décimo ist der kleinere Bruder des normalen Capless oder auch Vanashing Point.
Hier schon mal die technischen Daten:
Länge: ca. 14 cm
Länge mit Feder: ca. 13,7 cm
Durchmesser: ca. 1,2 cm (verjüngt sich nach vorne hin etwas)
Gewicht: ca. 21 g
Konverter/Patronen-Füllhalter Ich bin vor einer Weile durch Zufall auf die Capless' gestoßen und fand die Verbindung aus Kugelschreibermechanik und Füllhalter genial. Sie löst auch mein Problem in der Uni, wenn nur hin und wieder etwas mitzuschreiben ist, ich aber nicht ständig die Kappe auf- und abschrauben möchte, damit die Tinte nicht austrocknet.
Das entfällt hier komplett, denn es gibt keine Kappe, die Feder befindet sich im "geschlossenen" Zustand komplett und sicher verwahr im Korpus des décimo. Erst wenn man die Klickmechanik über den Knopf am oberen Ende betätigt, wird die Feder ausgefahren. Beim ausfahren wird auch eine Verschlussplatte vor der Feder, die mit Gummi ummantelt ist, automatisch herunter geklappt. Diese Platte sorgt dafür, dass die Tinte nicht austrocknet und kein Staub hinein und Tinte heraus gelangt. Die Mechanik des Füllhalters funktioniert einwandfrei und er ist sehr gut verarbeitet. Den Füllhalter öffnet man, in dem man in Höhe des silbernen Ringes die beiden Teile des Korpus auseinander schraubt.
Zum Vorschein kommt sein Innenleben: Eine, sehr lange, Federeinheit und wahlweise eine Patrone, die dann von einem Metallröhrchen Ummantelt wird, oder aber ein Tintenkonverter von Pilot (CON-20 und CON-50 passen beide!). Die Federeinheit ist übrigens die gleiche, die auch beim normalen Capless zum Einsatz kommen, ist also mit dieser austauschbar.
Wenn man den décimo dann wieder zusammenschrauben möchte, ist es wichtig darauf zu achten, dass die kleine Erhöhung an einer Stelle der Federeinheit genau in die Aussparung im unteren Teil des Korpus geschoben wird. Das ganze ist aber auch ein recht einfaches System, weil sich das ganze anders eh nicht zusammensetzen lässt. Zwei Kritikpunkte in diesem Zusammenhang werden häufig genannt, nämlich dass in die Pilot-Konverter sehr wenig Tinte passt und dass die Feder recht klein ist. Beides konnte ich für mich persönlich entkräften: Ich verwende die Patronen, in die mehr hineinpasst als in die Konverter. Dass die Feder vergleichsweise klein ist, war für mich kein Problem, sie schreibt wunderbar!
Wo wir gerade bei der Feder sind, hier gilt das gleiche, wie für die meisten japanischen Federn, sie schreiben deutlich feiner, als ihre europäischen Pendants. Wer also eine europäische M haben will, sollte eine Pilot-B-Feder wählen.
Eine Sache ist beim décimo etwas gewöhnungsbedürftig, nämlich der Klipp am unteren Ende des Korpus, man nimmt ihn also zwischen die Finger. Ich war da am Anfang skeptisch, mittlerweile macht es mir überhaupt nichts aus. Den Klipp beim normalen Capless finde ich wesentlich störender, da er höher ist. Den décimo gibt es in verschiedenen Farben, allerdings wurde er nur in Japan auf den Markt gebracht, in den USA, wo der normale Capless weitverbreitet ist gibt es den décimo nur sehr schwer.
Die Federn bestehen aus 18K Gold in den Farben Gelbgold, Silbern (rhodiniert) oder auch schwarz glänzend (Ich vermute mit Ruthenium überzogen) in den Federbreiten EF, F, M und B.
Jetzt noch die Frage nach dem Preis: In Deutschland ist er sehr teuer, häufig über 200 Euro. Ich habe ihn in Japan bestellt, er war nach einer Woche da, ohne beim Zoll gelandet zu sein, alles zusammen für knapp 100 Euro. Bestellt habe ich ihn neuwertig über die elektronische Bucht.
Ich finde, der décimo ist auch ein schöner Einstiegsfüller, wenn jemand lange mit Kugelschreiber geschrieben hat und umsteigen möchte. Die Klickmechanik ist absolut praktisch! Auch für Studenten sehr empfohlen, da sich kurze Notizen genauso gut schreiben lassen wie dreistündige Klausuren

Wow...doch ganz schön viel Text geworden

So, ich hoffe ich habe nichts vergessen, wenn doch, würde ich mich über Feedback freuen!
PS: In ein paar Tagen kommt auch noch eine Vorstellung des normalen Capless in komplett schwarzer Stealth-Optik, mit feiner, schwarzer Feder. (Ich hoffe, der Zoll liest das hier und beeilt sich
