noch zweimal aufstehen......
Zeit für mein Türchen. Gar nicht so einfach, über die Jahre sind es eine Menge Türchen, die ich schon befüllt habe und es soll ja auch nicht immer dasselbe sein.
Dieses Jahr war ein langes Jahr, sehr viel Arbeit, wenig Zeit für eigene Projekte. Auch hat sich bei mir die Erkenntnis breit gemacht, dass es um mich herum weniger, nicht mehr Leute werden, die einem vertraut sind. Nicht nur hier, Manuela zu verlieren hat mich schon sehr getroffen, auch so in meinem Umfeld, sind es weniger geworden. Ich habe hier eine kleine Kiste mit „Dingen“, die ich unterbringen darf, die auch aus dem Nachlass eines sehr guten Tintenfreundes habe. Zeit kann leider niemand wirklich aufhalten.
So bin ich irgendwie bei meinem Star der Show angekommen, einem einfachen, sehr simplen Tintenglas.
mein Pelikan Reisetintenfass
Ich bin ziemlich viel unterwegs und dieses Glas ist so etwas wie ein Reisetintenfass, die Reserve für meinen Sekundärstift. Einfach erklärt, ich habe einen Stift, mit dem ich primär den Tag über schreibe und einen zweiten, einen Sekundärstift, für Notationen und Markierungen, eben für alles was nicht blau sein sollte.
Offensichtlich ist das Glas leer und per se auch nicht besonders interessant. Für mich bemerkenswert, ich habe es schon sehr lange und es hat sich als sehr zuverlässig erwiesen. Ich habe es mal von jemandem geschenkt bekommen, mit dem ich wohl nicht mehr wieder Tinte werde tauschen können, leider. In das Fass wandert immer die Tinte, die ich mitnehmen will und ungern ein großes Fass mitnehmen möchte.
Daher geht es nicht nur um das Fass, sondern auch um eine Auswahl der Tinten und Stifte, die Erinnerungen, die ich das Jahr über so damit hatte.
die Sekundärtinten 2025
Die erste Tinte ist eine, die man gern hat oder eben gar nicht. Ähnlich wie "Rome Burning" ist auch diese sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe mich so sehr an sie gewöhnt, dass das Fass, das im Bild zu sehen ist, ein neues, auch schon angefangenes Glas ist. Das eigentlich Glas, das ich im ersten Quartal über mehrere Reisen portioniert hatte, enthält jetzt einen großen Schluck Testtinte, die ich erlaubt bin auszuprobieren.
Bemerken möchte ich noch, ich mag weder diese hier noch die "Rome Burning", noch diese hier gern dauerhaft in Stifte füllen. Sie lassen sich relativ schwer reinigen, unterwegs immer ein nicht zu unterschätzender Fakt. Daher schreibe ich sie, wie viele meiner wasserfesten Tinten, unterwegs die meiste Zeit mit Volkers Federhalter(n), mit verschiedenen Feder, vorzugsweise Titanfedern.
Die kleine Spritze im Bild habe ich ursprünglich mal in China gesehen, dann über eine der bekannten Plattformen bestellt, auf einer Reise verloren und am Ende in Peking noch einmal (dreimal) gekauft. Sehr praktisch das Gerät, es lässt sich komplett zerlegen und ist mir eine wirklich große Hilfe beim Reinigen und Befüllen von Stiften/Patronen.
Volkers Federhalter, Bock Titan F, Noodlers Burma Road Brown
Volkers Federhalter, Bock Titan F, Noodlers Burma Road Brown
Die zweite Kombination ist mein Pelikan P20 mit goldener BB und Pilot Iroshizuku Fuyu Gaki. Nicht jeder mag die Tinte, ich mag das Orange sehr, sehr gern (genau wie die Frucht). Im Frühjahr sind zwei halbvolle Gläser durch den Peilkan gewandert, wie immer eine Freude, mit dem Stift und der Tinte schreiben zu dürfen. Am Ende ist und bleibt die BB aber eine Ergänzung, zumindest ich kann die Feder im Alltag nur bedingt gebrauchen. Tinten- und Papierverbrauch würden bei mir dramatisch nach oben gehen.
Pelikan P20, 14kt BB, Pilot Iroshizuku Fuyu Gaki
Die dritte Kombination ist eine sehr robuste. Ich hatte den Namisu hier so gewählt, dass ich meinen Primärstift entlasten konnte. Die Umgebung für mein Projekt war, sagen wir mal schwierig. Monsun in Südostasien kann schwierig sein, um es mal so auszudrücken. Dazu passenden dann die Tanzanite von Dominant Industry, die Blau genug ist um als Primärtinte durchzugehen und Violett genug um auch eine Alternative zu bieten. Ich schätze sowohl Tinte als auch Stift (mit der Feder) außerordentlich. Eine sehr zuverlässige und robuste Kombination. Die Tinte wird bestimmt irgendwann alle, aber viel verschluckt hat die F nicht und damit war es auch nur ein halbes Glas, dass ich mit hatte.
Namisu Orion, Titan F, Dominant Industry Tanzanite
Die letzte Kombination ist eine, die mit dem Primärstift rotiert ist. Eine deutlich gedecktere Farbe, mit einer sehr feinen Feder. Tatsächlich gab es Tage, da habe ich nur mit dieser Kombi geschrieben. Mit der Feder kann ich mit einer Patrone tatsächlich einen Tag schreiben und der Tintenfluss ist wirklich nicht schlecht.
Ein Glas kann ich hier nicht mehr zeigen, da die Tinte jetzt endgültig alle ist und ich das Glas einem Freund geschenkt habe. Das Papprohr ist eine prima Transportlösung, daher habe ich es behalten.
Platinum Century Burgundy 14kt M, Rohrer & Klingner Deep Pine Green
Am Ende noch die Sekundärkombination, mit der ich im Moment schreibe. Es ist fast Weihnachten und ich sitze zu Hause, mit sehr viel mehr Zeit und Muße. Da ist es dann kein Patronenstift mehr und es ist dann eine zu Anlass passende Tinte. Der Momento Zero mit der Feder ist schon ein sehr edles Schreibinstrument. Ich schreibe leider nicht oft genug damit, aber zu Hause, mit Ruhe, da ist er fast immer die Wahl der Dinge (neben meinem 149 Calligraphy). Die Tinte ist für mich eins der Highlights 2025. Die Heimdall ist ganz sicher in meine "Top Five" der orangen Tinten aufgestiegen. Sie ist die einzige "nichtblaue" Tinte, zu der ich in diesem Jahr ein Backup erworben habe. Der Stift ist wie ein "Old School V8", Hubraum und Drehmoment bis zum Anschlag, aber da geht ordentlich Tinte durch. Das ist nichts für unterwegs.
Leonardo Zero Grande 18kt F-Flex, Wearingeul Heimdall
Ach ja, die Primastifte, die möchte ich natürlich nicht vergessen, die gab es natürlich auch.....
Pelikan M800/M805 jeweils 18kt F, Nick Stewart Randall Blue Black, Sailor Kobe Hakutsuru Sake Blue
Bleibt noch, mein leeres Glas. Noch ist es leer und hat Ruhe bis in den frühen Januar, bis die Welt sich wieder anfängt sehr viel schneller zu drehen. Im Moment habe ich mich noch nicht entschieden, was in das Glas gefüllt werden wird. Es sind verdächtige Pakete aus Taipeh und Buenos Aires angekommen, die ich nicht sehen oder öffnen durfte. Langweilig wird es nicht werden.
Ich wünsche euch alle in jedem Falle ein Frohes Fest, sei es geruhsam und ruhig. Und ein Prost an alle die, die das Prost nicht mehr erwidern können.
Und immer fleißig schreiben.......
Mark
. Was begann als eine (natürlich komplett uneigennützige) Hilfestellung artete aus in eine zweistündige Besichtigung mit gefühlt jedes einzelnes Produkts mit Anfassen, Beratung, Fachsimpeln (von denen - nicht von mir) und einer so freudvollen Begegnung. 
