Der Ur-Pelikan

Der 'Ur-Pelikan'
»Der Pelikan-Füllhalter« (Ur-Pelikan)

Zu einem Zeitpunkt, an dem der Füllhaltermarkt zwischen einigen großen und einer Vielzahl kleinerer Hersteller aufgeteilt schien, begann Pelikan Günther Wagner damit, eine eigene Füllhalterproduktion aufzubauen. Um ein solches Risiko rechtfertigen zu können, mußte sich das neue Schreibgerät von den Modellen der Mitbewerber deutlich unterscheiden, um nicht in der Masse unterzugehen.

Der ungarische Ingenieur Theodor Kovacs hatte einen Halter entwickelt, der alle technischen Probleme der anderen Modelle beheben sollte:

  • Selbstfüller mit Tintensichtfenster
  • Clip serienmäßig angebaut
  • keine Beschädigung der Feder beim Aufsetzen der Kappe
  • kein Austreten von Tinte, auch wenn die Korkdichtung des Kolbens defekt ist.

1929 kam dieser Halter unter dem Namen Pelikan-Füllhalter auf den Markt.

Da über die Jahre bei vielen Füllhaltern defekte Teile ausgetauscht wurden, tauchen heutzutage immer wieder Halter auf, die nicht vollständig im Orginal erhalten sind. Die folgende Liste soll eine Übersicht über die Merkmale des ersten Pelikan-Füllhalters geben:

  • Kappe
    • Material Hartgummi
    • zylindrischer Kappenkopf (siehe Skizze)
    • keine Kappenringe
    • Dichtfläche am Kappenkopf eben
    • zwei gegenüberliegende Luftlöcher
  • Schaft
    • Material Bakelit (rötliche Durchsicht)
    • Griffstück und Schaft aus einem Stück
    • Binde jadegrün, später auch schwarz
  • Mechanik
    • geriffelter Griff mit Pfeil für Drehrichtung
    • Spindel mit großer Steigung
    • eingesetzter, nicht gepreßter Führungszapfen für die Kolbenstange
    • Korkdichtung
  • Feder
    • Pelikan-Goldfeder mit Herzloch
Skizze des Kappenkopfes
Skizze des Kappenkopfes

1929 ist der Kappenkopf zylindrisch und die Dichtfläche vom Kappenkopf zum Griffstück des Halters eben (siehe Kreis). Ab 1931 wird der Kappenkopf konisch und die Dichtfläche schräg gefertigt.

Martin Lehmann