Klassifizierung von Overlay's

Unter den Sammlern historischer Schreibgeräte sind besonders Sicherheitshalter mit Overlays gesucht. Als Overlay bezeichnet man einen Metall-überzug über der Kappe und/oder dem Schaft. Dieser Überzug wurde in der Regel aus Silber, Gold oder Walzgold hergestellt. Halter dieser Bauart stellten zu jeder Zeit die luxuriösesten Varianten eines Schreibgerätes dar.

Die Overlays gliedern sich in 4 Gruppen, die in dieser Reihenfolge absteigend von den Sammlern sehr unterschiedlich bewertet werden:

Orginal-Overlays, die mit dem Firmen-Imprint eindeutig markiert sind
Auftrags-Overlays, die nachweislich im Auftrag des Füllhalterproduzenten gearbeitet worden sind
Overlays, die von einem ausländischen Importeur für den eigenen Markt produziert worden sind.
Juweliers-Oberlays, die in der Regel von Privatpersonen bei einem Juwelier in Auftrag gegeben worden sind

Am meisten begehrt sind in der Regel die Overlays, die nachweislich in einem alten Katalog oder ähnlichem beworben worden sind und mit einer Firmengravur eindeutig dem Füllalterproduzenten zugeordnet werden können. Beispiele dafür können bei nahezu allen Füllhalter-Produzenten gefunden werden.

Besonders bei älteren Montblanc-Sicherheitshaltern sind relativ häufig Overlays anzutreffen, die im Auftrag von Montblanc von der Pforzheimer Silberschmiede Sarastro angefertigt worden sind (erkenntlich an der "S"-Punze). Unter Sammlern ist dieses ein bekannter und akzeptierter Schreibgeräte-Veredeler gewesen.

Da besonders in Italien die Nachfrage nach vergoldeten Overlays erheblich höher war als anderswo, bildeten sich dort ebenfalls Veredeler, die vor allem Halter der Marken Montblanc, Watermann und Kaweco mit ihren eigenen Overlays aufwerteten. Viele dieser Halter wurden weiterhin offiziell unter dem ursprünglichen Markennamen verkauft. So existieren Kawecos mit Overlay und dem Imprint "Fabricato Kaweco" und den für die italienischen Modelle typischen Punzen "18K.R." - was nicht etwa bedeutet, dass es sich um eine 18 karätiges Massivgold-Overlay handelt, sondern um Walzgold.

Geht man von der Häufigkeit der gefundenen Stücke aus, muss man feststellen, dass es früher gar nicht unüblich war, seinen Füllfederhalter beim Juwelier des Vertrauens in ein Schmuckstück umarbeiten zu lassen. Sicherlich 30% bis 50% der heute zu findenden Overlay-Halter sind aus Juwelierswerkstätten von außerordentlich unterschiedlicher Qualität. Obwohl viele dieser Arbeiten handwerklich perfekt und ästhetisch hervorragend sind, werden Halter mit einem Juweliers-Overlay verhältnismäßig gering bewertet im Vergleich zu den Orginal-Hersteller-Overlays.

Martin Lehmann

Penexchange

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